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Rafflenbeul, S: Elfenzeit 14: Der Magier von Tokio

Rafflenbeul, S: Elfenzeit 14: Der Magier von Tokio

Titel: Rafflenbeul, S: Elfenzeit 14: Der Magier von Tokio
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magisch wie körperlich. Energie durchfloss ihn und ließ ihn die Blöße sehen, die Ryo nicht schützte.
    Gedankenschnell reagierte er. Naburo sprang in die Höhe, hing kopfüber im Raum und ließ das Schwert seiner rechten Hand senkrecht nach unten sausen. Mit dem anderen Schwert band er Ryos Waffen.
    Der Anführer der zwölf schrie auf, als Naburos Klinge seine Schulter von oben durchbohrte und sich kerzengerade in ihn senkte. Noch zwei weitere Schlagabtausche, und Ryo sank zu Boden. Seine Augen brachen. Naburo fühlte, wie das Leben rasend schnell aus seinem Gegner gesaugt wurde. Es war das Haus, das magische Gefäß, das eine Regeneration in diesem Fall unmöglich machte. Es forderte die Energie des Verlierers. Ryos Körper warf Flammen und brannte lichterloh.
    Naburo wich zurück. Er wollte sich dem Zuschauerraum zuwenden, da traf etwas Hartes seinen Kopf. Die Welt um ihn her verschwamm. Er sah Chiyo, Kush und Torio von Karkinos Zaubern gefällt zu Boden gehen. Dann wurde es dunkel, die Schreie und Rufe im Saal erloschen. Stille hüllte den Elfenkrieger ein und nahm ihn mit sich, an einen friedlicheren Ort. Er glaubte Kariyana zu sehen, die ihm zulächelte.
    Nadja starrte hinunter auf die gefesselten Elfen aus Bóya. Sie schienen bewusstlos zu sein. Nur sie und Karkino standen noch. Die Zuschauer waren verstummt. Sie wirkten versteinert wie Statuen, als ob man sie mitten in der Bewegung eingefroren hätte. Die Zauber Karkinos und des Maskengeistes hatten das bewirkt. Auch das Haus bemächtigte sich magischer Mittel. Das Gefäß in seinem Inneren saugte dem Publikum langsam, aber stetig die Lebenskraft ab und machte die Menschen teilnahmslos, schwächer.
    Karkino lächelte Nadja an. »Die Maske greift nach dir, nicht wahr? Aber ich kann dir Schutz bieten. Wir drei – du, diese Maske und ich – können so viel bewirken, Nadja. Gib mir die Hand, damit ich einen Zauber beschwöre, der dich die Maske beherrschen lässt. Ihr werdet eins werden, doch du wirst die Oberhand haben und ihre Magie in unserem Sinne nutzen!«
    In unserem Sinne?
Nadja schauderte. Die vergangenen Minuten hatten ihr ausgiebig gezeigt, wonach Karkino der Sinn stand: Angst und Schrecken zu verbreiten. Schmerz und Pein unter die Menschen zu bringen! Susanoo war der Sturmgott, ein Trickster, und was Karkino betraf, auch ein Richter und Schlächter. Der Halbgott hatte wohl nur den zerstörerischen Teil des väterlichen Erbes erhalten.
    Sie spürte, wie die bronzefarbene Frau verunsichert zurückwich. Wollte der Geist der Maske überhaupt vereinigt werden? Sie, Nadja, wollte es auf keinen Fall! In einer sonderbaren Doppelbelichtung sah sie draußen die Bühne, die Elfen, die grotesken Zuschauerstatuen samt Karkino und zugleich innen den wabernden grauen Nebel, in dem die nackte Frau stand. Ein Bild, das nur in ihr war und für sie doch in diesem Moment realer wirkte als der in schwarzen Seilen gefesselte blaue Löwe auf dem Boden der Bühne.
    Wenn ich mich mit Karkino verbinde, ist es endgültig aus. Er hat vor, die Elfen der Tenna zu töten!
    Sie standen vor der Kulisse des Baumes. Karkino streckte ihr die Hand entgegen, während die Scheinwerferlichter seine fein geschnittenen Züge beleuchteten. Der Halbgott lächelte.
    Es war so einfach. Sie musste nur die Hand ausstrecken, ihre Finger in die seinen legen, und schon würde sie Ruhe haben. Ruhe vor dem Geist der Maske. Ruhe vor ihren Ängsten und Sorgen. Karkinos Augen sagten ohne Worte, dass er alles für sie übernehmen würde. Selbst das Denken.
    Langsam kam Nadja näher. Sie glaubte, irgendwo im Schatten aus den Zuschauerreihen das Weinen eines Kindes zu hören. Oder kam es von der anderen Seite? Es schien unendlich weit fort.
    Und es ist nicht wichtig. Nichts ist mehr wichtig. Ich habe gespielt und verloren. Das ist die Stunde meiner Niederlage. Nur Karkino kann mich noch retten
.
    Sie sah seinen gierigen, erwartungsvollen Blick. Um seinen Körper wehte eine goldene Aura, die Nadja dank der Maske wahrnahm. Obwohl kein Wind wehte, zerrte ein Sturm an Karkinos Haaren. Nadja hörte das Rufen des Windes, das Rauschen der Wellen. Der Sturm breitete sich aus. Er kam nicht aus Karkino, er kam aus ihr! Die venezianische Maske tobte um sie herum. Wind zerrte an den Kulissen und zerriss das dünne Reispapier.
    Vernichten! Alles vernichten!
, zischte die Stimme der bronzefarbenen Frau in Nadja. Schon stoben kleine Wirbel über den Boden, griffen nach den gefesselten Elfen und den Zuschauern. Nebel zog
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