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Rausch der Unterwerfung

Rausch der Unterwerfung

Titel: Rausch der Unterwerfung
Autoren: C Eden
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einfallen, eine Handtasche mitzuschleppen. Mit der U-Bahn fährst du zum Potsdamer Platz. An der Markierung auf deiner Skizze findest du eine Straßenlaterne mit einer gusseisernen Verzierung in Höhe deiner hübschen, kleinen Titten, dort klinkst du den Karabiner ein. Wenn du das geschafft hast, darfst du mein Geschenk anlegen. Ich hol dich ab.“
    Anne lächelte, während sie an ihrem Tee nippte und auf die krümeligen Reste ihres Frühstücks schaute. Das Gefühl, das wie leichte Elektrospannung über ihre Haut prickelte, kannte sie nur zu gut. Schon die Vorbereitungen für diesen Tag waren ihr wie ein ausgedehntes Vorspiel erschienen.
    Am Tag zuvor hatte sie eine Fahrkarte für die U-Bahn gekauft, ihren Wohnungsschlüssel vom Bund entfernt und die Kleidungsstücke zurechtgelegt, die sie tragen würde, obenauf die Handschellen mit dem Karabiner, der an dem kurzen Verbindungskettchen hing. Ein Schlüssel war nicht in dem gepolsterten Umschlag gewesen, doch Anne wusste, wer ihn hatte.
    Mit klopfendem Herzen schaute sie zur Uhr an ihrer Küchenwand.
    Er würde sie beobachten, vielleicht schon, wenn sie das Haus verließ. Er würde sich vergewissern, wie genau sie seine Anweisungen befolgte. Sie kannte ihn.
    Exakt zur angegebenen Zeit hakte sie den Karabiner in den Bund ihrer Leggins und zog ihr Oberteil darüber, eine luftige Tunika aus dünner Baumwolle ohne Verzierungen. Schlicht, so wie er es mochte. Er würde es selbst in die Hand nehmen, sie zu schmücken.
    Sie schloss ihre Wohnung ab und steckte den Schlüssel in den Schaft ihres rechten Stiefels. Mit ihrer U-Bahn-Karte in der Hand verließ sie das Haus.
    Der Drang, sich umzusehen, war groß, sie schielte ein wenig umher, versuchte ihm aber ansonsten zu widerstehen. Und wenn es stimmte, dass man den Blick eines Menschen auf sich spüren konnte, dann musste er ganz in der Nähe sein, denn auf Annes Rücken schien eine Ameisenkolonie ein Volksfest zu feiern.
    Als sie schließlich auf die gusseiserne, alte Straßenlampe zuging, spürte sie, wie ihre Wangen sich vor Aufregung röteten.
    Ohne auf die Menschen in ihrer Umgebung zu achten, hakte sie den Karabiner in eine der Ösen ein, die die verschlungene Verzierung ihr anbot, und atmete noch einmal tief durch. Der Karabiner war schwer, massiv, aber nicht sehr groß, und er hing direkt an dem Kettchen fest. Wenn sich die Handschellen erst um ihre Gelenke geschlossen hatten, würde sie ihn kaum noch erreichen.
    Was, wenn irgendetwas Unvorhergesehenes geschah? Was, wenn irgendetwas passierte, was Miguel davon abhielt, sie zu befreien?
    Unwillig versuchte sie, diese Gedanken zu vertreiben, dann schob sie ihre Hände in die silbrigen Schellen und lauschte den leisen Klick-Geräuschen, mit denen sie sich schlossen.
    Eine Weile stand sie ganz still. Die Menschen zogen weiter an ihr vorbei, niemand schien sie und ihren hilflosen Zustand zu bemerken. Zwar musste es etwas seltsam aussehen, wie sie sich mit ihrem Körper an den Laternenpfahl drückte, aber Miguel schien recht gehabt zu haben, als er einmal gesagt hatte, dass einiges mehr nötig sei, um die Aufmerksamkeit anderer Leute zu erringen, und die Handschellen zwischen ihren Brüsten waren kaum zu sehen.
    Sie wartete. Dass er nicht sofort auftauchen würde, hatte sie schon vermutet. Doch sie wusste, dass er da war. Sie wusste, dass er in nicht allzu großer Entfernung irgendwo hinter ihr stand und sie genüsslich beobachtete, die Qual auskostete, die die Ungewissheit ihr bereitete und ihre Sehnsucht und ihre Ungeduld.
    Anne seufzte leise und drückte ihre Stirn gegen das kühle Eisen der Laterne. Hin und wieder nahm sie aus dem Augenwinkel den kurzen, verwunderten Blick eines Passanten wahr, doch viel mehr geschah nicht und das eine kleine Ewigkeit lang, bis sich plötzlich ein weißer Seidenschal von hinten über ihre Augen legte und von vertrauten Händen an ihrem Hinterkopf verknotet wurde. Lächelnd ließ sie die Anspannung aus ihren Lungen und bog ihm ihren Kopf entgegen, er drückte ihn jedoch grob zurück.
    Ein Metallreif umschloss eng und kühl ihren Hals und gab in ihrem Nacken ein leises Schnappen von sich. Dann hörte sie das Klimpern von Kettengliedern, die zunächst sanft gegeneinanderstießen und plötzlich mit lautem Geklirr zu Boden fielen. Anne zuckte zusammen.
    Etwas Schweres wurde in ihrem Halsreif eingehakt und begann sich um ihren Körper und das Eisen der Laterne zu winden. Sie spürte Druck auf ihrem Rücken, der sie eng gegen das Metall der
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