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Rafflenbeul, S: Elfenzeit 14: Der Magier von Tokio

Rafflenbeul, S: Elfenzeit 14: Der Magier von Tokio

Titel: Rafflenbeul, S: Elfenzeit 14: Der Magier von Tokio
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verbracht hatte. Über ihnen tobten die Ausläufer eines Sturms, dessen Mittelpunkt die hölzerne Bühne des Theaters darstellte.
    David richtete sich auf. Er riss sich eine Kette mit einem Stein vom Hals, die ihn störte. Sofort fühlte er sich klarer. »Tom, wo ist Nadja?«
    »Auf der Bühne! Etwas ist ganz schrecklich schiefgegangen! Sie wollte die Göttin rufen, und nun ist sie selbst eine Art Dämon!«
    Furchtlos sah David zum Zentrum des Sturms. Da stand Nadja. Ein japanisch aussehender Mann in einem schwarz-roten Gewand aus Brokat streckte ihr die Hand entgegen. Auch sie trug ein solches Gewand. Ihres war weiß, und David starrte sie einen Moment lang nur an, gebannt von ihrer Schönheit. Dann erinnerte er sich an Talamh.
    »Niemand nimmt meinem Sohn die Mutter«, sagte er erneut. »Niemand nimmt mir Nadja!«
    Mit diesen Worten sprang er vor, hin zur Bühne.
    »David?« Rian kam langsam zu sich. Tom hatte die Kette um ihren Hals abgerissen, genau wie David sich zuvor.
    »Rian! Wir müssen einen Ausgang finden! Falls David es nicht schafft, sind wir alle verloren!«
    Rian blinzelte. In aller Eile erzählte ihr Tom, was geschehen war. Die Elfe richtete sich auf.
    »In Ordnung. Suchen wir einen Ausweg für die Menschen«, sagte sie. Doch dann fiel ihr Blick auf Cagliostro, der am Rand der Bühne stand, halb im Schatten einer Kulisse verborgen. Der Magier verschränkte die Arme vor der Brust und genoss das Schauspiel, das sich ihm bot.
    »Zuerst kümmere ich mich um ihn!«, zischte Rian.
    »Was hast du vor?«
    »Wir befreien die Elfen auf der Bühne, und danach schnappen wir uns gemeinsam Cagliostro! Dann kann er David nicht mehr in die Quere kommen!«
    Tom schlug das Herz wild in der Brust. Er nickte. »Versuchen wir es!«
    Nadja war nur noch Zentimeter von Karkino entfernt, fühlte sich aber zu erschöpft und schwach, um noch länger zu kämpfen. Der magische Sturm wütete um sie. Sie wollte ihre Hand ausstrecken, um sie Karkino zu geben, der noch immer in einem goldenen Licht schimmerte, als plötzlich eine Gestalt am Rand der Bühne auftauchte.
    »Nadja, nicht! Er wird auch deinen Geist in diese Maske bannen und gefangen halten!«
    David! David war gekommen. In Nadja flammte neue Hoffnung auf.
    Karkino packte ihren Arm und fuhr mit ihr zu David herum. »Nadja, mein Schatz, meine Schwester im Geist, wir werden doch wohl nicht auf einen dahergelaufenen Crain hören, oder?« Er schüttelte den Kopf.
    Mühsam versuchte sie sich zu erinnern, warum sie an das Theater gekommen war. Hatte es nicht mit David zu tun? Das Denken fiel ihr unendlich schwer. Irgendetwas war mit Cagliostro gewesen ... Aber das war jetzt nicht mehr wichtig. Es zählte nur der Moment. Sie musste sich entscheiden. Wollte sie zu David oder zu Karkino?
    Ihr Körper nahm ihr die Entscheidung ab. Verwundert sah sie auf ihre Hand, die plötzlich in der Hand des Halbgottes lag, fühlte Karkinos glühenden Siegelring auf ihrer Haut.
    »Wir werden ihn vernichten! Gemeinsam!« Karkino riss ihre vereinten Hände hoch.
    Nein!
Nadja wollte sich wehren. Sie kämpfte gegen Karkinos Kraft an. Hilfe suchend sah sie sich auf der Bühne um und entdeckte Rian, die sich eben an den Fesseln des Shishis zu schaffen machte.
    Ich darf das nicht! Sie sind gekommen, um mir zu helfen! Ich darf David nicht angreifen!
    »Komm schon, meine Teure.« Karkino riss ihre Hand noch ein Stück höher. »Wehre dich nicht! Lass die Magie einfach fließen! Gleich ist es vorbei!«
    David kam ihnen mutig entgegen. Gequält schrie Nadja auf. Sie fühlte die Kraft, die in ihnen aufstieg. Es war eine dunkle, vernichtende Magie, die jedes Lebewesen niederstrecken und töten würde, das sich ihnen in den Weg stellte. Nadja versuchte den Fluss in sich zu blockieren, doch unter Karkinos Willen brach eine Flutwelle über sie hinweg, die ihre Anstrengungen zunichtemachte. Der Halbgott trieb seinen tödlichen Zauber unbarmherzig voran, und die bronzefarbene Frau war auf seiner Seite. Die Maske vergrößerte seine Kräfte und suchte sich ihr mutiges, wehrloses Opfer.
    »David!«, rief Nadja.
    Die Kräfte in ihr explodierten, flogen aus ihrer und Karkinos Hand! Unsichtbar stürzten sie sich auf David, erbarmungslos wie eine Schlange mit hundert Köpfen.
    Doch David war plötzlich nicht mehr da. Kush hatte ihn angesprungen, stieß ihn zur Seite. Der Shishi winselte und jaulte, als die unsichtbaren Schlangen auf ihn trafen, sich die Köpfe in seinem Löwenkörper verbissen.
    »Nein!« Nadja hörte
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