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Rambo

Rambo

Titel: Rambo
Autoren: David Morrell
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wären schon früher gekommen, aber wir mußten um die Brandherde herum.«
    »So hören Sie doch.«
    »Beruhigen Sie sich. Sie haben alles getan, was Sie konnten. Wir übernehmen die Sache jetzt.«
    »Aber ich muß Ihnen doch erklären, wo er ist.«
    »Hierher!« schrie eine Frau aus dem Vorgarten des Hauses gegenüber. »Hier drüben! Holen Sie einen Arzt!«
    »Acht Mann kommen mit mir«, befahl Kern. »Ausschwärmen. Vier an dieser Seite des Hauses, vier an der anderen. Vorsichtig. Die restlichen Leute helfen die Zuschauer wegdrängen.«
    »Aber dort ist er nicht!« Es war zu spät. Kern und seine Leute waren schon weg.
    »Dort ist er nicht«, wiederholte Teasle. »Was ist denn nur mit diesem Kern los, daß er mir überhaupt nicht zuhört.« Es war ganz gut, dachte er, daß er am ersten Tag die Verfolgung aufgenommen hatte, ohne auf Kern zu warten. Der hätte nur alles durcheinandergebracht und seine Leute wären ebenfalls erschossen worden, genau wie seine.
    Trautman hatte noch nichts gesagt. Im Gegensatz zu den wenigen Polizisten, die noch herumstanden, scheute er sich nicht, die Blutlache, in der Teasle lag, zu betrachten.
    »Ihnen macht das Blut nichts aus, Trautman. Sie sind ja daran gewöhnt.«
    Trautman starrte ihn an, ohne zu antworten.
    Einer der Polizisten sagte: »Kern hat recht. Sie sollten nicht sprechen.«
    »Ja, das habe ich Orval auch gesagt, als er verblutete. Aber der wollte auch die Schnauze nicht halten, genau wie ich. He, Trautman, ich habe es geschafft. Ich hatte Ihnen doch gesagt, ich würde ihn umlegen. Na also. Ich habe es auch getan.«
    »Ich verstehe nicht, was der redet«, sagte einer der Polizisten.
    »Sieh ihn dir doch an«, sagte ein anderer. »Die Augen. Der hat durchgedreht.«
    Ohne den Blick von Teasle zu wenden, gab Trautman ihnen ein Zeichen zu schweigen.
    »Ich habe Ihnen ja gesagt, daß ich ihn überlisten würde, oder?« Seine Stimme war wie die eines kleinen Jungen, der einen Wettlauf gewonnen hatte. »Er war da drüben an der Veranda, und ich war an der Veranda im Nebenhaus, und ich wußte, daß er auf mich wartete. Sie haben ihn gut ausgebildet, Trautman. Er tat genau das, was man ihm beigebracht hatte, und so konnte ich ihn überlisten.« Seine Wunde begann wieder zu jucken, und er kratzte sich. Er verlor eine Menge Blut und wunderte sich, daß er überhaupt noch sprechen konnte. Statt zu ächzen und zu stöhnen, war er imstande, fließend zu sprechen. »Ich versetzte mich an seine Stelle, verstehen Sie? Ich habe so intensiv an ihn gedacht, daß ich genau wußte, was er tun würde. Ich wußte, was er denken würde. Er glaubte nicht, daß ich von vorne kommen würde, wo ich im Licht war, sondern von hinten durch die Bäume. Im Dunkeln. Durch die Bäume, Trautman. Verstehen Sie, warum? Ihr habt ihn für Guerilla-Kämpfe ausgebildet, und deshalb versteckte er sich in den Büschen und unter den Bäumen dort hinten. Aber nicht ich, nach allem, was er in den Bergen mit mir angestellt hat. Jetzt war er auf meinem Gebiet. In meiner Stadt. Und wenn er mich trotz allem erwischte, dann auf meinem Gelände, in meiner Straße, vor meiner Polizeiwache. Und ich habe es geschafft, ihn überlistet. Ich habe ihn in die Brust getroffen.«
    Trautman sagte noch immer kein Wort, dann deutete er stumm auf Teasles Bauchschuß.
    »Das? Meinen Sie das hier? Ich habe Ihnen ja gesagt, er ist hervorragend ausgebildet. Fantastische Reflexe.«
    KA-WUMM! Die Stichflamme der Explosion erhellte den Nachthimmel. Das Echo rollte dumpf über die Stadt.
    »Zu früh«, sagte einer der Polizisten. »Der ging zu früh hoch.«
    »Was heißt zu früh?«
    Kern kam hinter dem Haus hervor und lief über den Rasen auf den Gehsteig. »Da hinten ist er nicht.«
    »Das habe ich Ihnen doch gesagt.«
    »Er hat da einen Mann in die Schulter geschossen. Deshalb hat die Frau so geschrien. Meine Leute suchen noch nach Spuren. Sie gehen einer Blutspur nach.«
    »Was war das für eine Explosion?« fragte Teasle.
    »Mein Gott, ich glaube kaum, daß sie Zeit genug hatten.«
    »Wofür?«
    »Die Tankstellen. Zwei hat er angezündet. Die Flammen hatten sich so ausgebreitet, daß die Feuerwehr die Benzinleitungen nicht mehr abstellen konnte. Der ganze Häuserblock sollte evakuiert werden, bevor er in die Luft ging. Eine der Tankstellen befindet sich in einem dicht bewohnten Gebiet. Ich hoffe nur, daß sie die Bewohner rechtzeitig rausholen konnten. Und da ist noch eine Tankstelle, die brennt. Wer weiß, wie viele Tote es noch geben
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