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Rätsel um 4: ... den geheimen Hafen

Rätsel um 4: ... den geheimen Hafen

Titel: Rätsel um 4: ... den geheimen Hafen
Autoren: Enid Blyton
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das nun, Stubs, mit dem Mann und dem verkrüppelten kleinen Finger? Wenn deine Beschreibung stimmt, werden wir ihn bald haben.«
    »Klar stimmt sie«, schrie Stubs. »Als ich ihn sah, hatte er eine Marineuniform an. Ich habe ihn ganz genau unter die Lupe genommen, sage mir immer, wer weiß, wozu es noch einmal gut ist. Und nun machen Sie ihn ausfindig, und erzählen Sie ihm, Barny würde ihn auf der Stelle wiedererkennen. Bluffen Sie nur, dann wird er schon klein beigeben.«
    »In Ordnung«, grinste der Professor. »Ich werde deine Anweisungen genauestens befolgen und deine Informationen sofort telefonisch weitergeben.«
    Und draußen war er. »Toll, was?« brummte Stubs. »Der hat sich mächtig ’rausgemacht! Diese straffe Haltung, dieser feurige Blick, diese gesunde Bräune! Und was hat er bloß mit seinen Haaren angestellt? Erst gefärbt und dann in Entfärbungsmittel getaucht? Tolle Idee! Übrigens würde ich mich gar nicht wundern, wenn die Triller auch ein verkappter Polizist wäre. So, und jetzt gehe ich zu Dummy«, verkündete er. »Ich habe immer gewußt, daß er ein prima Kerl ist, und das werde ich ihm jetzt sagen!«
    Er lief davon und fand Dummy im Hof, wo er auf einer Kiste saß und Kartoffeln schälte.
    Er streckte ihm feierlich die Hand entgegen. »Du bist tapfer und gut! Lümmel, gib Pfote! Und nun drei Beller für unseren Dummy! Los, wuff, wuff, wuff!«
    Lümmel gehorchte augenblicklich, und Dummy war sehr gerührt und klopfte Stubs’ Arm.
    »Du guter Junge, lustiger Junge, guter Freund von Barny.«
    Stubs grinste verlegen. »Ist diese Geschichte mit seinem Vater nicht scheußlich? Er sagt, nun hat er es aufgegeben, ihn zu finden. Er will nicht mehr suchen. Du weißt doch, daß er dach te, er würde ihn gestern nacht treffen?«
    »Vater?« fragte Dummy verwirrt. »Barny Mutter, keinen Vater.«
    »Du kanntest Barnys Mutter, nicht wahr? Wie sah sie aus?
    Hat sie dir von seinem Vater erzählt?«
    Dummy runzelte die Stirn und versuchte, sich zu erinnern.
    »Ich nachdenken«, sagte er langsam, »du Banjo spielen, dann ich besser denken.«
    Stubs begriff sofort, was er meinte. Damals, als er zusammen mit Barnys Mutter beim Zirkus war, hatte er selber Banjo gespielt, und sein Klang würde ihm helfen, sich zu erinnern.
    Stubs begann, sein unsichtbares Banjo zu zupfen. Leise ahmte er die Töne nach, und Dummy saß in Gedanken verloren.
    »Sie so gut zu mir«, begann er endlich. »Sie mir erzählen ihren Kummer, ich ihr erzählen meinen. Manchmal sie gesprochen von Vater.«
    »Hat sie dir gesagt, wie er heißt?« fragte Stubs atemlos und unterbrach sein Spiel für einen Augenblick.
    »Er auch heißen Barnabas«, sagte Dummy und strahlte, weil er sich nun tatsächlich erinnerte. »Barnabas Frederick Martin.
    Wie oft sie das gesagt.«
    »Weißt du, wie er aussah?«
    Dummy schüttelte den Kopf.
    »Hast du ihn denn nie gesehen?«
    »Nein.«
    »Weißt du, wo er wohnt?«
    Nach jeder in beinahe beschwörendem Ton hervorgebrachten Frage bearbeitete Stubs sein unsichtbares Instrument mit immer wilderem Eifer.
    »Er Haus, schönes Haus, sie gesagt«, brachte Dummy mühsam hervor, »schönes Haus in Cherrydale. Seine Mutter böse,  weil Zirkusmädchen geheiratet. Nicht nett zu arme Tessy. Deshalb sie weggegangen, weit, weit weg.«
    Stubs atmete tief auf. Jetzt kamen sie der Sache schon näher.
    Nun würden sie Barnys Vater finden, bestimmt! Wer hätte je gedacht, daß gerade der alte Dummy ihnen helfen konnte.
    »Dummy!« rief jemand, und der fuhr hoch. Er wurde so plötzlich aus seinen Erinnerungen gerissen und in die Gegenwart zurückversetzt, daß er einen Augenblick lang ganz verstört aussah. »He, Dummy«, rief der junge Kellner, der aus der Küche gelaufen kam. »Wo hast du die Staubtücher gelassen? Hast du sie etwa verschluckt?«
    Stubs wußte, daß er nun nichts mehr erfahren würde. Dummys Blick war, wie so oft, besorgt und unruhig geworden, und das bedeutete, daß er von jetzt an auf keine Frage mehr antworten würde. Aber er hatte genug gehört. Sein erster Gedanke war der, geradewegs zu Barny zu gehen, um ihm alles zu erzählen.
    Aber dann überlegte er, daß Barny vielleicht gar nichts davon wissen wollte. Er hatte gerade diese scheußliche Sache erleben müssen. Besser, man erfuhr erst Genaueres. Wie wär’s, wenn man Fräulein Pfeffer einweihte und um Rat fragte? Manchmal konnten Erwachsene, besonders bei schwierigen Unternehmungen, ganz nützlich sein.
    Die alte Erzieherin lauschte seinem Bericht
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