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RAK-1212 überfällig

RAK-1212 überfällig

Titel: RAK-1212 überfällig
Autoren: Alexej Turbojew
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ReOrientierten sind verrückt, wenn sie annehmen, uns so einfach ausschalten zu können. Wir beherrschen die überlichtschnelle Raumfahrt seit etwa zwölftausend Erdjahren.“
    Stepan lachte! Er lachte mit nichtmenschlichen Tönen, bis der Fremde sagte:
    „Ich bitte dich darum, den Menschen auf der Venus auszurichten, daß sie ihre ehrgeizigen und absurden Pläne endlich aufgeben sollen. Niemand leidet unter unserer Herrschaft. Wir dulden die Diebe und die bestechlichen Präfekten. Wir überlassen alles den Menschen, da wir genau wissen, daß sie diese Zustände ganz von selbst beseitigen werden. In zwanzig Jahren ist es soweit. Die Venuszentrale haben wir nicht vernichtet, obwohl wir wissen, daß wir sie am Rande des Ölmeers zu suchen haben. Wir erschreckten die Besatzung nur durch gelegentliche Robotangriffe, bei denen aber kein venusisches Leben vernichtet wurde. Sage es ihnen, Freund! Wir haben Sorgen genug – und das mit Wesen, die den Erdbewohnern tausendfach überlegen sind. Und jetzt gehe heim, Golgor. Wir erfüllen immer unsere Versprechen.“
    *

    Ein kleines Raumboot der Spica-Flotte orgelte mit hoher Fahrt durch die dichte Atmosphäre der Venus. Die Gasmoleküle stauten sich hell erglühend vor dem hochwertigen Schutzschirm, und weit unten tauchte die schimmernde Oberfläche eines weiten Meeres auf.
    Robotgesteuert verhielt das Boot nahe über dem glänzenden Wasserspiegel. Das von dichtem Dschungel überwucherte Ufer war nicht weit entfernt.
    Eine Luftschleuse öffnete sich, und ein Wesen sprang hinaus. Der Körper glitt in das Wasser, sein ureigenstes Element.
    Lustvoll tauchte er unter, und da verspürte Stepan erstmalig das helle Singen. Es war, als riefen ihm Milliarden kleinster Organismen ein Willkommen zu.
    Er schwamm durch das aufleuchtende Wasser und störte sich nicht an dem häßlichen Schädel eines auftauchenden Ungeheuers. Er wußte, daß diese Wasserechsen für intelligente Venusbewohner ungefährlich waren.
    Dann empfing er mit seinen hochempfindlichen Kiemen den fernen Ruf. Es klang und schwang durch seinen Körper, und so antwortete er, ohne dabei die Lippen zu bewegen.
    „Hallo, Sonny“, kam es in starken Schwingungen zurück, „es war an der Zeit. Selbst im Tempel verspürten wir deinen Klang.“
    „Wie geht es, Toff?“ fragte er glücklich zurück.
    „Gut, sehr gut. Wir sind froh, dich nun bei uns zu wissen. Du wirst bald alles vergessen, was dich noch an eine böse Zeit erinnert. Sind sie nicht närrisch, diese seltsamen Weichlinge in ihren festen Felsenhöhlen? Sie tun mir leid, weißt du!“
    Stepan, oder das, was sich einmal Stepan Alexandrowitsch Woronskij nannte, lachte mit vibrierenden Kiemen.
    Toffs runder Fischschädel tauchte auf. Seine Pranke fuhr auf die Schulter des Freundes.
    „Komm heim, Sonny, komm heim!“
    ENDE

    Nachdrude der gleichnamigen Buchausgabe.

    „TERRA“ – Utopische Romane/Science Fiction – erscheint wöchentlich im Moewig-Verlag, München 2, Türkenstraße 24. Postscheckkonto München 139 68. – Erhältlich bei allen Zeltschriftenhandlungen. Preis je Heft 60 Pfennig. Gesamtherstellung: Buchdruckerei A. Reiff & Cie. Offenburg (Baden). – Für die Herausgabe und Auslieferung in Österreich verantwortlich: Farago & Co. Baden bei Wien. Printed in Germany 1961. Scan by Brrazo 10/2013. Anzeigen-Verwaltung des Moewig-Verlages: Mannheim R 1, 14. Zur Zeit ist Anzeigen-Preisliste Nr. 4 gültig. Dieses Heft darf nicht in Leihbüchereien und Lesezirkeln geführt und nicht zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden.
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