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Rebus - 09 - Die Sünden der Väter

Rebus - 09 - Die Sünden der Väter

Titel: Rebus - 09 - Die Sünden der Väter
Autoren: Ian Rankin
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eigenen Schrottpresse, mit zugeschweißtem Sicherheitsgurt. Seine Männer suchten bereits das Weite.
    Einige von ihnen waren noch nicht weit genug gekommen.
    Rebus saß in seinem Wohnzimmer und starrte auf die Tür, die Jack Morton gestrichen hatte. Er dachte an die Beerdigung, an die Anonymen Schnapskirchler, die mit Sicherheit in voller Mannschaftsstärke dabei sein würden. Er fragte sich, ob sie ihm die Schuld an Jacks Tod gaben. Jacks Kinder würden ebenfalls da sein. Rebus hatte sie nie kennen gelernt; legte keinen Wert darauf, das jetzt nachzuholen.
    Mittwoch Vormittag war er wieder in Inverness, um Mrs. Hetherington am Flughafen abzuholen. Sie war in Holland aufgehalten worden, hatte den dortigen Zollbeamten ein paar Fragen beantworten müssen. Sie hatten eine kleine Falle gestellt und einen gewissen De Gier - einen polizeilich bekannten Dealer - dabei geschnappt, wie er das Kilo Heroin in Mrs. Hetheringtons Gepäck schmuggelte: In ihrem Koffer - einem Geschenk ihres Vermieters - gab es ein Geheimfach. Mehrere weitere ältere Mieter Telfords genossen eine außerplanmäßige Verlängerung ihres Auslandaufenthalts. Sie würden von der dortigen Polizei vernommen werden.
    Wieder zu Hause, rief Rebus David Levy an.
    »Lintz hat Selbstmord begangen.«
    »Das ist Ihre Schlussfolgerung?«
    »Es ist die Wahrheit. Keine Verschwörung, keine Vertuschung.«
    Ein Seufzer. »Das spielt keine allzu große Rolle, Inspector. Was zählt, ist, dass wir wieder einen verloren haben.«
    »Villefranche ist Ihnen vollkommen egal, stimmt's? Die Rattenlinie ist alles, was Sie interessiert.«
    »An Villefranche können wir nichts mehr ändern.«
    Rebus holte tief Luft. »Ein gewisser Harris hat mich besucht. Er gehört zum britischen Nachrichtendienst. Die geheimen Kollegen beschützen irgendwelche hohen Tiere, irgendwelche Bonzen. Überlebende der Rattenlinie, möglicherweise deren Kinder. Sagen Sie Mayerlink, er soll weiter graben.«
    Ein kurzes Schweigen. »Danke, Inspector.«
    Rebus saß im Jaguar des Wiesels, der neben ihm im Fond saß. Dem Fahrer fehlte ein großes Stück vom linken Ohr. Er sah dadurch wie ein Kobold aus - aber nur von der Seite, und ins Gesicht hätte man ihm das ungern gesagt.
    »Sie haben Ihre Sache gut gemacht«, sagte das Wiesel. »Mr. Cafferty ist sehr zufrieden.«
    »Wie lange halten Sie ihn schon fest?«
    Das Wiesel lächelte. »Ihnen entgeht nichts, Rebus.«
    »Die Glasgow Rangers wollen mich probeweise ins Tor stellen. Wie lange haben Sie ihn schon?«
    »Ein paar Tage. Wir mussten uns schließlich vergewissern, dass er auch der Richtige ist.«
    »Und jetzt sind Sie sicher?«
    »Hundert pro.«
    Rebus starrte auf die Geschäfte, Fußgänger und Busse, die am Wagenfenster vorbeizogen. Das Auto fuhr in Richtung Newhaven und Granton. »Sie würden nicht zufällig irgendeinen Penner aufgabeln und ihm die Sache anhängen?«
    »Er ist echt.«
    »Sie könnten die letzten paar Tage dazu genutzt haben, um ihn so weit zu bringen, dass er die richtigen Dinge sagt.«
    Das Wiesel wirkte belustigt. »Zum Beispiel?«
    »Zum Beispiel, dass er von Telford bezahlt worden ist.«
    »Und nicht von Mr. Cafferty, meinen Sie?« Rebus sah ihn wütend an; das Wiesel lachte. »Ich glaube, Sie werden ihn ziemlich überzeugend finden.«
    Der Ton, in dem er das sagte, ließ Rebus erschaudern. »Er ist doch noch am Leben, oder?«
    »O ja. Wie lange das so bleibt, hängt ganz von Ihnen ab.«
    »Glauben Sie etwa, ich will ihn tot sehen?«
    »Ich weiß es. Sie haben sich nicht der Gerechtigkeit wegen an Mr. Cafferty gewandt. Sie wollten Rache.«
    Rebus starrte das Wiesel an. »Sie klingen gar nicht wie Sie selbst.«
    »Sie meinen, ich klinge nicht wie meine Maske - eine ganz andere Sache.«
    »Und wie viele Leute haben die Ehre, hinter die Maske zu blicken?« The Who: »Can You See the Real Me?« Wieder lächelte das Wiesel. »Ich dachte, Sie hätten es verdient, nachdem Sie sich so viel Mühe gemacht haben.«
    »Ich habe Telford nicht nur zur Strecke gebracht, um Ihrem Boss einen Gefallen zu tun.«
    »Trotzdem...« Das Wiesel rutschte näher an Rebus heran. »Apropos, wie geht's Sammy?«
    »Gut.«
    »Auf dem Weg der Genesung?«
    »Ja.«
    »Das ist eine gute Nachricht. Da wird sich Mr. Cafferty freuen. Er ist enttäuscht, dass Sie ihn nicht besucht haben.«
    Rebus zog eine zusammengefaltete Zeitung aus der Tasche. Die Schlagzeile: HÄFTLING ERSTOCHEN.
    »Ihr Boss?«, fragte er, während er ihm die Zeitung reichte.
    Das Wiesel tat so, als
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