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Rau, aber zaertlich

Rau, aber zaertlich

Titel: Rau, aber zaertlich
Autoren: Julie Elizabeth Leto
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aber harmlose Geschichte, in der ihre dreiundsiebzigjährige Heldin, die dahinwelkende Mafiaprinzessin Fioranna DiMarco, in ein hässliches Verbrechen stolperte, das sie wie immer löste. Sie wollten das Geistreiche, aber nicht die "Alte". Das waren ihre Worte.
    Für ihren Verleger musste es jung, hip und sexy sein. Mit Betonung auf "sexy".
    Sie wollten einen romantischen Krimi - oder besser noch einen Erotik-Thriller.
    Als Mel wegen des Angebots angerufen hatte, hatte Devon keine Bedenken gehabt, die Herausforderung anzunehmen, selbst wenn das bedeutete, sich weit außerhalb ihres vertrauten Gebietes zu bewegen. Sie konnte Liebesszenen schreiben. Warum nicht? Immerhin hatte sie schon ein oder zwei Liebesszenen erlebt. Oder nur eine? Nun, eine auf jeden Fall. Na schön, die Begegnung war eher eine verspätete Explosion der Lust mit einem früheren Freund von der High School nach einem unerwarteten Wiedersehen gewesen. Nur dass "Explosion der Lust" es auch nicht ganz traf. Es war mehr ein hormonelles Hoch gewesen, das schnell verpufft war.
    Sie beabsichtigte, schon sehr bald eine weitere Liebesszene zu erleben, mit einem Mann, der ihr noch das eine oder andere beibringen konnte. Allerdings hatte sie nicht damit gerechnet, dass sie ihn brauchen würde, um ihr Buch zu verkaufen.
    "He, Tante Devon! Syd ist hier!" klang es von unten herauf.
    Devon schmunzelte über die Art ihrer Nichte, einen Besucher anzukündigen.
    Aber was sollte sie von einer Siebzehnjährigen erwarten? Nach Samstag würde ihre Nichte nicht mehr da sein und sie mit ihren kleinen Macken amüsieren.
    Devon würde ziemlich einsam sein, so ganz ohne die lustige Cassie in der großen Villa.
    Sie kämpfte gegen die aufsteigenden Tränen an. Letzte Woche war sie in Tränen zerflossen, aber jetzt reichte es.
    Sie wedelte mit den Händen vor ihren Augen und sagte sich, dass es schließlich ganz normal war, dass Cassie fortging. Aus Teenagern wurden Erwachsene. Sie wurden groß und zogen aus. Sie besuchten Colleges in anderen Bundesstaaten, auch wenn Devon selbst diesen Traum an dem Tag aufgegeben hatte, an dem die elf Monate alte Cassie zum ersten Mal ihren Namen ausgesprochen hatte.
    Sie verkniff sich ein Schluchzen und drückte den Knopf der
    Gegensprechanlage in ihrem Arbeitszimmer. "Bitte Syd heraufzukommen.“
    Natürlich trat Sydney in dem Moment bereits über die Schwelle und sah wieder viel zu gut aus für eine Frau, die gerade die zehn Meilen zwischen ihrem und Devons Haus mit dem Rad zurückgelegt hatte. Bis auf ein paar Schweißflecken in ihrem smaragdgrünen Trägerhemd und ihren schwarzen Radiershorts wirkte Devons rothaarige Freundin frisch wie eine irische Rose und bereit, es mit der ganzen Weit aufzunehmen.
    "Das Mädchen hat ein Stimmvolumen wie ihre Mutter. Sie sollte singen. "
    Devon nahm das Headset ab und goss Sydney einen Becher Kaffee ein. "Wenn es nach meiner Schwester geht, wird Cassie irgendwann im Lauf der kommenden Tour die Bühne betreten. Sie wird die erste singende Physikerin sein, seit es den Nobelpreis gibt. "
    Sydney lachte und warf ihre leere Wasserflasche in Devons Abfallbehälter, bevor sie ihren Kaffee nahm. "Wann reisen sie ab?"
    Devon verzog das Gesicht. Erneut fragte sie sich, wie Darcy und Cassie davon abgehalten werden sollten, sich gegenseitig umzubringen, wenn sie nicht dabei war. Sie hatte die Tochter ihrer Schwester erzogen, indem sie ihr ein Beispiel in gutem Benehmen war, weil sie irgendwo gelesen hatte, dass dies die beste Erziehungsmethode sei. Darcy war da nicht so erfolgreich, weil sie zu oft in ihre Rockstarmentalität verfiel.
    "Wir machen es so, wie ich es will, oder gar nicht", lautete ihr Lieblingsspruch.
    Glücklicherweise schaffte es Cassie jedoch oft, die Rolle der Erwachsenen zu übernehmen, wenn ihrer Mutter das mal wieder nicht gelang. Devon musste sich einfach darauf verlassen, dass sie auch diesmal zurechtkommen würde. Sie würde den Sommer über mit ihrer Mutter durch Europa touren und im Herbst mit einem Vollstipendium an der Tulane University ihr Physikstudium beginnen.
    Und das würde Devon zum ersten Mal in den achtzehn Jahren seit Cassies Geburt alle Zeit der Welt bescheren, um sich auf ihre eigenen Ziele zu konzentrieren. Und auf ihre eigenen Bedürfnisse.
    „Darcy ist gestern Abend nach London abgeflogen", erklärte Devon. "Cassie wollte noch bis zur Abschlussfeier bleiben, daher wird sie erst am Freitag abreisen."
    Sydney trank erst, nachdem sie so viel fettfreie Sahne und Süßstoff
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