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Rätsel um 1: ... das verlassene Haus

Rätsel um 1: ... das verlassene Haus

Titel: Rätsel um 1: ... das verlassene Haus
Autoren: Enid Blyton
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dann weiterging, hat euch Barny ja erzählt.«
    »Die haben bestimmt eine Menge Geld verdient!« meinte Robert.
    »Haben sie.« Herr König nickte. »Aber sie machten einige Fehler. Sie mieteten ein Motorboot, das die umgepackte Ware fortbringen sollte, blieben aber dem Bootsbesitzer das Geld schuldig.
    Der redete über die Sache, und so sind wir auf sie aufmerksam geworden.«
    »Und was für Fehler haben sie sonst noch gemacht?«
    »Sie haben zum Beispiel nicht daran gedacht, daß die Geräusche möglicherweise in dem leeren, alten Haus gehört werden konnten. Aber ihr schwerster Fehler war …« Herr König zündete sich gemächlich eine neue Zigarette an, und die Kinder warteten ungeduldig, daß er weitersprechen würde. »Ja, also der schwerste Fehler war der, daß sie nicht mit vier unwahrscheinlich neugierigen Kindern rechneten, die eines Tages ihre Nase in ihre Angelegenheiten steckten. Von Hunden und Affen ganz zu schweigen. Wie gesagt, einen größeren Fehler konnten sie gar nicht machen!«
    Sie lachten alle schallend, und Lümmel stürzte sich auf Herrn Königs Schnürbänder. »Nichts für dich, Alter. Sie sind aus Leder und unverdaulich!«
    »Was wird Fräulein Pfeffer nur sagen, wenn sie heute nachmittag zurückkommt!« Dina platzte beinahe vor Ungeduld.
    Fräulein Pfeffer sagte zuerst gar nichts. Dann holte sie tief Luft und fing an zu jammern: »Daß ich fort gewesen bin! Ich hätte hier sein müssen, in einer Zeit, in der so fürchterliche und gefährliche Dinge passiert sind! Nein, daß ich nicht da war!«
    »Wir konnten doch nicht warten, bis Sie wiederkommen«, lachte Herr König.
    »Na ja«, Fräulein Pfeffers Augen zwinkerten immer noch heftig hinter den dicken Brillengläsern, »es ist ja alles noch gutgegangen. Was für eine ungeheuerliche Geschichte! Roberts und Dinas Eltern werden außer sich sein!«
    »Machen Sie sich darüber keine Gedanken. Sie trifft ja keine Schuld«, beschwichtigte Herr König sie. »Ich werde selbst mit den Eltern der Kinder sprechen, wenn sie zurück sind.«
    »Und daß Sie kein Lehrer sind! Daß Sie mich so hinters Licht führen konnten!« Fräulein Pfeffer sah ihn ratlos an. »Und die ausgezeichneten Zeugnisse, woher kamen die?«
    Herr König schmunzelte vergnügt. »Die waren echt. Ehe ich zur Polizei ging, war ich nämlich Lehrer.«
    Fräulein Pfeffer betrachtete ihn nachdenklich und meinte endlich: »Vielleicht war es doch ganz gut, daß Sie kein Lehrer sind.
    Wer weiß, was für ein Unglück geschehen wäre, wenn Sie nicht eingegriffen hätten. Aber hier können wir nicht bleiben, ich hätte keine ruhige Minute mehr!« fügte sie hinzu und schüt telte energisch den Kopf. »Meine Schwester ist zur Erholung an die See gefahren, dahin werde ich mit den Kindern auch gehen.«
    »Und Barny? Darf er mitkommen?« riefen Robert, Dina und Stubs wie aus einem Munde.
    »Selbstverständlich, er gehört ja jetzt zu uns.«
    Barny freute sich sehr über die herzliche Einladung. Doch er und Miranda wollten wieder arbeiten. »Vielen Dank«, sagte er.
    »Heute hat ein Jahrmarkt im Dorf begonnen, und ich kann mir dort etwas Geld verdienen.«
    Plötzlich war alle Freude, an die See fahren zu dürfen, verflogen. Der Gedanke, sich von Barny trennen zu müssen, machte die drei Kinder sehr traurig.
    Erst als er ihnen erzählte, daß der Jahrmarkt in zehn Tagen dort sein würde, wohin sie jetzt fuhren, waren sie etwas getrö stet.
    »Ja, dann heißt es also Abschied nehmen«, sagte Herr König.
    »Auch ich muß meinen Lebensunterhalt verdienen, zum Glück nicht als Lehrer! So ein Posten ist auf die Dauer doch nichts für mich, schon gar nicht, wenn ich Hunde und Affen unterrichten muß!«
    »Einen Hund und eine Äffin!« berichtigte Stubs.
    Ganz außer Atem von den vielen Umarmungen ging Barny dann mit Miranda auf der Schulter neben Herrn König den Gartenweg hinunter.
    »Auf Wiedersehen! Auf Wiedersehen!« riefen Robert und Dina und winkten ihm nach. Und Barny drehte sich noch einmal um und winkte zurück.
    Stubs war ausnahmsweise sehr still. Wie ein kleiner Prophet stand er da, die Hand feierlich auf Lümmels Kopf gelegt, und dann flüsterte er: »Ihr könnt’s mir glauben, mit Barny werden wir bald was Neues erleben! Wetten, daß …?«
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