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Rebel Force 02 - Die Geisel

Rebel Force 02 - Die Geisel

Titel: Rebel Force 02 - Die Geisel
Autoren: Alex Wheeler
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ertönte ein lauter Knall, als schlüge jemand einen Deckel zu. Ein Triebwerk begann zu dröhnen und der Boden unter ihm zu vibrieren. Es schien, als würde er eine Reise unternehmen.
    Ob er wollte oder nicht.

KAPITEL FÜNF

    Luke zerrte an den Bändern um seine Handgelenke, doch sie gaben nicht nach. Er verdrehte die Arme in Richtung seiner rechten Hüfte und streckte die Finger nach vorn an seinen Gürtel. Die Männer hatten ihm den Blaster weggenommen. Allerdings hatten sie nicht daran gedacht, ihn nach anderen Waffen zu durchsuchen. Wenn er doch nur den Griff seines Lichtschwerts erreichen könnte.
    Ja!
    Luke wollte gerade die Klinge aktivieren, zögerte dann aber. Nicht nur wegen des beengten Raumes, in dem er vielleicht die Fesseln verfehlen und sich ein Glied abtrennen könnte. Vielmehr folgte er einem Gefühl. Es glich einer Stimme, die irgendwo aus seinem Innern kam.
    Hab Geduld. Beobachte. Warte ab.
    Worte, die Ben hätte sagen können, doch dies war nicht Bens Stimme gewesen. Sie war irgendwoher aus seinem Innern gekommen. Und irgendwie war es auch weniger die Stimme als vielmehr die Sicherheit, dass er die Ereignisse einfach geschehen lassen sollte.
    Ist es die Macht?, fragte Luke sich.
    Oder war es nur seine Angst?
    Wie auch immer, Luke beschloss, darauf zu hören. Er besaß ja noch sein Lichtschwert. Wenn die Zeit reif war, es zu benutzen, würde er bereit sein. Bis dahin würde er Geduld haben. Und beobachten.
    Abwarten.

    Der Deckel öffnete sich. Luke blinzelte ins Licht. Über ihm standen zwei Gestalten. Gegen die Sonne konnte er nur Silhouetten erkennen. Ihre Gesichter lagen im Schatten.
    »Wir wollen dir nichts antun«, sagte der Größere der beiden.
    »Und das werden wir auch nicht, wenn du ohne Aufsehen mitkommst.« »Falls doch.« Der Mann ließ die Drohung unausgesprochen im Raum stehen.
    »Wo sind wir?«, fragte Luke.
    Anstatt einer Antwort zerrten sie ihn aus dem Gleiter. Sie mussten ihn aufrecht halten, weil seine Beine zusammenklappten. Obwohl sich seine Muskeln schnell erholten, ließ er sich weiter hängen, als sie ihn den Weg entlangschleppten.
    Sollten sie doch glauben, dass er schwach war.
    »Ihr macht einen Fehler«, sagte Luke, als sie sich einem gesichtslosen Gebäude aus grauem Ferrobeton näherten. Rechts und links davon standen mehrere ähnliche Gebäude. Luke ging davon aus, dass sie ihn in den Lagerhausbezirk gebracht hatten. Aber warum? »Wenn ihr mir sagt, was ihr wollt, können wir vielleicht eine Übereinkunft finden.«
    »Wir haben schon, was wir wollten«, knurrte der kleinere Mann. »Dich.«
    Luke zog noch einmal in Erwägung, nach seinem Lichtschwert zu greifen. Hier standen die Chancen eins zu zwei. Nicht sonderlich gut, da die anderen je einen Blaster hatten und er ein Lichtschwert, das er kaum gebrauchen konnte.
    Beobachten.
    Abwarten.
    Dies schien wider jede Vernunft zu sein, dennoch vertraute Luke auf seinen Instinkt, So wie Ben es ihn gelehrt hatte.
    Die Männer stießen ihn in das Gebäude hinein. Aus dem Gleichgewicht geraten, stolperte er durch die Tür und kippte nach vorn. Sie fingen ihn jedoch auf, kurz bevor er auf dem Boden aufschlug, und zerrten ihn wieder hoch. Luke keuchte.
    Es handelte sich, seiner Vermutung entsprechend, tatsächlich um ein Lagerhaus. Allerdings lagerte darin nur ein bestimmtes Gut:
    Leute.
    Überall sah er Leute - Hunderte, vielleicht Tausende. Sie lagen auf dünnen Matten oder lehnten an den Wänden. Sie wirkten blass und kränklich. Manche kauerten sich unter dünnen Decken zusammen, andere rangelten sich um in Folie eingepackte Proteinrationen. Das Gebäude maß mehrere Hundert Meter in der Breite und setzte sich aus mindestens sechs Stockwerken in der Höhe zusammen. Die Stockwerke bildeten umlaufende Galerien, sodass in der Mitte ein freier Bereich blieb. Die dicke Luft stank nach verfaulendem Bantha-Fleisch.
    »Was ist das für ein Ort?«, flüsterte Luke und zwang sich, den Blick nicht von all den finster dreinblickenden, hoffnungslosen Gesichtern abzuwenden.
    »New Alderaan«, erklärte einer seiner Entführer voller Bitterkeit. »Trautes Heim, Glück allein.«

    »Du kannst dich setzen.«
    Lukes Kidnapper hatten ihn in einen kleinen, provisorisch gebauten Raum gebracht, der aus zwei aufgehängten Stoffbahnen und ein paar dünnen, aneinandergelehnten Bahnen Plaststahl bestand. Der Mann ihm gegenüber hatte ein rundes Gesicht mit einem rötlichen Stoppelbart. Um seinen breiten Mund zogen sich tiefe Lachfalten, doch die
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