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Raumpatrouille Nebelwelt

Raumpatrouille Nebelwelt

Titel: Raumpatrouille Nebelwelt
Autoren: K. H. Scheer
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Das dün­ne Ma­te­ri­al zer­fiel sehr schnell. Die brü­chi­gen Res­te trat Man­zo her­aus.
    Vor uns lag ein klei­ner Raum oh­ne je­de Ein­rich­tung. Han­ni­bal kam nun eben­falls an. Er­regt schrie er mir zu:
    »Sie kom­men gleich. Es sind Kampf­ma­schi­nen. Wo sind wir hier?«
    Ni­ko­la­jew tau­mel­te hus­tend auf die me­tal­li­sche Quer­wand zu. Su­chend tas­te­te er sie ab, bis sich laut­los ein Tor öff­ne­te. Licht blen­de­te auf. Wir sa­hen in einen klei­nen Schleu­sen­raum, in dem ein gra­nat­för­mi­ges Fahr­zeug stand. Es ruh­te auf ei­ner schma­len Leit­schie­ne, die hin­ter dem zwei­ten Schott der Schleu­se ver­schwand.
    Mit letz­ter Kraft ließ Ni­ko­la­jew das vor­de­re Tor zu­sch­win­gen. Als ich mei­nen Helm er­neut öff­ne­te, be­merk­te ich, daß die Luft gut und frisch war.
    Ich trat vor den krampf­haft keu­chen­den Ge­ne­ral.
    Han­ni­bal un­ter­such­te das Fahr­zeug.
    »Ein Rohr­bahn­zug, den­ke ich. Wohl die Ver­bin­dung zu ei­ner Bat­te­rie­stel­lung, wie?«
    So war es auch. Ni­ko­la­jew brach­te nur kräch­zen­de Lau­te her­vor, als ich ihn nach der Ener­gie­ver­sor­gung des Zu­ges be­frag­te. Wenn er von den Haupt­sta­tio­nen ab­hän­gig war, war kaum noch et­was zu ma­chen.
    »Eig … Ei­gen­ver­sor­gung«, stöhn­te Ni­ko­la­jew. »Re­ak­tor in Stel­lung. Was wol­len Sie mit …!«
    Man­zo riß ihn hoch und be­för­der­te ihn in einen Sitz. Ich stieg di­rekt hin­ter ihm ein. Die Ar­ma­tu­ren wa­ren über­sicht­lich an­ge­bracht.
    Ehe sich der Ge­ne­ral wie­der fan­gen und die Aus­sa­ge ver­wei­gern konn­te, hat­ten wir sei­ne To­des­angst aus­ge­nutzt. Der ro­te Kon­takt­knopf war zur Schleu­senent­lüf­tung be­stimmt.
    Als ich ihn nie­der­drück­te, be­gan­nen Tur­bo­pum­pen zu sur­ren. Nach der Ent­lee­rung der Schleu­se öff­ne­te sich das vor­de­re Tor. Ein dunk­ler Schacht wur­de er­kenn­bar. Die Leit­schie­ne ver­schwand dar­in.
    Gleich­zei­tig mit dem Druck­aus­gleich hat­te sich das durch­sich­ti­ge Ka­bi­nen­dach des acht­sit­zi­gen Wa­gens ge­schlos­sen. Wahr­schein­lich lief er nur im an­nä­hern­den Va­ku­um. Die Ver­bin­dungs­röh­re war be­stimmt luft­leer.
    »Der grü­ne Knopf, Sir«, sag­te Man­zo mit un­glaub­li­cher Ru­he. »Vor­her aber die Si­cher­heits­s­per­re ne­ben Ih­rem rech­ten Fuß nach un­ten tre­ten, sonst läuft der Wa­gen nicht an. Das ist ge­gen un­be­fug­te Be­nut­zer ge­dacht.«
    Der Ge­ne­ral schi­en sich leicht er­holt zu ha­ben. Als er sich um­dreh­te, war sein Ge­sicht ver­zerrt.
    Han­ni­bal saß hin­ter ihm. Der Wa­gen war nur schmal, da­für aber recht lang. Ich sah die Ener­gie­waf­fe des Klei­nen nach oben zu­cken. Ni­ko­la­jew er­starr­te, als er die Mün­dung sah.
    Ich trat den Si­che­rungs­bol­zen nach un­ten und schlug auf den grü­nen Schal­ter. Lei­se sum­mend setz­te sich der Wa­gen in Be­we­gung.
    Wir glit­ten in den Schacht hin­ein, wo das Ge­fährt wie­der an­hielt. Ner­vös sah ich mich nach Man­zo um. Er hat­te den letz­ten Platz in der Rei­he ein­ge­nom­men. Ni­ko­la­jew konn­te ma­chen, was er woll­te: der Mu­tant war im­mer über sei­nen Be­wußt­seins­in­halt in­for­miert. Au­ßer­dem brach­te es Was­si­lij in die­ser Si­tua­ti­on nicht fer­tig, an et­was an­de­res zu den­ken als an die für uns wich­ti­gen Din­ge.
    »Es geht gleich wei­ter, Sir«, dröhn­te Man­zos Stim­me. »Erst muß sich das Schleu­sen­schott schlie­ßen. Der Wa­gen wird von elek­tro­ma­gne­ti­schen Ab­stoß­fel­dern über die Füh­rungs­schie­ne ge­ris­sen. Der Stol­len führt zur Ge­schütz­stel­lung VIII im Sü­den der Fes­tung.«
    Ni­ko­la­jew ball­te die Hän­de. Haß­er­füllt starr­te er mich an.
    »Te­le­path müß­te man sein, eh?« grins­te der Zwerg.
    Im Wa­gen leuch­te­ten ro­te Lam­pen auf. Gleich dar­auf ruck­te er mit ei­ner sol­chen Fahrt­be­schleu­ni­gung an, daß wir sehr hart in die Sit­ze ge­preßt wur­den.
    Wir er­reich­ten in dem luft­lee­ren Rohr ei­ne atem­be­rau­ben­de Fahrt. Ich schätz­te sie auf we­nigs­tens drei­hun­dert Ki­lo­me­ter pro Stun­de.
    Es dau­er­te nur we­ni­ge Mi­nu­ten, bis der er­war­te­te Ge­gen­druck
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