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Raumschiff der toten Seelen

Raumschiff der toten Seelen

Titel: Raumschiff der toten Seelen
Autoren: Clark Darlton
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betreten. Wachen standen vor dem Eingang.
    In wenigen Tagen würden sie die notwendige Ausrüstung erhalten, um davonziehen und eine neue Niederlassung gründen zu können.
    Jeder Frau war es verboten, diese neue Siedlung zu betreten.
    Ein Gesetz schuf für die Übertretung die Todesstrafe.
    Parkers Gesicht war immer noch finster, als er mit den anderen die Kuppel verließ.
    Har-Con und Ra-Kles blieben unbeweibt, aber sie verzichteten auf die größere Lebensspanne. Gemeinsam mit den nun verheirateten Siedlern würden sie die Umwandlung des Organismus mitmachen.
    Und während sie ihrem Heim zustrebten, blieben Par-Ker und Jenny Milton ein wenig zurück.
    Er hatte den Arm um sie gelegt und fühlte die lebendige Wärme ihres schmiegsamen Körpers. Erneut regte sich ein Verlangen in ihm, das er bisher niemals gekannt hatte. Er wußte nicht, was er tat, als er das Mädchen plötzlich an sich zog und seine Lippen gegen die ihren preßte. Zuerst wich sie zurück, aber dann erwiderte sie den Kuß.
    „Woher weißt du das nur?“ wunderte sie sich, als er sie zu Atem kommen ließ.
    „Was?“ fragte Par-Ker erstaunt.
    Sie lächelte durch das Dunkel und wehrte seine Hände nicht ab.
    Er würde schon das Richtige tun, ohne es zu wissen …
     

5.
     
    „Was ist eigentlich mit der Erde?“
    Par-Ker stellte diese Frage etwa 18 Monate später, als er mit seiner Frau, der Familie Parker und den beiden einsam gebliebenen Har-Con und Ra-Kles auf der Veranda seines Hauses saß.
    In diesen anderthalb Jahren war nicht viel geschehen.
    Die Junggesellen waren planmäßig ausgesiedelt worden und lebten nun für sich in einem Dorf, das sie knapp zehn Kilometer vom Wrack der HOPE entfernt errichtet hatten. Im ersten Jahr war es zu keinen Zwischenfällen gekommen, aber in den vergangenen sechs Monaten wurde mehr als einmal von einem der Aussiedler der Versuch unternommen, eine der Frauen zu entführen.
    Die Nachricht, daß fast alle Frauen der Siedlung ihren Männern Kinder geschenkt hatten, mußte bis zu den Junggesellen gedrungen sein und sie daran erinnert haben, daß mit ihrem Tod auch ihr Stamm dahinginge. Vielleicht wollten sie eine Nachkommenschaft, vielleicht aber wurden sie auch von einem instinktiven Gefühl getrieben, dessen sie nicht Herr zu werden vermochten.
    Man nannte die Junggesellen immer noch die Unsterblichen; vielleicht aus reiner Gewohnheit. Jedenfalls waren die erwischten Entführer vor ein ordentliches Gericht gestellt und abgeurteilt worden. Das Urteil wurde durch die geheimnisvolle Energiewaffe vollstreckt, deren Funktion trotz allen Drängens von Parker niemals erklärt worden war.
    Den Frauen war es zu verdanken, wenn die sachlich und nüchtern eingerichteten Häuser allmählich wohnlichen Charakter annahmen. Die zweite und auch dritte Ernte war eingebracht worden, und es gab inzwischen niemanden in der Kolonie mehr, der noch Tabletten geschluckt hätte … Der ausgeweitete Magen faßte die natürliche Speise und verarbeitete sie ohne Schaden.
    Zwar waren noch sechs bis sieben Mahlzeiten notwendig, dem Körper die notwendige Energie zuzuführen, aber auch das würde sich im Verlauf der kommenden Jahre ändern.
    Par-Kers Sohn schrie in der Wiege, als die Zusammenkunft auf seiner Veranda stattfand. Man hatte alltägliche Probleme erörtert und überlegt, was man gegen die immer aufdringlicher werdenden Unsterblichen unternehmen konnte. Die Fälle versuchter Entführungen häuften sich in letzter Zeit bedrohlich.
    Als Parker vorschlug, ein für alle Mal mit der Plage Schluß zu machen, stellte Par-Ker die Frage nach der Erde.
    „Wie meinst du das?“ erkundigte sich der Weise, sich dabei vorlehnend, als könne er so besser hören.
    „Nun, was würde die Regierung der Erde dazu sagen, wenn wir einfach ihre Kolonisten töten würden? Das meine ich.“
    Parker lächelte grimmig.
    „Ich weiß, lieber Namensvetter, daß du seit anderthalb Jahren versucht hast, ein Geheimnis aus dem armen Ra-Kles herauszubekommen. Aber er hat geschwiegen wie ein Grab. Aber nicht nur Ra-Kles hat schweigen können. Das Wunder ist geschehen, daß auch zweihundert Frauen ihren Mund gehalten haben und euch nicht verrieten, welches Geheimnis auf ihrer Seele lastete, von dem sie zwar wußten, es aber nicht sagen durften. Wer Frauen kennt, weiß nur zu genau, welche Belastung in einem solchen Fall Schweigen für sie bedeutet. Mich nimmt Wunder, daß sie keinen seelischen Schaden erlitten.“
    Par-Ker sah Jenny von der Seite an.
    „Ein
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