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Rätsel um 4: ... den geheimen Hafen

Rätsel um 4: ... den geheimen Hafen

Titel: Rätsel um 4: ... den geheimen Hafen
Autoren: Enid Blyton
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zurückzukehren, doch das wollte der Zauberer verständlicherweise ungern. Und so war es zu einer lebhaften Auseinandersetzung gekommen, in deren Verlauf alle drei die Treppe hinabrollten.
    Einen Augenblick später kam Barny aus der Küche gerannt.
    Und plötzlich sah Herr Marvel ihn.
    Er starrte ihn an. Das war doch nicht möglich? Er hatte ihn doch auf dem Felsen am Strudel zurückgelassen! Vernichtet sank er auf einen Stuhl.
    »Wo kommst du her?« fragte er leise.
    »Aus der Küche«, sagte Barny, »haben Sie etwas verloren, Herr Marvel?«
    Bei diesen Worten begriff der Zauberer, daß man ihm die Papiere genommen hatte. Er gab auf und ließ sich ohne Widerstand abführen.
    »He, Barny, was ist denn los?« schrie Stubs. »Warum holen sie denn den und nicht den Professor? Und wie war es heute nacht? Und was ist mit deinem Vater?«
    »So viele Fragen auf einmal kann ich nicht beantworten.
    Nach dem Frühstück werde ich euch alles erzählen.« Barny nickte ihm zu und lief davon.
    Niemand sah Herrn Marvel wieder. Im Gasthaus herrschte überall Entsetzen darüber, daß er ein Spion war.
    Iris Nachtigall wurde blaß. »Ich habe ihn nie gemocht«, sagte sie endlich.
    Der Clown lachte den ganzen Tag nicht ein einziges Mal.
    Fräulein Trill aber sank in einen Stuhl und hauchte, sie würde auf der Stelle ohnmächtig und sie hätte sofort, sofort gespürt, daß dieser Mann etwas anderes war, als er schien. Da sich aber niemand für ihr Geschwätz interessierte, zog sie es vor, nicht ohnmächtig zu werden und mit offenem Munde zuzuhören.
    Die Kinder konnten es kaum fassen, daß Barny etwas so Entsetzliches erleben mußte. »Oh, das ist schrecklich«, flüsterte Dina. »Durch diesen engen Tunnel, und immer die Angst vor dem Wasser! Oh, es ist schrecklich!«
    »Toll!« schrie Stubs. »Ich wollte, ich wäre dabeigewesen.«
    Und dann fügte er leise hinzu: »Nur das mit deinem Vater tut mir leid.«
    »Mir auch«, sagte Robert, »dieser gemeine Kerl! Aber gib die Hoffnung nicht auf, wir suchen alle weiter.«
    Barny schüttelte den Kopf. »Ach, das hat doch keinen Zweck, und ich mag auch nicht mehr. Erst die Freude, ihn endlich gefunden zu haben, und dann die Enttäuschung, nein! Und bitte, sprecht nicht mehr davon. Nie wieder, hört ihr!«
    »Aber Barny!« rief Dina.
    »Nein, nein, ich meine es ernst. Es war nur ein dummer Traum. Ich bin all die Jahr allein zurechtgekommen, warum sollte es nicht auch weiter so gehen?«
    »Also gut«, sagten die drei leise. Wenn er es so wollte. Und im Grunde verstanden sie ihn, es mußte schrecklich sein, so betrogen zu werden.
    »Wie sah der Kerl eigentlich aus, der dir das Päckchen gab?«
    fragte Robert plötzlich.
    Barny zuckte die Schultern. »Viel habe ich nicht von ihm gesehen. Ich glaube, der Professor war darüber sehr enttäuscht.
    Hätte ich ihn genau beschreiben können, säße er jetzt bestimmt schon hinter Schloß und Riegel. Alles, was ich weiß, ist, daß er groß war und dunkles, gelocktes Haar hatte. Aber halt, jetzt fällt mir etwas ein! Komisch, daß ich nicht mehr daran gedacht habe. Der kleine Finger an der einen Hand war verkrüppelt.«
    Stubs stieß einen Schrei aus. »Was sagst du? Ein verkrüppelter kleiner Finger? Dann kann ich dir die genaue Beschreibung dieses Kerls liefern!« schrie er triumphierend.
    Er kniff die Augen fest zusammen und sah den Matrosen vor sich, der mit ihm im Zug nach Rockypool gesessen hatte.
    »Paßt auf. Ein glattrasierter, breitschultriger Bursche, schwarzhaarig. Ein großes Mal am Kinn, schmaler Mund, gebogene Nase, stark geschwungene Brauen und auffallend helle Augen und an der linken Hand ein verkrüppelter kleiner Finger.« Er riß den Mund auf und schrie: »So, und wenn die  Polizei diesen Verräter nun nicht schnappt, dann kann sie mir leid tun!«

XXX. Was wollen wir mehr?

    »Sicher kann sie ihn nun finden«, sagte jemand belustigt hinter ihnen. »Und woher weißt du das alles, junger Mann?«
    Sie fuhren herum. Es war der Professor. Aber war er es auch wirklich? Mindestens um zwanzig Jahre jünger sah er aus. Und seine Haare waren braun statt grau.
    Er lachte über ihre erstaunten Gesichter. »Jetzt bin ich wieder ich selber. War eine gute Verkleidung, wie? Aber ich habe immer einen Heidenrespekt vor euch vieren gehabt und davor, daß ihr meine Maskerade durchschauen könntet. Und hätte ich eine Perücke getragen, wäre ich nicht sicher gewesen, daß ihr  sie mir eines Tages vom Kopfe gerissen und mich entlarvt hättet. Und wie ist
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