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Rau, aber zaertlich

Rau, aber zaertlich

Titel: Rau, aber zaertlich
Autoren: Julie Elizabeth Leto
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whiskeyfarben, waren wunderschön, aber sein Blick war hart wie der Zug um seinen Mund. Jake lächelte nicht viel, er grinste höchstens mal entschuldigend.
    Devon seufzte verträumt.
    "Oh ja!" Sydney lehnte sich auf dem Futon zurück und verschränkte triumphierend die Hände hinter dem Kopf. "Meine Güte, du errötest ja schon, wenn du seinen Namen nur aussprichst! Detective Tanner ist also derjenige, welcher ..."
    Devon konnte nicht leugnen, dass der Mann sie in ihren Träumen verfolgte, auch wenn sie ihre Fantasien erfolglos zu Papier gebracht hatte. Vielleicht würde ein wenig körperlicher Kontakt sie von ihrer Schreibblockade befreien.
    Immerhin war er interessiert.
    Devon schüttelte den Kopf, damit diese Fantasie gar nicht erst Gestalt annahm.
    Detective Tanner war tatsächlich das Vorbild für die Erotik in ihrem neuen Buch. Allerdings hatte sie seine Identität geschützt, indem sie ihren Helden blond, blauäugig und ein paar Zentimeter kleiner gemacht hatte, auch wenn das nicht mehr ganz ihrem bevorzugten Typ entsprach.
    Vielleicht sollte sie noch ein wenig an ihrem Romanhelden feilen. Sie war so darauf bedacht gewesen, zu verbergen, wie fasziniert sie von Detective Tanner war, dass sie die männliche Hauptfigur dem echten Mann so unähnlich wie möglich gestaltet hatte. Nicht, dass sie etwas gegen stämmige, hellblonde Männer mit blauen Augen hatte - sie fand sie nur einfach nicht annähernd so attraktiv wie muskelbepackte Hünen vom Schlage eines Detective Tanner.
    "Ich kann ihn nicht für das Buch verführen, Syd."
    "Wieso nicht?"
    "Weil ich ihn dann benutzen würde."
    Sydneys Blick erinnerte Devon an den Blick ihres portugiesischen Gärtners, als sie ihm auf Spanisch Anweisungen gegeben hatte. Mit Sydney darüber zu sprechen, ob es moralisch verwerflich war, jemanden als pures Lustobjekt zu betrachten, war, als würde man in einer fremden Sprache mit ihr reden.
    "Vergessen wir dieses Argument", sagte Devon. "Vergessen wir am besten die ganze Diskussion."
    Obwohl Sydneys Vorschlag durchaus reizvoll war, hatte Devon Bedenken, ihrer Freundin ihre Überlegungen mitzuteilen. Denn dann, das wusste sie, würde sie ihr keine Ruhe lassen.
    Sydney reagierte auf Devons Widerwillen mit ihrer üblichen Frustriertheit. Sie sprang auf. "Jetzt komm mir bloß nicht damit, dass er dich nicht wahrnimmt. Du bist eine wunderschöne Frau. Männer finden dich attraktiv. Immer schon. Du bist nur nie darauf eingegangen. "
    Sydney übertrieb nicht, weder was Devons Attraktivität anging, noch was ihre Weigerung betraf, sich an einen Mann heranzumachen. Devon wusste ihr Glück, was ihr Aussehen betraf, durchaus zu schätzen. Nur trübte die Ähnlichkeit mit ihrer älteren Schwester, der Grammy-Award-Gewinnerin D'Arcy Wilde alias Darcy Laverne Michaels, oft ihr Selbstbewusstsein. Zwar färbte Devon ihre dunkelbraunen Haare nicht schwarz und schminkte ihre Augen nicht so dramatisch wie Darcy, doch war sie schon oft genug mit ihrer Schwester verwechselt worden, um sich zu fragen, ob manche Männer nicht einfach nur einen billigen Ersatz suchten.
    Devon war ein paar Mal mit Männern ausgegangen, und jedes Mal schienen sie enttäuscht gewesen zu sein, dass sie die Vorliebe ihrer Schwester für schwarzes Leder und ein wildes Leben nicht teilte. Sie bevorzugte T-Shirts und Jeans. Sie lieh sich lieber mal einen Videofilm aus und machte ihr eigenes Popcorn, statt sich in ein Ballkleid zu zwängen, um auf irgendeiner Premierenparty zu erscheinen.
    Sie fragte sich, ob Jake wusste, wer ihre Schwester war. Er kam ihr nicht wie ein MTV-Typ vor. Er schien eher Richtung Bruce Springsteen statt zu den Backstreet Boys zu tendieren. Oder zu Fleetwood Mac. Vielleicht noch die Steve Miller Band. Und falls sie Glück hatte, auch zu Styx.
    Genau wie sie.
    "Ich bin mir ziemlich sicher, dass Detective Tanner mich attraktiv findet", gestand Devon. "Aber das ist eine rein private Angelegenheit. Ich will ihn nicht benutzen, um bessere Erotikszenen schreiben zu können."
    "Einen Mann zum Sex benutzen zu können ist die Entschädigung dafür, dass Frauen jahrhundertelang für die Männer nichts als Sexobjekte waren", erklärte Sydney und vollführte mit der Hand eine Geste, die so typisch für Darcy war, dass Devon fast gelacht hätte. Aber sie hatte ihre Lektion gelernt, was Vergleiche zwischen Ihrer wilden Schwester und ihrer besten Freundin anging.
    Beim letzten Mal hatte Sydney eine Woche lang nicht mit ihr gesprochen.
    "Überwältigende körperliche
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