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Red Shark: Thriller (German Edition)

Red Shark: Thriller (German Edition)

Titel: Red Shark: Thriller (German Edition)
Autoren: Peter Sasgen
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Emotionen offensichtlich endlich wieder unter Kontrolle. »Wenn wir diesen Bereich hier hinter uns gelassen haben, werde ich mich bei Admiral Woo melden und ihm über unsere Lage Bericht erstatten. Inzwischen werden Sie unseren gegenwärtigen Kurs halten, bis wir Taowang Gang erreichen, und dann werden Sie nach Südosten abdrehen. Bleiben Sie auf Gefechtsbereitschaft und halten Sie die Torpedostationen bis auf weiteres besetzt. Die Männer können ihre Mahlzeiten an ihren Stationen zu sich nehmen.«
    »Aye, Kapitän.«
    Park schien neue Kraftreserven gefunden zu haben. Er ging auf die Messe zu, blieb aber dann noch einmal stehen. »Bereiten Sie einen Funkspruch für Admiral Woo vor. Sagen Sie ihm, dass wir durch ein amerikanisches U-Boot aufgehalten worden sind, dass wir aber bald wieder innerhalb unseres Zeitplans sein werden. Sagen Sie ihm nichts über unseren Torpedoangriff, aber informieren Sie ihn, dass der Amerikaner von den Chinesen gejagt wird. Die Details berichte ich ihm dann später.«
    »Aye, Kapitän.«
    Park stampfte in die Messe. Er benötigte einen Moment Ruhe, um sich zu sammeln. Jetzt, im Nachhinein, erkannte er, dass er einen schrecklichen Fehler gemacht hatte. Er hätte seine Position halten sollen, sicher versteckt im Kielwasser der Pacific Conveyor . Stattdessen aber war er in Panik geraten, weil er sicher gewesen war, dass man ihn entdeckt hatte. Vielleicht wollte das amerikanische U-Boot ja nur kurz herumschnüffeln und wäre dann weitergefahren. So aber hatte er seine Deckung verlassen und gefeuert. Die 688I hatte er vielleicht beschädigt, aber versenkt hatte er sie nicht. Eines aber war ihm jetzt klar: Die Chinesen jagten das U-Boot, das ihre Kilo versenkt hatte. Er hatte unbeabsichtigt einen Stock in ein Hornissennest gestoßen, und jetzt musste er sich vor ihren Stichen in Sicherheit bringen.
    Park erstarrte, als er aus dem Bordlautsprecher eine quäkende Stimme vernahm: »Genosse Kapitän! Wir haben einen Notfall im Maschinenraum!«

50
    N ÖRDLICH VON T AOWANG G ANG
    Lieutenant Kang war totenblass. Park inspizierte den Mantel, der vorher um das Ventil gelegt worden war, und stellte zu seinem Entsetzen fest, dass auch er angeschwollen war. Das war ein sicheres Indiz dafür, dass die Leitung bald brechen und Wasserstoff in die Abteilung freisetzen würde. Momentan noch in flüssigem Zustand, würde er bei einer Freisetzung unter hohem Druck sofort fest werden und dann verdunsten. Ganz gleich, wie er freigesetzt wurde, in Kombination mit Sauerstoff könnte er explodieren.
    »Evakuieren Sie die Abteilung und machen Sie die Schotten dicht«, befahl er. »Später werden wir auftauchen und versuchen, das Hauptventil der Brennstoffzelle unter dem Aufbau zu erreichen. Wir schließen es, lassen den Wasserstoff aus dem Schott ab und schwemmen es mit Frischluft aus.«
    Park drehte sich um und ging mit unsicheren Schritten zum Bug. Seine Hände hatte er an den Seiten zu Fäusten geballt, damit niemand sah, wie sehr sie zitterten.
    Die Reno tastete sich ihren Weg die Küste entlang, wo die Unterseefauna, Sandbänke und Gräben, Wassertrübung und -verschmutzung den Sonarempfang beeinträchtigten. Es war Scott klar, dass die Reno in solchen Küstengewässern zu groß und unförmig für einen Kampf auf kurze Entfernung war. Im Gegensatz zur Red Shark war ihr 7000 Tonnen schwerer massiver Rumpf hier einfach zu schwierig zu manövrieren und zu leicht zu entdecken. Scott aber war sich sicher, dass das nordkoreanische U-Boot nach ihrer letzten Begegnung hierher geflohen war. Er hatte also keine andere Wahl, als ihm zu folgen.
    Er versuchte, sich in den nordkoreanischen Kapitän hineinzuversetzen. Dem Mann fehlte es entweder an Geduld, oder er ließ sich zu leicht zu voreiligen Schritten provozieren. Warum hätte er sonst seine Deckung verlassen und auf die Reno schießen sollen? Ob er sich vielleicht noch einmal so provozieren lassen würde? Scott hielt das für möglich, besonders, nachdem die chinesischen Zerstörer und Fregatten nun zusätzlich Druck machten. Diesen Druck spürte er jedoch auch selbst. Er wusste, dass ihm nicht mehr viel Zeit blieb, die Red Shark zu finden und zu versenken, bevor er die Chinesen am Hals hatte. Vielleicht würde der nordkoreanische Kapitän unter der Last dieses Drucks noch einen Fehler machen. Sieh nur zu, dass nicht du einen Fehler machst , ermahnte sich Scott selbst.
    Er sah auf die Schiffsuhr: 21.20. Unter wie vielen Dschunken und anderen Schiffen waren sie
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