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Rausch der Unterwerfung

Rausch der Unterwerfung

Titel: Rausch der Unterwerfung
Autoren: C Eden
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Unwillkommene Hitze stieg ihr ins Gesicht.
    „Ich werde deine Entschuldigung annehmen, wenn du sie angemessen vorbringst“, schloss er gleichgültig, dann widmete er sich wieder seinem Kaffee und ließ den Blick durch die Ankunftshalle schweifen, als gäbe es dort Interessanteres zu sehen als Anne, die mit halb offenem Mund vor ihm stand.
    „Er saß die ganze Zeit neben mir, verdammt noch mal“, durchfuhr es sie, und sie wusste nicht einmal, wie sie die Gefühle einordnen sollte, die sie dabei befielen.
    Einerseits war sie wütend. Schon im Flieger hatte sie sich über ihn geärgert und musste nun feststellen, dass er nur mit ihr gespielt hatte. Wie eine Idiotin kam sie sich vor, ein denkbar ungünstiger Start.
    Andererseits war sie aber auch erleichtert. Ihre Enttäuschung verflüchtigte sich. Ein Reinfall sah wirklich anders aus.
    Nachdem Miguel in ihren Chat- und E-Mail-Gesprächen so oft betont hatte, wie wenig Äußerlichkeiten für ihn zählten, hatte sie ihre Erwartungen, was ihn selbst betraf, sehr flach gehalten. Das hier war kein Date im eigentlichen Sinn, nicht der Versuch, die Liebe ihres Lebens zu finden, es ging hier nicht einmal wirklich um Sex, zumindest hatte Miguel das immer als Nebensache abgetan.
    Aber jetzt, als er vor ihr stand, wurden ihr bei dem Gedanken, wie nahe sie sich in den nächsten Tagen kommen würden, die Knie ganz weich. Noch im Flugzeug hätte sie es nicht zugegeben, zumal ihr sein Verhalten übel aufgestoßen war, aber er war attraktiv, sehr sogar. Sein Haar war dunkel, fast schwarz, und er trug es relativ lang, an der Grenze dessen, was man gerade noch als Kurzhaarschnitt durchgehen lassen konnte. An seinem linken Ohr entdeckte sie einen kleinen Silberring, und an seinem Hals eine Kette aus demselben Material. Er mochte Ende dreißig sein, aber seine Figur war athletisch und ließ feste Muskeln erahnen, das konnte sie trotz des Anzugs sehen.
    Dass er braune Augen hatte, bemerkte sie erst jetzt, als er sie plötzlich ansah und seine Brauen sich auf die gleiche arrogant anmutende Art hoben, wie sie es schon im Flugzeug gesehen hatte.
    „Was?“, fragte sie verwirrt, während sie immer noch versuchte, ihre Überraschung zu verdauen.
    „Ich warte!“
    Die Entschuldigung! Ja, jetzt erinnerte sie sich.
    „Es tut mir leid“, sagte sie schnell und senkte ein wenig den Kopf, um unterwürfig zu erscheinen. So ganz Anfängerin war sie ja nicht mehr, und die Gänsehaut, die ihr unwillkürlich den Rücken hinaufkroch, prickelte angenehm.
    Als sie nach einiger Zeit wieder aufblickte, weil er nichts sagte, wusste sie sofort, dass er keineswegs zufrieden war.
    „Ist dir das Wörtchen ‚angemessen’ etwa entgangen?“, fragte er.
    „Es tut mir sehr leid … Herr.“
    Sie schluckte. Ihn mit diesem Titel im Chatroom anzureden, das war eine Sache, aber es fühlte sich ganz anders an, wenn er direkt vor ihr stand.
    „Schon besser“, hörte sie ihn sagen. „Aber ich finde, du gibst dir noch nicht wirklich Mühe. Lass deine Fantasie spielen und vergiss mal die ganzen Leute um uns herum. Entschuldige dich so, wie es sich gehört, Sklavin.“
    „Oh mein Gott, er will, dass ich mich vor ihm hinknie“, dachte sie entsetzt. „Das geht ja gut los.“
    „Nun?“, fragte er, offenbar langsam ungeduldig. „Wollen wir die nächsten Tage hier auf dem Flughafen verbringen oder lieber erst mal was essen gehen?“
    Anne schloss einen kurzen Moment lang die Augen, nur gut, dass niemand hier sie kannte, dann ging sie auf dem harten Bodenbelag der Halle auf ihre Knie und holte tief Luft.
    „Ich bitte um Vergebung, dass ich Eure Anweisung missachtet habe, Herr.“
    Aus dem Augenwinkel sah sie einige Leute, die stehen blieben. Anne hörte sie tuscheln und leise lachen. Sie konnte nicht verhindern, dass ihr Gesicht rot anlief. Noch nie hatte sie sich in einer so unmöglichen Situation befunden, doch irgendwo in ihrem Inneren blitzte auch ein Fünkchen Stolz auf. Das sollte ihr erst mal jemand nachmachen. Auch wenn sie von Miguel geradezu genötigt worden war, gehörte doch eine gehörige Portion Mumm dazu, so über den eigenen Schatten zu springen.
    Sie blickte zu ihm auf und sah, dass er wohlwollend lächelte, dann reichte er ihr seine Hand und half ihr auf die Beine.
    „Na komm“, raunte er ihr zu. „Was soll’n denn die Leute denken, wenn du hier auf dem Boden herumrutschst?“
    Er warf den Kaffeebecher in einen Abfalleimer und zog sie hinter sich her zum Ausgang.
    Sie kicherte, während sie
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