Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Rätsel um 4: ... den geheimen Hafen

Rätsel um 4: ... den geheimen Hafen

Titel: Rätsel um 4: ... den geheimen Hafen
Autoren: Enid Blyton
Vom Netzwerk:
entfliehen.
    Barny hastete weiter und stieß sich an den vorspringenden Felsen. Und da kam es zum zweiten Male!
    »Halte dich hinter mir, Dummy«, schrie er, »damit wir uns gegenseitig helfen können.«
    Das Wasser ging wieder zurück. Die Flut war noch nicht hoch genug, um den ganzen Tunnel zu überschwemmen. Aber  jeden Augenblick konnte es soweit sein. Eine große Welle konnte hereinstürzen, und dann würden sie ertrinken.
    »Hier wird es breiter«, keuchte Barny, »wir können schneller gehen. Ich bin so müde. Bist du da, Dummy?«
    »Ja, ich sein da«, kam Dummys verängstigte Stimme. »Ich Wasser hören, kommt wieder.«
    Dieses Mal überholte es sie ein Stück und ging dann von neuem zurück. Barny stolperte weiter, und dann plötzlich sah er eine Öffnung über sich in der Decke. Das mußte das Luftloch sein! Dem Himmel sei Dank!
    In diesem Augenblick schrie Dummy: »Große Welle, Barny!«
    Sie hatte solche Gewalt, daß sie beinahe zu Boden gerissen wurden. Dummy wurde gegen Barny geschleudert, klammerte sich an ihn, und Miranda rettete sich gerade noch auf seine Schulter.
    »Los, wir müssen hier ’raus, sonst ist es zu spät!« Barny zog sich zu der Öffnung hinauf, sie war groß genug, um bequem hindurchzukommen.
    Erschöpft ließ er sich auf den Felsen sinken.
    Plötzlich kam ein gellender Schrei aus dem Tunnel und das Rauschen des Wassers. Es war die erste mächtige Welle, die das Luftloch erreichte.
    Barny saß wie erstarrt. Und dann schoß aus der Öffnung eine Fontäne mit ungeheurer Macht steil in die Höhe. Und mit ihr kam Dummy! Wie ein Ball wurde er in die Luft geschleudert und fiel schreiend vor Angst und Entsetzen neben ihm nieder.
    »Ich tot, ich ertrunken«, schluchzte er.
    »Aber es ist doch alles gut. Wir sind gerettet, hörst du? Gerettet! Wir haben ein unheimliches Glück gehabt. Ich glaube, du bist der erste, der aus einem Luftloch geschleudert wurde. Dir  ist doch nichts passiert, nicht wahr? Dir ist doch nichts passiert?«
    Nein, unbegreiflicherweise war Dummy nichts geschehen.
    Doch er war völlig verstört, weinte und zitterte, und Barny legte den Arm tröstend um ihn.
    »Wir gehen jetzt zurück ins Gasthaus, da essen und trinken wir etwas und fühlen uns dann wieder großartig.«
    »Barny gut«, sagte Dummy und beruhigte sich allmählich.
    Barny lächelte schwach. Was für eine Nacht! Welch große Hoffnungen hatte er gehabt! Und nun saß er hier, und Dummy schluchzte an seiner Schulter, und er mußte ihm Mut zusprechen.
    Er stand auf, und seine Knie waren ganz weich. »Komm«, sagte er, »wir wollen gehen.«
    Dummy folgte ihm wie ein kleiner Hund. Barny wußte ungefähr, wo sie sich befanden. Ein Stück landeinwärts würden sie auf einen Weg stoßen, der zum Gasthaus führte.
    Das Luftloch war jetzt in voller Tätigkeit. Riesige Fontänen schossen in regelmäßigen Abständen daraus hervor. ›Entsetzlich!‹ dachte Barny. ›Entsetzlich, wenn wir mitten im Tunnel vom Wasser überrascht worden wären!‹
    Sie gingen den kleinen Pfad entlang, den die vielen Gäste, die die Sehenswürdigkeit aus der Nähe bewundern wollten, mit der Zeit ausgetreten hatten.
    Und dann standen sie endlich vor dem Gasthaus.
    »Weißt du eine Tür, die offen ist?« flüsterte Barny. »Aus welcher bist du gestern abend gegangen?«
    Dummy kannte eine kaum benutzte Gartenpforte, die in einen schmalen Gang führte. Schweigend gingen sie weiter. Miranda war unter Barnys Hemd gekrochen und versuchte, ein bißchen zu schlafen.
    »Und was wollen wir nun machen?« überlegte Barny. »Zu erst die Polizei anrufen? Verflixt, was ist denn das nun wieder?«
    Sie standen jetzt in der Küche, um vorher noch etwas zu essen, denn sie waren sehr hungrig. In dem teilweise vom Mondlicht erhellten Raum sah Barny einen riesigen schwarzen Schatten vor der Speisekammer. Dort stand jemand! Er hörte ein leises ›Klick‹, und alles war in Helligkeit getaucht.
    »Darf ich fragen, was das bedeuten soll?« sagte Frau Plump.
    »Wolltest wohl wieder meine Speisekammer plündern, was?
    Und du, Dummy, wo hast du dich die ganze Zeit ’rumgetrieben? Ich hätte nicht übel Lust, die Polizei zu rufen. Ich habe heute nacht hier auf den Dieb gewartet, und ich wußte, daß ich ihn erwischen würde, früher oder später. Schämst du dich nicht, Barny? Was werden deine Freunde sagen? Und was …«
    Barny unterbrach sie verzweifelt. »Ich muß die Polizei selber anrufen. Herr Marvel muß festgenommen werden. Er ist ein Spion! Lassen Sie mich
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher