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Red Shark: Thriller (German Edition)

Red Shark: Thriller (German Edition)

Titel: Red Shark: Thriller (German Edition)
Autoren: Peter Sasgen
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durchgefahren? Wie viele Fischerboote warteten mit ausgebreiteten Netzen auf den großen Fang? Scott hatte das Periskop mindestens ein Dutzend Mal ausgefahren, um ihre Position anhand von bekannten Landmarken zu überprüfen, jedoch nur plötzlich aus der Dunkelheit auf sie zukommende Lichter entdeckt, gewöhnlich eine mit Laternen behängte Dschunke, auf der man nicht bemerkte, wie nahe die Reno vorüberglitt. Sie waren jetzt seit über sechs Stunden in flachen Gewässern unterwegs, und manchmal war der Sandboden nur wenige Meter unter dem Kiel der Reno gewesen. Wir werden bald einen neuen Anstrich brauchen, hatte Kramer gescherzt, und dann waren da auch noch die Schäden, die der Torpedo am Boot verursacht hatte …
    »Brücke, hier Sonar, ich habe einen Kontakt.«
    Scott eilte in den Sonarraum. »Lassen Sie mal sehen, Bootsmann.«
    »Hier.« Der Bootsmann deutete auf die haarfeine Linie. Der Schirm war überfüllt mit der Darstellung niederfrequenter Hintergrundgeräusche. »Jede Menge Reflexionen vom Boden. Das macht es schwierig, sich auf dieses Baby hier zu konzentrieren, aber auf jeden Fall ist es mechanisch, nicht biologisch.«
    »Sind Sie sicher, Bootsmann?«
    »Für biologischen Ursprung ist es viel zu regelmäßig. Ziemlich genau direkt voraus, aber eine Spur nach Westen verlagert, ganz so, als würde es sich direkt an die Küste halten und dabei versuchen, über Hindernisse sozusagen hinüberzusteigen, wenn Sie verstehen, was ich meine, Sir.«
    »Behalten Sie es im Auge.«
    »Aye, Sir. Wir geben ihm die Bezeichnung Sierra Eins. Ups, wo ist es denn hin?«
    Die Linie war vom Schirm verschwunden. Scott wartete ab, während der Bootsmann versuchte, das Geräusch wieder aufzuspüren, aber es vergingen einige Minuten, ohne dass ihm das gelungen wäre.
    »Rufen Sie mich, wenn Sie es wieder haben –«
    »Da ist es wieder, Sir. Sehen Sie es? «
    »Ja. Noch immer schwach. Vielleicht, wenn wir nach Backbord abdrehen und versuchen, nicht mehr direkt dahinter zu bleiben –«
    »Das könnte hinhauen.«
    In der Kommandozentrale gab Scott die Befehle, um die breite Sonarreihe der Reno dorthin zu bringen, wo der Bootsmann sie haben wollte.
    »Bootsmann?«
    »Brücke, ich habe jetzt einen deutlichen Kontakt, aber noch keinen Namen dafür.«
    »Deckoffizier, ordnen Sie Gefechtsbereitschaft an, und gehen Sie auf Lautlosbetrieb.«
    »Gefechtsbereitschaft, Lautlosbetrieb, aye.«
    Nachdem dieser Befehl mündlich durch das ganze Schiff weitergegeben worden und an allen Stationen Gefechtsbereitschaft hergestellt worden war, trat Scott an den Kartentisch. Das Ziel musste eigentlich die Red Shark sein, überlegte er. Und wenn die Nordkoreaner die Reno nicht wieder aufgespürt hatten, konnten sie eigentlich nicht wissen, dass sie von hinten, sozusagen im sonaren Windschatten der Red Shark , verfolgt wurden. Wenn sie es doch bemerkt hätten, hätte der Kapitän längst reagiert, dessen war sich Scott sicher.
    Er wartete ab und drängte innerlich den Bootsmann dazu, das Ziel endlich sicher zu identifizieren. Allmählich ging ihnen der Platz zum Manövrieren und damit für einen Kampf aus: Schanghai lag knapp einhundertvierzig Kilometer südlich, und bald würden sie seine Zufahrtsstraßen auf See erreichen.
    »Brücke, hier Sonar. Captain, könnten Sie bitte einen Hauch nach Westen schwenken. Ich bekomme eine Schraubenrotationsgeschwindigkeit, aber ich brauche einen anderen Einfallswinkel, um sie sicher zu bestimmen.«
    Die Reno ruckte nach Westen. Scott wartete ab. In der Kommandozentrale herrschte Totenstille.
    »Brücke, hier Sonar. Ich kann Sierra Eins jetzt sicher als die Red Shark identifizieren. Ihre Geräuschsignatur deckt sich mit unserer vorherigen Aufnahme. Genau .«
    Die Atmosphäre in der Kommandozentrale schien wie elektrisch aufgeladen. »Bootsmann, sind Sie absolut sicher?«
    »Ja, Sir. Kein Zweifel möglich. Laut Schraubendrehung macht sie fünf Knoten. Ah … warten Sie eine Sekunde.«
    »Aye, wir warten.« Komm schon, komm schon , dachte Scott. Die Leute bleiben nicht ewig taub .
    »Brücke, hier Sonar, ich habe den Kontakt mit Sierra Eins verloren.«
    Die Red Shark trieb mit abgeschalteten Maschinen im Lautlosbetrieb nach Süden. Alle an Bord lauschten. Der Sonar hatte etwas gehört, vielleicht einen S6G-Reaktor an Bord einer 688I.
    »Peilung?«, fragte Park.
    Er musste sich zwingen, das Bild der verzogenen Wasserstoffleitung im Maschinenraum aus seinen Gedanken zu verbannen, um sich ganz auf die 688I zu
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