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Raumpatrouille Nebelwelt

Raumpatrouille Nebelwelt

Titel: Raumpatrouille Nebelwelt
Autoren: K. H. Scheer
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Hö­hen­un­ter­schied und die freie, dicht über uns lie­gen­de At­mo­sphä­re hin­zu. Wir konn­ten je­doch ver­schüt­tet wer­den. Ich wuß­te nicht, wie das Ge­stein des Pla­ne­ten auf das ent­ste­hen­de Be­ben rea­gie­ren wür­de.
    Wort­los riß ich das klei­ne Funk­ge­rät aus Man­zos Spe­zi­al­aus­rüs­tung. Mit ei­nem Griff drück­te ich den deut­lich er­kenn­ba­ren ro­ten Knopf nach un­ten.
    »Rot« lös­te die spon­ta­ne Kern­re­ak­ti­on aus.
    »Man­zo – An­griffs­be­fehl an Min­hoe durch­ge­ben. Sach­la­ge schil­dern. Ich spren­ge.«
    Han­ni­bal warf sich flach auf den Bo­den. Mit Ar­men und Bei­nen klam­mer­te er sich an dem Ge­rä­te­so­ckel fest. Er sag­te kein Wort mehr. GWA-Schat­ten hat­ten schon im­mer ge­wußt, wann es Zeit zum Schwei­gen war!
    Ich nahm den Ko­de­sen­der in die lin­ke Hand, ließ die Mor­se­tas­te aus der Ver­tie­fung sprin­gen und be­gann den Zün­dim­puls zu fun­ken.
    Drei­mal »Ne­bel­welt«, und die Bom­ben wür­den schlag­ar­tig hoch­ge­hen. Nach­dem ich das Zei­chen zwei­mal ge­sen­det hat­te, sag­te Man­zo te­le­pa­thisch:
    »Okay, Sir, der An­griff be­ginnt. Ich ha­be un­se­re Po­si­ti­on ge­schil­dert. Zwan­zig Ki­lo­me­ter süd­lich des Zen­trums, das Min­hoe ge­nau be­kannt ist.«
    Ich mors­te im­mer noch. Beim letz­ten Strich­zei­chen zö­ger­te ich um den Bruch­teil ei­ner Se­kun­de. Schließ­lich drück­te ich die Tas­te nach un­ten.
    Man­zo riß mich auf den Bo­den. Als es in der Fer­ne zu grol­len be­gann und der Bo­den merk­lich er­zit­ter­te, bil­de­ten wir einen in­ein­an­der ver­schlun­ge­nen Kno­ten aus Lei­bern und Glie­dern, mit de­nen wir uns in dem ver­zwei­fel­ten Ver­such, un­ser Le­ben zu ret­ten, an dem sta­bi­len Ma­te­ri­al an­klam­mer­ten.
    Erst kam nur das Grol­len, schließ­lich die er­war­te­te Druck­wel­le, die weit un­ter uns mit Ti­ta­nen­ge­walt die en­gen Gän­ge durch­ras­te.
    Wir wur­den em­por­ge­ris­sen, auf den Bo­den zu­rück­ge­schleu­dert und wie­der nach oben ge­wir­belt.
    Die Be­we­gung der Ge­schütz­platt­form erstarb plötz­lich. Ein dump­fes Kra­chen ließ uns gleich­zei­tig auf­schrei­en. Der vie­le Ton­nen schwe­re Ko­loß neig­te sich lang­sam zur Sei­te, bis das lan­ge Gleich­rich­tungs­rohr mit der Schachtrun­dung in Be­rüh­rung kam.
    Ein zwei­ter Stoß traf die mäch­ti­ge He­be­büh­ne, de­ren La­ge da­durch noch schrä­ger wur­de. Das Heu­len der Strom­bank er­losch. Es wur­de plötz­lich still im Schacht.
    Wir war­te­ten, bis die von oben her­ab­pol­tern­den Ge­steins­bro­cken ir­gend­wo auf­ge­schla­gen und zur Ru­he ge­kom­men wa­ren. Erst dann ho­ben wir den Kopf.
    »Ki­ny an HC-9, Man­zo, hört mich? Ki­ny spricht. Seid ihr …!«
    »Okay, Klei­nes, okay«, un­ter­brach ich ih­re pa­ra­psy­chi­schen An­ru­fe. »Al­les okay. Wir sind schwer durch­ge­schüt­telt, aber au­ßer blau­en Fle­cken ha­ben wir kaum et­was da­von­ge­tra­gen. Wie sieht das Ge­län­de von oben aus?«
    »Furcht­bar, Sir. Aus ei­nem ho­hen Berg ist ei­ne dün­ne Feu­er­säu­le her­vor­ge­bro­chen. Dann ist er zer­bors­ten, und ro­te Glut stieg aus dem In­nern. So ist es jetzt noch, Sir. Cap­tain Lis­ter­man, der Waf­fen­ex­per­te, meint, die re­la­tiv klei­ne Ex­plo­si­on von nur sech­zig Ki­lo­ton­nen hät­te sich in den ab­ge­schlos­se­nen Hohl­räu­men der Fes­tung schlim­mer aus­ge­wirkt als die De­to­na­ti­on ei­ner hun­dert Me­ga­ton­nen-Bom­be auf der frei­en Ober­flä­che. Wir lan­den, Sir. Ge­ben Sie uns Peil­zei­chen, oder den­ken Sie ein­fach an et­was. Ich fin­de Sie ganz be­stimmt.«
    Man­zo zog mich an den Schul­tern nach oben. Zart klopf­te er mei­nen Raum­an­zug ab. Ich fühl­te mich be­nom­men.
    Han­ni­bal kam stöh­nend auf die Bei­ne. Dann setz­ten wir uns auf die um­her­lie­gen­den Ge­steins­bro­cken, die mehr als reich­lich in den Schacht ge­fal­len wa­ren, und war­te­ten.
     
    Knapp zwei Stun­den nach der Ex­plo­si­on be­fan­den wir uns an Bord des Mar­s­kreu­zers »1418«.
    Zu mei­ner Über­ra­schung wur­de ich von Ge­ne­ral Re­ling per­sön­lich emp­fan­gen. In sei­ner Be­glei­tung be­fan­den sich ei­ni­ge
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