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RAK-1212 überfällig

RAK-1212 überfällig

Titel: RAK-1212 überfällig
Autoren: Alexej Turbojew
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Weltregierung bilden. Die Schlachtflotte der Spicas ist seit Jahrzehnten verschwunden. Es geschieht nicht oft, daß eines ihrer Raumschiffe auf den irdischen Raumhäfen landet. Meistens handelt es sich um beschädigte Raumer, wonach wir zu der Ansicht kamen, daß diese Rasse an anderen Orten der Galaxis genug zu tun hat, wahrscheinlich ein Krieg. Wir haben somit genügend Zeit, um die Erde wieder kampfstark zu machen. Es geht unbedingt, wenn die breite Masse nicht mehr suggestiv beeinflußt werden kann.“
    „Das ist mir ziemlich klar, aber das beantwortet nicht meine Frage. Warum haben Sie noch nicht durch einen geschickten Mann zuschlagen lassen?“
    Huno lachte bissig. Während er Stepan mit dem Zeigefinger gegen einen Oberarmmuskel tippte, sagte er kurz: „Deshalb! Nur deshalb.“
    „Ich verstehe nicht ganz.“ Warwick schüttelte verweisend den Kopf.
    „Höre erst einmal zu, junger Freund. Das Robotgehirn ist natürlich eine Maschine, deren Umformerstationen einer gewissen Kühlung bedürfen. Es gibt auch noch andere Einrichtungen, die unbedingt abgekühlt werden müssen. Da das Gehirn auf einer Insel erbaut wurde, lag es nahe, das reichlich vorhandene Süßwasser der Flußmündung für diesen Zweck zu verwenden. So gibt es einen großen Ansaugschacht für kaltes Frischwasser und einen Abflußschacht für das erhitzte Kühlmittel. Man hat auf einen stabilen Kreislauf verzichtet, da es eben genügend Wasser gibt. Es wird angesaugt und wieder abgegeben. Wir haben nun den Anfang des Frischwasserschachtes gefunden, aber diese Öffnung wird von stählernen Doppelgittern verschlossen.“
    „Die hätte man zerschneiden können.“
    „Sicher“, nickte Warwick ironisch, „das hätte man tun können, obwohl die Stäbe armdick sind. Es gibt dabei nur eine Schwierigkeit, die für einen normalen Menschen einfach unüberwindbar ist.“
    Er lachte etwas albern und knetete die steifen Finger mit den weißlichen Knöcheln.
    „Natürlich wird das Wasser angesaugt, und das ergibt die Strömung, gegen die man einfach nicht ankommt. Hinter dem Hauptrohr kommen direkt die Turbopumpen, von denen das Kühlwasser unter Druck zu den heißen Maschinenteilen befördert wird. Nur du, junger Freund, hast alle Aussichten, mit diesem reißenden Sog fertig zu werden. Dicht vor den Pumpen gibt es eine vergitterte Kontrollöffnung, die man unbedingt erreichen muß. Der Ansaugschacht kann nur dort verlassen werden. Einige Meter weiter sausen aber die Stahlflügel der Turbinen. Jetzt weißt du, warum wir keinen normalen Mann mit dieser Aufgabe betrauen konnten. Er wäre zerfetzt worden, das ist alles.“
    Stepan rührte sich nicht. Den Plan hatte er längst genau im Kopf, nur hatte man ihm bisher nicht in dieser Deutlichkeit gesagt, wie unsagbar gefährlich das Unternehmen werden konnte.
    „Aus dem Grunde hat man auch darauf verzichtet, den Schacht mit Überwachungseinrichtungen zu versehen“, brummte Huno. „Niemand kann dich auf dem Weg bemerken, niemand! Du mußt nur heil aus dem Rohr kommen. Hast du das geschafft, bist du mitten im Robotgehirn. Du hast eine große Kernbombe und einen kleinen Sprengkörper. Damit legst du die Turbinen lahm, damit du noch rechtzeitig verschwinden kannst. Die Hauptbombe explodiert 15 Minuten später. Finde eine Stelle zwischen den zahllosen Schaltungen, damit sie nicht sofort entdeckt werden kann. Das Gehirn bedeckt eine Bodenfläche von einem guten Quadratkilometer. Das ist fast die ganze Insel. Willst du immer noch gehen?“
    Zehn Minuten später trug Stepan Alexandrowitsch die dunkelglänzende Taucherkombination. Das wärmebeständige Material erweckte trübe Erinnerungen an einen längst vergangenen Raketenstart. Die Atemmaske mit der wasserdicht schließenden Kopfhaube quälte ihn durch den bloßen Anblick.
    „Du hast für 20 Stunden Sauerstoff“, sagte Huno, als er ihm den schweren Beutel mit den beiden Bomben auf der Brust befestigte. „Schwimme vorsichtig und beachte die Strömung. Genauere Anweisungen können wir dir nicht geben. Die große Bombe ist ein vorkatalysierter, thermonuklearer Sprengkörper mit einer Energieentwicklung von fünf Millionen Tonnen TNT. Das genügt für das Robotgehirn, auch wenn es seine Schutzschirme einschaltet. Sieh nur zu, daß du sofort aus dem Schacht kommst. Im freien Wasser bist du relativ sicher.“
    „Komme wieder, ich warte auf dich“, sagte Winy tonlos. Ein trockenes Schluchzen saß in ihrer Kehle. „Komme wieder.“
    Er sah sich nochmals die genauen
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