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Raumpatrouille Nebelwelt

Raumpatrouille Nebelwelt

Titel: Raumpatrouille Nebelwelt
Autoren: K. H. Scheer
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auf­trat.
    Das Brems­ma­nö­ver er­folg­te je­doch nicht so schnell wie vor­her, die Be­schleu­ni­gung. Wir wur­den im­mer lang­sa­mer, bis wir sanft an­hiel­ten.
    Drau­ßen be­gann es zu zi­schen. Ei­ne an­de­re Schleu­se füll­te sich mit Luft. Hin­ter uns glitt ei­ne ova­le Stahl­pfor­te zu. Das trans­pa­ren­te Druck­dach öff­ne­te sich au­to­ma­tisch.
    Wir sa­ßen ei­ni­ge Au­gen­bli­cke lau­schend in dem selt­sa­men Fahr­zeug. Dann nahm ich mei­nen Druck­helm ab. Die Luft war gut und an­ge­nehm tem­pe­riert. Vor uns lag ei­ne nor­ma­le Tür mit Öff­nungs­grif­fen.
    »Aus­stei­gen, Ni­ko­la­jew«, sag­te ich kühl. »Sie ge­hen vor­an. Wenn wir Feu­er er­hal­ten, wer­den Sie der ers­te in der Rei­he sein. Oder sind Sie im­mer noch der Mei­nung, uns durch klei­ne Tricks un­schäd­lich ma­chen zu kön­nen?«
    Der ehe­ma­li­ge Ab­wehr­chef wur­de noch blas­ser. Er be­herrsch­te sich nur mü­he­voll.
    »Zü­geln Sie Ihr Tem­pe­ra­ment«, warn­te ich. »Das ist kein Spaß, son­dern blu­ti­ger Ernst. Ich wer­de schie­ßen, so­bald Sie sich zu ei­ner Dumm­heit hin­rei­ßen las­sen.«
    »Wir spre­chen uns spä­ter«, sag­te Ni­ko­la­jew ge­preßt. »Ganz be­stimmt spre­chen wir uns spä­ter, ihr Schur­ken.«
    »Warum so bö­se?« warf Han­ni­bal ein. »Brü­der­chen, wie weit sind wir nun vom Zen­trum der Fes­tung ent­fernt?«
    Ich war­te­te auf die Ant­wort, die Man­zo auch prompt er­teil­te.
    »Ge­nau 22,5 Ki­lo­me­ter, Sir«, er­klär­te der Mu­tant.
    Ni­ko­la­jew stöhn­te. Ver­wirrt sah er uns der Rei­he nach an. Ver­zweif­lung zeich­ne­te sich in sei­nen Au­gen ab.
    Schließ­lich öff­ne­te er die Tür. Wir schrit­ten vor­sich­tig in den großen Raum hin­ein. Er ent­hielt ei­ne Ener­gie­sta­ti­on, die aus­ge­reicht hät­te, um den ame­ri­ka­ni­schen Kon­ti­nent mit Strom zu ver­sor­gen.
    Hin­ter ei­ner durch­sich­ti­gen Pan­zer­wand ent­deck­ten wir das ers­te Ge­schütz. Es war ein Mam­mut­blas­ter mit lan­gem, spi­ra­li­gem Gleich­rich­tungs­rohr und ei­ner Re­ak­ti­ons­zo­ne, die grö­ßer war als der Kern­re­ak­tor ei­nes mo­der­nen U-Boo­tes der Na­vy.
    Ein schma­ler Gang ver­band die ein­zel­nen Ge­schüt­ze. Es han­del­te sich um ei­ne Bat­te­rie von fünf Ab­wehr­ka­no­nen, die man hier in­stal­liert hat­te. Hin­ter je­dem Im­puls­blas­ter war ein Re­ak­tor zur Strom­ver­sor­gung der si­cher­lich enorm star­ken Fes­sel­fel­der zur Einen­gung und Gleich­rich­tungs-Ab­strah­lung der frei­wer­den­den Atom­ge­wal­ten auf­ge­baut.
    »Vor­sich­tig!« sag­te Man­zo plötz­lich. Ich fuhr her­um.
    »Was ist?«
    Der Mu­tant lausch­te mit sei­nen hoch­ent­wi­ckel­ten Pa­ra­sin­nen.
    »Ni­ko­la­jew ver­sucht sich ab­zu­schir­men, aber es ge­lingt ihm nicht«, mein­te Man­zo sto­ckend. »Er dach­te eben an einen zwei­ten Gang, durch den man mit Fahr­zeu­gen in die­se Stel­lung kom­men kann.«
    Ich zö­ger­te nicht mehr län­ger. In die Schleu­se zu­rück­sprin­gend, zer­stör­te ich den Rohr­bahn­wa­gen mit ei­nem kur­z­en Feu­er­stoß aus dem Mo­luk-Strah­ler.
    An­schlie­ßend ver­sank Ni­ko­la­jew ein zwei­tes Mal im Reich der Träu­me, da er ver­sucht hat­te, mit ei­ni­gen Sprün­gen in ei­nem plötz­lich auf­tau­chen­den Quer­gang zu ver­schwin­den. Man­zo hol­te ihn ein. Ein leich­ter Schlag mit der Rech­ten ge­nüg­te, um Was­si­lij Ni­ko­la­jew laut­los zu­sam­men­sin­ken zu las­sen.
    Am En­de des Gan­ges ent­deck­ten wir ei­ne große Luft­schleu­se. Ich öff­ne­te das vor­de­re Schott, und Han­ni­bal zer­schoß den au­to­ma­ti­schen Schließ­me­cha­nis­mus. Wenn die De­ne­ber den selbst­ver­ständ­li­chen Ge­ge­ben­hei­ten der Raum­fahrt­tech­nik ge­folgt wa­ren, so konn­te sich die hin­te­re Druck­tür nun nicht mehr öff­nen. Wir wa­ren re­la­tiv si­cher.
    Man­zo band Ni­ko­la­jew die Hän­de wie­der zu­sam­men.
    »Wo­hin mit ihm, Sir?«
    Ich sah mich um. Mit­neh­men konn­ten wir ihn nicht mehr, da er kei­nen Raum­an­zug be­saß.
    »Brin­ge ihn in die Wa­gen­schleu­se und schlie­ße die Tür. Ent­we­der wir fin­den ihn spä­ter, oder er wird durch ei­ge­ne Un­vor­sich­tig­keit ster­ben.
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