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Regenprinzessin (German Edition)

Regenprinzessin (German Edition)

Titel: Regenprinzessin (German Edition)
Autoren: Stefanie Kullick
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Gestalten.“
    „Klingt vielversprechend. Könnt Ihr abschätzen, wie lange es dauern wird bis das Schiff wieder hier ist?“
    Eric rechnete nach. „Das letzte Mal liegt schon eine Weile zurück. Mit Glück kommen sie in einer Woche wieder. Wahrscheinlicher jedoch erst in der Woche darauf.“
    Van zögerte einen Moment mit seiner Antwort. „Vermutlich können wir froh sein, dass es so bald hier sein wird, aber…“, er sprach nicht weiter.
    „Aber was?“, fragte Elaine.
    „Ich hörte, es gäbe hier einen Statthalter.“, setzte Van nun an. Beide nickten. „Ihr könnt ihm kaum verbergen, dass wir hier sind. Und dann stellt sich die Frage, ob er uns überhaupt Unterschlupf gewähren möchte. Schließlich macht ihn das zum Komplizen.“ Vans Gesicht hatte einen angespannten Zug.
    „Er weiß bereits, dass Ihr hier seid und wer Ihr seid, Lord Elasar.“, sagte Eric.
    Van schluckte schwer. „Und?“, fragte er leise.
    „Und er heißt Euch willkommen.“, antwortete er achselzuckend.
    Van antwortete nicht und sah unsicher von einem zum anderen.
    Elaine warf Eric einen bösen Blick zu. „Du hast deinen Spaß gehabt. Der Arme hat genug durchgemacht, auch ohne, dass du ihn noch aufziehen musst.“, schimpfte sie.
    Skeptisch sah Van zu ihr und dann zurück in Erics schelmisch grinsendes Gesicht. „Soll das heißen, Ihr seid der Statthalter, Eric?“
    „So ist es.“, sagte er nickend.
    „Asant hat es nie erwähnt.“, murmelte Van mehr zu sich selbst.
    „Habt Ihr ihn je gefragt?“, erwiderte Eric.
    Van dachte einen Moment über die Frage nach. „Zugegeben, nein.“
    Eric erhob sich. „Nun wo alles geklärt ist, solltet Ihr Euch endlich ausruhen, Ihr habt es bitter nötig.“
    „Ich werde alle anweisen, dass sie dieses Zimmer nicht betreten dürfen.“, sagte Elaine, während sie ebenfalls aufstand. „Außer uns beiden wird niemand herein kommen.“
    Van drückte meine Hand, die die ganze Zeit während des Gesprächs mit seiner verschlungen auf dem Tisch gelegen hatte und stand ebenfalls auf. Er bedankte sich noch einmal bei ihnen und geleitete sie zur Tür.
    Befreit atmete ich durch. Wir waren in Sicherheit.

 
Abschied
     
     
    Seitdem wir in Vans altem Zuhause Unterschlupf gefunden hatten, war schon über eine Woche vergangen.
    Nur selten verließen wir das Zimmer, und wenn doch, dann nur in unsere Umhänge gehüllt. Liefen wir dabei einem der Hausbewohner über den Weg, so ließen sie uns in Frieden und kamen uns nicht zu nah. Elaine hatte ihnen wie angekündigt strikte Anweisungen gegeben.
    Die meiste Zeit jedoch verbrachte ich im Bett mit Van an meiner Seite. Es sei denn, Eric oder Elaine und manchmal auch beide zusammen, besuchten uns.
    Unsere stürmische Flucht hatte mich verausgabt und ich spürte, dass selbst nach dieser Woche der Ruhe noch ein langer Weg der Genesung vor mir lag.
    Ein leises Klopfen weckte mich aus meinem leichten Schlaf, in den ich nach dem Mittagsmahl verfallen war. Van stand vorsichtig auf und ging zur Tür herüber. Sobald er sie geöffnet hatte, steckte Eric den Kopf ins Zimmer. Langsam setzte ich mich auf. Mir fiel auf, wie edel er heute gekleidet war, gepflegt war er immer, aber heute stand nicht eine verirrte Strähne aus seinen zurückgebundenen Haaren hervor, auch seine Kleider waren feiner als die, die er trug, wenn er trotz seines Postens im Stall zur Hand ging und sein Lächeln war noch breiter. Man konnte ihn durchaus als strahlend bezeichnen.
    Van öffnete die Tür weit, um dem älteren Mann Einlass zu gewähren. Eric setzte sich auf einen der Stühle, die um den Tisch herum standen. Grinsend wie ein kleiner Junge, dem ein besonders raffinierter Streich gelungen war, sah er von einem zum anderen.
    „Die Puccia ist vor einer Stunde im Hafen eingelaufen.“, verkündete er.
    „Das Schiff von dem Ihr gesprochen habt?“, fragte ich aufgeregt.
    „Genau das.“, sagte Eric nickend.
    Van kam zum Bett zurück und setzte sich zu mir auf die Kante. „Habt Ihr schon mit dem Kapitän sprechen können?“, fragte er.
    „Ich bin gerade von ihm zurückgekommen.“
    „Was hat er gesagt?“, drängte Van.
    Eric grinste immer noch, was eigentlich nur gute Nachrichten bedeuten konnte. Trotzdem wollte ich mich nicht auf trügerische Hoffnungen einlassen und wollte ebenso wie Van Konkretes hören.
    „Morgen gegen Nachmittag wird Kapitän Zornar mit der einsetzenden Flut Lasca wieder verlassen. Für zwei Goldmünzen nimmt er Euch samt Pferden mit nach Syberba, wenn Ihr mitfahren
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