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Rafflenbeul, S: Elfenzeit 14: Der Magier von Tokio

Rafflenbeul, S: Elfenzeit 14: Der Magier von Tokio

Titel: Rafflenbeul, S: Elfenzeit 14: Der Magier von Tokio
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Karkino lachen, wollte ihre Hand wegreißen und zu Kush rennen, doch die Maske und der Halbgott hielten sie an Ort und Stelle. Wieder liefen ihr Tränen über das Gesicht.
    »Ich bin nicht euer Spielzeug!«, schrie sie zornentbrannt.
    Karkino sah sie an – nur für einen Moment, aber diesen nutzte David! Während Nadja erneut aufschrie, sprang er vor. Mit seiner Elfenkraft gelang es ihm tatsächlich, die in ihre Haut verkrallte Maske zu lösen und wegzureißen. Nadjas Gesicht fühlte sich an, als stünde es lichterloh in Flammen.
    Neben sich hörte sie Karkino brüllen. Ein Pfeil steckte in seiner Schulter. Dann hatte David die Maske in der Hand und schleuderte sie mit aller Wucht auf Karkinos Gesicht!
    Die schwarze Maske, die der Schauspieler trug, zerbarst. Nadja sah die Umrisse eines geflügelten Wesens, die kurz aufschimmerten und dann in die zweite Maske – ihre venezianische Maske – hineinströmten. Die Maske umschloss Karkinos Gesicht und löste sich nicht, wie sehr er auch an ihr riss.
    Karkinos unmenschliches Gebrüll ließ den Sturm zum Orkan werden. Die beiden Geister in der Maske richteten sich gegen den Halbgott. Nadja sah seinen verzweifelten Kampf. Sie nahm kaum wahr, dass David sie packte und von der Bühne zerrte. Auf der anderen Seite sah sie die Elfen aus Bóya und Rian den Shishi von der Bühne ziehen.
    Grellrotes Licht leuchtete auf und kämpfte gegen ein goldenes Leuchten. Beides wurde immer größer. Es war, als würden die Elemente sich selbst bekämpfen. Die Wände des Theaters erzitterten, während der Orkan weiter an Intensität gewann und sich aus dem rotgoldenen Licht ein vernichtender Strudel bildete, der Karkino einschloss.
    Das Licht wurde so intensiv, dass Nadja die Augen schloss. Sie zitterte in Davids Armen, der sie nun trug, sie weiter fortbrachte, und dann war da nur noch ein Schlag, eine Explosion, die das schwarze Glas über ihnen bersten ließ und sie und David zwischen den Sitzreihen zu Boden warf.
    Nadja war mehrere Sekunden taub. Nur langsam gelang es ihr, sich wieder aufzurichten. »David!«, schluchzte sie auf.
    Auf der Bühne hatte sich der Sturm gelegt. Karkino war verschwunden. Rotgoldener Staub hing schimmernd in der Luft. Auf dem Boden verstreut lagen die Bruchstücke der venezianischen Maske.
    »Sie haben einander vernichtet«, murmelte der Elfenprinz. »Die beiden Geister und der Halbgott – sie haben sich selbst ausgelöscht.«
    Er streichelte Nadjas Kopf. Sie konnte das alles noch nicht fassen. Sie war frei, der schreckliche Geist aus ihrem Kopf war fort, und da war David! Frei wie sie und unversehrt.
    »David«, flüsterte sie. Mehr brachte sie nicht heraus.

14 Abschied
    Der Sturm hatte geendet, als habe es ihn nie gegeben. Noch immer standen die Menschen erstarrt an der Wand, aber dieses Mal lief der Prozess in die andere Richtung ab. Mit dem Tod von Karkino floss die Energie des Hauses auf die Zuschauer über und ließ sie nacheinander in einem tiefen Schlaf zu Boden sinken.
    David hielt Nadja fest im Arm, während sie zu Naburo, Chiyo, Torio und Kush gingen. Der Shishi lag reglos auf der Bühne.
    Nadja und David knieten sich zu ihm. Auch Tom und Rian folgten.
    »Ist er ... ist er tot?«, fragte Nadja leise. Ihre Stimme zitterte.
    Naburo schüttelte den Kopf. »Noch nicht. Sein Körper wehrt sich gegen das Gift von Karkinos Schlangen.«
    Der Shishi hatte noch immer die Gestalt eines Löwen und lag eindrucksvoll vor ihnen. Sein blaues Fell war schweißbedeckt, eine Flanke zuckte leicht.
    Tröstend legte Nadja ihre Hand darauf. »Was können wir tun?«
    Naburo und Torio sahen sich an. Naburo seufzte. »Es gibt schon etwas, das du tun könntest, Nadja. Hast du das Kappa-Auge noch?«
    »Das Kappa-Auge?« Sie sprang auf. »Es muss in meiner Hosentasche sein. Drüben in der Umkleide! Warum?«
    »Kappa-Augen sind sehr wertvoll, weil sich mit ihnen Gifte neutralisieren lassen.«
    »Wir holen es!« Nadja zog David mit sich. Um nichts in der Welt wollte sie wieder von ihm getrennt werden!
    »Was ist eigentlich mit Cagliostro?«, fragte David unterwegs und sah sich wachsam in den Gängen um.
    »Wie es aussieht, scheint er entkommen zu sein«, antwortete Nadja düster. Sie machte sich Sorgen um Kush und suchte das Kappa-Auge in aller Eile. Erleichterung durchflutete sie, als sie es wirklich in der Tasche ihrer Hose fand. Sie hetzte zur Bühne zurück und gab Naburo den grün schimmernden Stein.
    Der Elf nahm ihn ehrfürchtig entgegen. »Vielen Dank, Nadja. Damit
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