Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ratgeber & Regenten 03 - Der Krieg der Magier

Ratgeber & Regenten 03 - Der Krieg der Magier

Titel: Ratgeber & Regenten 03 - Der Krieg der Magier
Autoren: Elaine Cunningham
Vom Netzwerk:
hektischer Blick galt nun Noor. »Der Laraken!« rief er seiner Schülerin zu, während er mit seinem Zepter die ihn einkreisenden Magier abzuwehren versuchte, wie man es machen würde, wenn man ein Rudel Wölfe mit einem Holzstock zurückdrängen wollte. »Ruf ihn!«
    Kiva lachte rauh, aber von Haß und Triumph erfüllt auf. Noor würde das nicht tun. Der getötete Magier war ihr Vater gewesen – Kiva fühlte es in ihrem Blut und in ihren Knochen. Der Geist des alten Magiers steckte jetzt in dem karmesinroten Edelsteinstein, so wie die Angehörigen ihres eigenen Volks. Den Schmerz und die Schuld in ihren Gesichtszügen, als der weißhaarige Magier gestorben war, kannte Kiva so gut wie den Schlag ihres eigenen Herzens.
    Dennoch war Gehorsam gegenüber Akhlaur eine mächtige Angewohnheit. Die Hände des Mädchens begannen, einen Zauber zu beschreiben, ohne daß sie darüber nachdachte. Dann zögerte Noor. Halb geformte Magie knisterte in einem leuchtenden Nimbus um sie herum, während sie sich unsicher umblickte.
    Mehrere Magier hatten ihre Stäbe auf sie gerichtet, bereit, sie zu töten, wenn es nötig wäre. Sie alle sahen Zalathorm an, der eine Hand hob und Noor mitfühlend betrachtete.
    »Dein Vater«, sagte er leise, »war eine harter, aber gerechter Mann. Er glaubte daran, daß Magie einen hohen Preis fordert. Er kam, um die Schulden seiner Tochter zu begleichen.«
    Noors Blick löste sich nicht von dem roten Stern in Zala-thorms Hand.
    »Ihr werdet sie befreien?«
    »Ja«, erwiderte der Magier, dann fuhr er sanfter fort: »Ich werde ihnen Ruhe und Respekt verschaffen.«
    Kiva fühlte Freude in sich aufsteigen. Einen Moment lang glaubte sie, Zalathorm könne und würde sie wirklich befreien.
    Mit einer knappen Geste beendete Noor ihren Zauber. Kiva hatte ihn oft genug miterlebt, um zu wissen, daß es nicht der Zauber war, um den Laraken herbeizurufen.
    Energie zuckte knisternd durch den Turm, und das Rauschen einer wütenden See erfüllte die Luft, übertönt von einem heftigen, rachsüchtigen Kreischen, das Kiva nur zu gut kannte.
    Sie wich hektisch vor dem Portal zurück und drückte sich gegen die Gitterstäbe, während sie erwartete, daß der Dämon freigesetzt wurde.
    Aus dem Weg!
    Wieder war die Stimme des Mannes in ihrem Kopf, der sie hatte befreien wollen. Kiva wich von den Gitterstäben zurück. Grelle Energie zuckte auf, dann schmolz das Schloß. Kiva riß an der Tür und scherte sich nicht darum, daß das erhitzte Metall ihr die Finger verbrannte.
    Sie entfernte sich hastig von dem Käfig, doch ihr Entkommen wurde nicht bemerkt, denn die Magier konzentrierten sich auf das Wesen, das aus dem schimmernden Oval und dem geöffneten Käfig hervorkam.
    Der Wasserdämon schirmte seine leuchtend roten Augen mit einer krallenbewehrten Hand ab, während er sich im Raum umsah. Rote Augäpfel richteten sich schließlich auf Akhlaur. Haß loderte in diesen Augen wie das Feuer der Hölle.
    »Akhlaur«, sagte der Dämon mit unangenehmer, blubbernder Stimme und sprach den Namen aus, als sei es ein gräßlicher Fluch. Mit unglaublicher Geschwindigkeit sprang der Dämon auf Akhlaur zu, der die Handgelenke der Kreatur zu fassen bekam. Überhastet begann er, Zauber von übernatürlicher Kraft und tödlicher Magie zu wirken. Zalathorms Magier wichen zurück, während das Böse gegen das Böse kämpfte, als seien es zwei dunkle Feuer, die sich gegenseitig einverleiben wollten.
    Magische Energie umzuckte wie schwarze Blitze das ringende Paar. Akhlaur volles schwarzes Haar wurde versengt und verging zu Asche. Sein attraktives Gesicht war von Brandblasen überzogen und schmerzverzerrt – Schmerz, der seine Zauber voller Todesmagie nährte.
    Plötzlich begannen die Aale auf dem Kopf des Dämons zu kreischen und vor Schmerz zu zucken. Der Reihe nach verbrannten und verkümmerten sie, bis sie wie Haarsträhnen vom Kopf der Kreatur hingen. Fauliger Dampf stieg aus dem Leib des Dämons auf, und grünlich-schwarze Schuppen lösten sich wie alte Dachschindeln vom Fleisch. Der Dämon starb, doch er war zu wütend, um sich allein dem Tod zu stellen, und drängte Akhlaur zurück zum Portal.
    Der haßerfüllte Blick des Nekromanten suchte nach Noors Gesicht, fand es und riß eine der Hände des Dämonen herum. Im gleichen Moment wurde der Kopf des Mädchens nach hinten gewirbelt – vier lange Schnitte hatten ihre weiße Kehle aufgeschlitzt.
    Dann war Akhlaur fort. Im Spiegel wurden der Nekromant und der Dämon immer kleiner, je
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher