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Regenprinzessin (German Edition)

Regenprinzessin (German Edition)

Titel: Regenprinzessin (German Edition)
Autoren: Stefanie Kullick
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gegeben.“
    Eric legte die Stirn in Falten. „Das hätte ich doch gemacht. Ihr hättet das nicht tun müssen.“
    Van zuckte die Achseln. „Es macht mir nichts aus und ich wollte Euch nicht noch mehr zur Last fallen.“
    „Als ob Ihr eine Last wärt.“, empörte Eric sich gespielt angesichts dieser Behauptung. Er griff nach meinen Satteltaschen und legte sich den mittleren Riemen über die Schulter. Bevor er sich auch noch Vans schnappen konnte, hatte dieser seine bereits geschultert. Eric zog ein Gesicht, sagte aber nichts.
    Van zog seine Kapuze über den Kopf und streckte mir seine Hand entgegen. Ich legte meine in seine geöffnete Handfläche und er zog mich von dem Strohballen hoch. Bevor ich den anderen hinterher nach draußen folgte, rückte ich meine Kapuze wieder zurecht. Wir folgten Eric, der direkt über den Hof marschierte. Inzwischen hatten sich tiefe Pfützen gebildet, durch die wir waten mussten. In einiger Entfernung entdeckte ich Duri, der an die Wand gelehnt unter einem Dachvorsprung stand und uns beobachtete.
    Wir erreichten die gegenüberliegende Seite des Hofes und Eric öffnete eine kleine Seitentür, die er von innen für uns aufhielt. Er ging wieder voran und wir folgten ihm durch den Flur und eine Treppe hinauf. Die Wände an denen wir vorbei kamen waren mit Malereien und Stuckarbeiten verziert, doch hatte ich nicht die Muße sie genauer in Augenschein zu nehmen, ich sehnte mich zu sehr nach dem versprochenen Bett.
    Bis auf eine Tür waren alle anderen im oberen Gang geschlossen. Eric steuerte direkt die offene Tür an und trat vor uns ein. In dem Zimmer stand eine Frau, die eilig ein großes Bett bezog und ganz in ihre Arbeit vertieft war. Eric räusperte sich vernehmlich und die Frau schoss erschrocken in die Höhe. Sie hatte ein freundliches Gesicht. Aufgrund der dünnen weißen Strähnen, die sich durch ihr rötliches Haar zogen, schloss ich, dass sie ungefähr so alt wie Eric sein musste. Also kannte sie Van wahrscheinlich persönlich und nicht nur vom Hörensagen.
    Sie kam zögernd ein paar Schritte auf uns zu und versuchte ebenso wie Eric und Duri zuvor etwas unter unseren Kapuzen auszumachen. Van ließ seine Satteltaschen vorsichtig zu Boden gleiten und streifte sich dann die Kapuze vom Kopf.
    „Seid gegrüßt, Elaine.“, sagte er lächelnd.
    Ihre Reaktion entsprach der Erics. Sie sah Van an als sei sie nicht sicher, ob er ein Geist war, doch dann obsiegte die Freude.
    „Er ist es wirklich.“, sagte sie und lächelte Eric breit an.
    Dieser schaute ihr selbstgefällig zu und zog die Augenbrauen hoch. „Willst du immer noch behaupten, ich spielte dir einen Streich?“
    Überwältigt schüttelte sie den Kopf und betrachtete Van von oben bis unten.
    „Wie schön Euch zu sehen.“, sagte sie herzlich. Flink drehte sie sich um und widmete sich wieder dem Bett. „Bin schon fast fertig.“, verkündete sie und strich die Laken glatt.
    Van zog seinen nassen Umhang aus und breitete ihn zum Trocknen über einen Stuhl. Ich sah mich genauer in dem Zimmer um. Es war gemütlich, obwohl es so groß war. Zu meiner Freude bemerkte ich, dass ein Feuer im Kamin entfacht worden war. Es war noch klein, daher hatte ich es nicht gleich entdeckt. Langsam fraß es sich in die Scheite und wurde beharrlich größer. Ich sah ihm gebannt beim Wachsen zu.
    Jemand legte mir eine Hand auf die Schulter und ich zuckte erschrocken zusammen. Mit pochendem Herzen drehte ich mich um. „Verzeih, ich wollte dich nicht erschrecken.“, murmelte Van.
    Ich bemerkte wie alle mich anstarrten. Hatten sie mit mir gesprochen und ich hatte sie nicht gehört? Bevor sich das peinliche Schweigen weiter ausdehnen konnte, klopfte es zaghaft an der Tür. Elaine schoss an uns vorbei, zog die Tür einen Spalt breit auf und schlüpfte hinaus auf den Flur.
    Van streifte mir den nassen Umhang von den Schultern und hängte ihn zu seinem. Mir war kalt und ich rieb mir die klammen Finger. Der starke Regen war durch die Kapuze geweicht und nun waren meine Haare feucht. Ich machte mich daran den Zopf zu lösen, damit sie schneller trocknen konnten.
    Währenddessen kam Elaine zurück ins Zimmer und balancierte ein vollbeladenes Tablett herein. Die Tür stieß sie mit dem Fuß zu. Elaine stellte ihre Last auf dem Tisch ab und wandte sich lächelnd an uns. „Wir werden Euch erst einmal allein lassen.“ Sie machte sich auf den Weg zur Tür und Eric ebenso.
    Ich hielt sie zurück. „Nein, bitte bleibt.“
    Überrascht sahen mich die
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