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Red Shark: Thriller (German Edition)

Red Shark: Thriller (German Edition)

Titel: Red Shark: Thriller (German Edition)
Autoren: Peter Sasgen
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offen!«, meldete Kramer.
    »Überprüfen Sie eingegebene Werte und Rohr eins, Feuer! «
    Kramer drückte den Auslöser und sah kurz nach oben. »Rohr hat elektrisch ausgelöst. Aal unterwegs!«
    Der Mark-48 brach wie ein Blitzstrahl aus dem Rohr und beschleunigte auf fünfzig Knoten. Nach zweitausend Metern reagierte er auf einen Befehl, der ihm über seinen Lenkdraht übermittelt worden war, schwenkte nach rechts und raste wie ein Kampfjet auf die Red Shark zu.
    »Der Aal hat das Ziel angenommen«, bemerkte Kramer mit gespielter Lässigkeit und einem echten Ausdruck von Befriedigung auf dem Gesicht. Er hielt eine altmodische Stoppuhr in einer Hand, den Daumen über dem Knopf, um die Laufzeit zu stoppen. Er hatte sie von seinem Großvater bekommen, jeder wusste das, und der hatte sie während seiner Dienstzeit auf U-Booten im Zweiten Weltkrieg benutzt. Damals hatten sie die Laufzeit der unzuverlässigen Mark-14-Torpedos von Hand gestoppt.
    »Brücke, hier Sonar. Der Aal pingt sein Ziel jetzt an … Er hört es, dreht nach Steuerbord ab und will fliehen. Das schafft er nicht.«
    Nein , dachte Scott, das schafft er nicht, der Scheißkerl. Und seine Atomsprengköpfe auch nicht . Er lehnte sich erschöpft an das Periskop und dachte an die Stunden, die Tage, die er mit der Mannschaft hart am Abgrund leben musste, um sich selbst, seine Mannschaft und einen großen Teil der Vereinigten Staaten vor dem Untergang zu retten. Was danach geschehen würde, war nicht mehr seine Sache. Das lag in den Händen der Männer, die von ihren Machtzentren im Osten und Westen aus die Welt kontrollierten. Niemand würde je erfahren, wie nahe die Welt einem Atomkrieg gewesen war. Vielleicht war es besser, dachte Scott, nicht über Dinge nachzugrübeln, die er nicht kontrollieren konnte.
    »Brücke, hier Sonar. Captain, ich habe da gerade etwas Merkwürdiges gehört … ein dumpfer Schlag, eine Explosion, aber kein Sprengkopf.«
    »Im Wasser?«
    »Nein, Sir, an Bord der Red Shark .«
    Auch Park hörte es, und er fühlte es sogar. Und er sah etwas, das der Bootsmann nicht sehen konnte: Eine massive Wand aus blauem Feuer, verursacht von dem explodierenden Wasserstoff, die in die Kommandozentrale brach. In der gleichen Sekunde riss der detonierende Sprengkopf des Mark-48-Torpedos die Red Shark in eine Million weißglühende Stücke, die auf weißen Dampfsäulen aus dem Meer brachen, und dann wie Regen in den tausend Faden tiefen Abgrund hinuntersanken.

Epilog
    D ER P AZIFIK , SÜDLICH VON J APAN
    Scott und Fumiko sahen einander über den Monitor in die Augen.
    »Du kannst mein Bild auf dein Klavier stellen und die Drinks mixen«, sagte Scott. »Wir sind auf Heimatkurs.«
    »Dein Bild auf mein Klavier stellen? Ich verstehe nicht.«
    »Für U-Boot-Fahrer hat das eine ganz besondere Bedeutung. Ich erkläre es dir, wenn ich dich treffe.«
    »General Radford ist aus Washington hierher unterwegs. Er hat mit dem Präsidenten gesprochen, und jetzt will er unbedingt mit dir sprechen.«
    »Darauf könnte ich wetten.«
    »Jake, es ist vorbei. Colonel Jefferson und sein Spezialteam haben den Terroristenstützpunkt eingenommen und über hundert Terroristen getötet. Nordkorea bittet bei der UNO um ein Gespräch mit uns. General Radford und der Präsident sind sehr davon beeindruckt, was du und deine Mannschaft geleistet habt.«
    »Tatsächlich? Und was ist mit dir? Ohne deine Hilfe hätten wir es nicht geschafft.«
    »Jake, die Risiken hast doch nur du auf dich genommen.«
    »Und deine alten Arbeitgeber? Was haben die gesagt?«
    »Nichts. Sie halten sich sehr bedeckt.«
    »Und die Chinesen?«
    »Ebenso.«
    »Wie wäre es mit einem Essen?«
    »Wie bitte?«
    »In Tokio. Irgendwo, wo es teuer ist.«
    »In Tokio ist alles teuer. Wir werden sehen …«
    »Was soll das denn heißen?«
    »Es soll heißen, wir werden sehen …«
    »Nein, das bedeutet etwas anderes. Was ist los?«
    Fumiko blickte zur Seite, und sah dann wieder ihn an. »Deine Frau hat General Radford angerufen.«
    »Aha.«
    »Jake, sie hat kein Wort von dir gehört. General Radford sagte ihr, du würdest in Yokosuka erwartet. Ich glaube, sie hat vor, dich von der Reno abzuholen.«
    Scott erwiderte nichts.
    »Es ist natürlich verständlich, dass du sie treffen willst«, sagte Fumiko kühl.
    »Wenn du das glaubst, Fumiko Kida, dann verstehst du gar nichts.«
    Fumikos Augen blitzten. Sie sah sich um, küsste sich schnell auf die Fingerspitzen und legte sie an die Linse der Kamera.
    P JÖNGJANG
    Die
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