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Räubers Lust (German Edition)

Räubers Lust (German Edition)

Titel: Räubers Lust (German Edition)
Autoren: Inka Loreen Minden
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die Augen zu sehen. Himmel, er hat mit mir geschlafen! Und er tut gerade so, als hätten wir nur gemütlich miteinander geplaudert. Für ihn war das anscheinend nichts Neues. Eifersucht bohrte sich in ihn wie der Stachel einer Biene in seine Haut. Was ist nur los mit mir? Vorhin noch wollte ich diesen Bastard hängen sehen!
    Dann reichte ihm Blade einen Krug mit Wasser. „Und hier kommt dein Regen. Frisch vom Himmel.“ Nachdem beide etwas zu sich genommen hatten, löschte Blade das Licht und sie kuschelten sich wieder unter die Felle. „Ist dir noch immer kalt, Kleiner?“
    „Nein. Du hast mich mit deiner Leidenschaft förmlich verbrannt“, flüsterte er, sich auf die Seite drehend. Wieder wagemutiger geworden durch die schützende Dunkelheit, legte er Blade eine Hand auf den Bauch. „Verrätst du mir deinen richtigen Namen?“
    „Es ist zu deinem Besten, wenn du möglichst nichts über mich weißt.“
    „Oh, ich denke, ich habe eben eine ganze Menge über dich herausgefunden.“ Lasziv ließ er einen Finger im Bauchnabel des Räubers kreisen und wanderte an der feinen Haarspur nach unten. Dabei pochte sein Herz beinahe schmerzhaft wild. Ich habe mich überhaupt nicht mehr unter Kontrolle!
    Blade schnappte seine Hand und hielt sie fest. „Schlaf jetzt, Bürschchen. Du hast morgen einen langen Ritt vor dir.“ Er zog den schlanken Mann nah zu sich, vergrub die Nase in seinem Haar und beide glitten rasch ins Land der erotischen Träume.

    ***

    Der fröhliche Gesang eines Rotkehlchens weckte William aus seinem Schlummer. Als er die Augen öffnete, wusste er zuerst nicht, wo er sich befand; er spürte nur, dass er eine ganz beachtliche Morgenlatte hatte. Dämmriges Licht brach durch ein sattes Grün, das ihn vollständig einhüllte, und die Luft um ihn herum dampfte. Seine Nasenspitze war bitterkalt, dennoch fühlte er sich warm und geborgen. Will drehte sich in dem weichen Lager, und als er in ein entspanntes, aber wohlbekanntes Gesicht blickte, kehrte die Erinnerung mit einem Mal zurück.
    Blades Arm, der immer noch um ihn lag, spannte sich an und zog William an seine Brust. Doch der große Mann schien zu träumen, denn die Augen bewegten sich unruhig unter den Lidern. Wie wunderschön er ist und wie liebevoll er heute Nacht war , ging es Will durch den Kopf. Dennoch werde ich ihn töten müssen.
    William hob vorsichtig den Kopf und erblickte auch gleich das Messer, mit dem Blade seine Fesseln durchtrennt hatte. Du bist ziemlich leichtsinnig für einen Räuber. Hättest du mich nur wieder festgebunden.
    Blitzschnell schnappte er sich die Klinge, bevor er sich auf den sinnlichen Schurken legte, um ihm die Schneide an den Hals zu drücken.
    Ein tannengrünes Augenpaar fixierte ihn argwöhnisch. „Was soll das, Kleiner?“ Es schien Blade nicht im Geringsten zu stören, dass ihm Will jederzeit die Kehle durchschneiden konnte. Widerstand hätte der Adlige erwartet, ja sogar einen Kampf, doch nichts dergleichen geschah. Blade zog nur die Hände unter den Fellen hervor, streckte sich und gähnte dabei herzhaft, bevor er sich über die Lider rubbelte.
    Verflixt, warum ist dieser Kerl nur so unglaublich anziehend? Williams Inneres war sehr aufgewühlt. „Es tut mir leid, aber ich muss dich jetzt töten“, stotterte er unbeholfen und drückte die Klinge noch fester gegen den bartschattigen Hals.
    Auf Blades Lippen breitete sich ein Lächeln aus, das seinen Magen zum Flattern brachte. „War ich wirklich so schlecht? Entschuldige, aber es war mein erstes Mal mit einem Mann.“
    Sein erstes Mal? Will atmete auf. „Das ist es doch nicht!“ Seine Augen brannten. Verdammt, warum bin ich nur so nah am Wasser gebaut? Blade muss mich für einen totalen Versager halten. Aber anscheinend bin ich das. Vater hat mich oft genug daran erinnert.
    „Wenn ich meinem alten Herrn deinen Kopf bringe, werde ich in seiner Achtung steigen und er wird mich vielleicht endlich als seinen Sohn akzeptieren.“ Eine Träne tropfte auf Blades Wange. „Nur deswegen ritt ich in den Wald, um dich zu finden.“ Das Grinsen des Räubers war erloschen. „Seine ganze Liebe, sein ganzer Stolz, gilt meinem großen Bruder Torben. Seinem Erben, seinem Ein und Alles“, schniefte Will. „Weißt du, wie es sich anfühlt, nicht geliebt zu werden? Immer nur im Schatten des anderen zu stehen?“
    Blade schloss für einen Moment die Augen. „Ja, das Gefühl kenne ich nur zu gut.“ Verdrängte Erinnerungen sickerten an die Oberfläche seines
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