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Raumschiff Monitor - Alle sechs Romane

Titel: Raumschiff Monitor - Alle sechs Romane
Autoren: Rolf Ulrici
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Bursche machen würde.
    »Warum sind hier so viele Männer?« wimmerte der Präsident plötzlich gänzlich verstört. »Was wollen die von mir? Ich habe ihnen nichts getan! Die paar Bananen, die ich in Hamburg geklaut habe, könnt ihr mir nicht anrechnen, nein, nein! Und für die Autodiebstähle habe ich meine Strafe abgesessen! Ihr könnt meine Entlassungspapiere sehen. Bitte, bitte, laßt mich doch frei.« Er rang flehentlich die Hände.
    Schnell trat ein beherzter Mann an den Platz des Präsidenten. Er wandte sich an die Versammlung:
    »Mister Alec Glory scheint geistesgestört zu sein! ja, Sie sehen, er ist wohl schwachsinnig geworden.«
    Das war allerdings nicht zu übersehen, denn der eben noch so selbstherrliche Bursche kroch wie ein Kind, das noch nicht laufen kann, unter dem Tisch herum.
    Der Redner, ein höherer General und Feind des Usurpators, nutzte die Lage unverzüglich aus: »Die Sitzung ist geschlossen!« rief er. »Ich rate den Anwesenden, sich schnellstens in ihre Länder zu begeben und auf die Bildung einer neuen Regierung in Katherinia City zu warten!«
    Jetzt wollten die Wachsoldaten in den Saal dringen, doch Superhirn empfing sie mit einer gehörigen Dosis Angsthasen-Spray.
    Die Männer warfen ihre Waffen weg.
    Der Chef der Garde greinte: »Ich will auch wieder ganz artig sein – ich will ganz, ganz artig sein!«
    Der Adjutant, kreidebleich, wollte sich an den Fenstern entlang zu einer Seitentür schleichen, doch er wurde von Freunden des Generals überwältigt.
    »Sie rufen den Flugplatz an und lassen dort die Wachen zurückziehen!« erklärte der General jetzt.
    »Wer nicht unverzüglich seine Waffen ablegt, kommt ins Gefängnis!«
    Die Reporter und Korrespondenten stürzten aus dem Saal, um ihren Redaktionen und Studios in der Welt die verblüffenden Neuigkeiten mitzuteilen. Das letzte, was sie von dem umherkrabbelnden Bananen-Bubi hörten, war: »Ich habe nie eine Atombombe geschält, immer nur Bananen! Ich habe keine Atombanane! Ich habe geschwindelt!«
    Dies bestätigten noch am selben Tag die Wissenschaftler aus dem Atomforschungszentrum in einer Pressekonferenz,
    »Das genügt!« meinte Superhirn kichernd beim Anblick des Präsidenten. »Die Ratten, die bisher zu dem Kerl gehalten haben, werden sich schleunigst verkriechen. Nach allem besteht hier nicht mehr die geringste Gefahr eines Machtkampfes!«
    Er und Micha drückten sich hinaus ins Freie.
    »Wo ist das Mini-Raumschiff?« keuchte Micha.
    »Hinter den drei großen Palmen, zwischen den Zierbüschen!« erwiderte Superhirn. Sie tasteten an dein ebenfalls noch unsichtbaren Fahrzeug herum. Superhirn erwischten den LukenÖffnungskontakt.
    »Rein!« befahl er. »Wir nehmen Funk mit Charivari auf. Der Monitor' ist rückprogrammiert! Er findet sein Ziel von selber!«
    Auf dem Landeplatz der Orbitalstation wurden Superhirn und Micha fast wie Olympiasieger empfangen.
    »Wir bekamen die komische Versammlung auf dem Bildschirm zu sehen!« berichtete Henri lachend. Junge, Micha, das hast du fabelhaft gemacht!«
    »Geheimagent Micha!« witzelte Gérard. »Schade, daß die Sache nicht in ein Geschichtsbuch kommen kann!«
    »Geschichtsbuch!« feixte Prosper. »Unsinn! Einen Film müßte man danach drehen!«
    Tati runzelte die Stirn.
    Der Professor wurde auf einmal sehr ernst: »In Geschichtsbüchern würde so eine HintertreppenStory der Zeitgeschichte höchst unglaubwürdig klingen. Sogar in einer gut redigierten Tages-oder Wochenzeitung. Menschliche Worte reichen nicht aus, um den Unfug mancher Staatsstreiche zu schildern. Präsident Alec Glory, ehemals Bananen-Bubi, entmachtet! Das wäre höchstens eine Schlagzeile für die Sensationspresse. Zum Kopfschütteln für den Leser. Leider aber auch zum Kopfverlieren für den, der an solchen Unglaublichkeiten beteiligt war. Hm, und so was verfilmt? Die Zuschauer würden ihr Eintrittsgeld zurückverlangen bzw. den Fernseher abstellen!«
    Die weiteren Nachrichten von der Erde verrieten den Freunden in der Weltraumstation, daß Bananen-Bubi mit seinen Kumpanen hatte fliehen können, aber auch, daß in den betroffenen fünf afrikanischen Staaten wieder Frieden herrschte.
    Dagegen hatte Charivari bald Sorgen mit seiner Raumstation. Wieder rief er die Gefährten in seine Chefzentrale. »Ich muß euch eine betrübliche Mitteilung machen«, erklärte er. »Gern hätte ich euch noch einige Tage hierbehalten. Nicht nur, um euch Abwechslung zu verschaffen, weil ihr meine bewährten jungen Freunde seid. Ich habe
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