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Rätsel um 1: ... das verlassene Haus

Rätsel um 1: ... das verlassene Haus

Titel: Rätsel um 1: ... das verlassene Haus
Autoren: Enid Blyton
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Land sich senkt. Ich habe es mir eben noch einmal auf der Karte angesehen.«
    »Richtig«, brummte Jimmy, »da muß es sein. Der alte Bauer wird nichts davon wissen, schätze ich. In seinem Alter macht man solche Geschichten nicht mehr. Wahrscheinlich ist es der Schwiegersohn, der mit der Bande unter einer Decke steckt.
    War mir gleich unsympathisch, der Herr!«
    Herr König drückte sich den Hut ins Gesicht. »Hoffentlich erwischen wir sie schon oben. Wenn nicht, müssen wir sehen, daß wir den Eingang finden.« Er drehte sich um und winkte den Kindern zu. »Gute Nacht, schlaft schön!«
    Die Männer gingen hinaus und verschwanden in der Dunkelheit.
    »Wir brauchen uns nicht zu beeilen«, sagte Robert zu Stubs, der sich schon das Nachthemd über den Kopf zog. »Wir wissen ja, wo sie hingehen. Wir warten lieber noch fünf Minuten.
    Wenn wir ihnen zu dicht auf den Fersen sind, entdecken sie uns vielleicht und schicken uns wieder nach Hause.«
    Wie lang können fünf Minuten sein! Ungeduldig traten die drei von einem Fuß auf den anderen. »So, jetzt ist es soweit.«
    Robert hatte die ganze Zeit auf seine Uhr gesehen. »Wir können gehen!«
    Stubs hielt Lümmel fest am Halsband. Miranda war nicht mehr zu sehen, sicher war sie zu Barny zurückgelaufen.
    Den Weg zum Bauernhaus kannten sie ja nun. Und bald standen sie an der kleinen Bucht, die in den Teich mündete. Vorsichtig krochen sie am Wasser entlang.
    »Seht mal, das ist Herr König mit seinen Leuten«, flüsterte Stubs. »Sie suchen den Hof mit Taschenlampen ab. Im Haus scheint niemand wach zu sein. Es ist alles stockdunkel. Komisch, daß die Hunde nicht bellen.«
    »Wir wollen uns irgendwo verstecken«, sagte Robert leise.
    »Wir gehen in die große Scheune da.«
    Geräuschlos öffneten sie die Tür. In der einen Ecke konnten sie deutlich einen Misthaufen erkennen, in der anderen lag aufgeschüttetes Stroh. Die Kinder krochen schnell hinein und zogen das Stroh über sich, so daß man auch nicht ein Zipfelchen mehr von ihnen sehen konnte. Wenn sich etwas ereignete, würden sie herauskommen und dabeisein! Das Mondlicht fiel schräg durch eine Dachluke und tauchte einen kleinen Teil der Scheune in milchiges Licht.
    »Ich verstehe nicht, daß die Hunde nicht bellen«, flüsterte Stubs, während er Lümmel fest am Halsband hielt.
    »Das verstehe ich auch nicht«, erwiderte Robert leise. »Vielleicht sorgt jemand dafür, daß sie ruhig sind, oder sie sind gar nicht da!«
    Roberts erster Gedanke war richtig. Jemand brachte die Hunde zum Schweigen. Jemand, der den Schmugglern zur Flucht verhelfen wollte. Einer, der Herrn König und seine Leute aus dem Dunkel heraus beobachtet hatte.
    Plötzlich öffnete sich langsam und leise die Scheunentür. Robert stieß Stubs an. »Paß auf, daß Lümmel still ist!« zischte er.
    »Es kommt jemand!«
    Ein Mann schlich herein und bewegte sich vorsichtig auf den Misthaufen zu. Ihm folgte eine Reihe dunkler Gestalten, alle mit Heugabeln bewaffnet. Lümmel wurde ganz steif, sein Fell sträubte sich, aber er gab keinen Laut von sich.
    Robert bereute bitter, daß sie sich hier versteckt hatten. Was würde geschehen, wenn Herr König und seine Männer erschienen? Vielleicht kam es zu einer Schießerei! Wenn Dina und Stubs verletzt würden? Er, als Ältester, fühlte sich verantwortlich für die beiden.

    Voller Erregung beobachteten Dina und Stubs, was vor sich ging. In rasender Hast schaufelten die Männer den Mist beiseite.
    Einer kniete sich auf den Boden, öffnete eine Falltür, verschwand darin und mit ihm alle, bis auf den, der zuerst hereingekommen war. Keuchend begann er, den Einstieg wieder mit dem Mist zu bedecken.
    Regungslos, mit klopfenden Herzen hatten die Kinder zugesehen. Das war das Loch in der Tunneldecke! Ein Stückchen nur von ihnen entfernt, hier in dieser alten Scheune! Die Männer waren in den Tunnel gestiegen, hinunter zum unterirdischen Fluß! Der Mann warf die Heugabel auf den Misthaufen, kroch zurück zur Tür und verschwand. Ein paar Minuten später begannen die Hunde wie toll zu bellen, und eine grobe Stimme rief:
    »Wer ist da? Wer hat hier nachts auf meinem Grund und Boden was zu suchen?«

    Der Mann, es war der Schwiegersohn des alten Bauern, und Herr König standen sich mitten auf dem Hof gegenüber.
    »Blödsinn«, hörten die Kinder den Mann sagen, »ich weiß nichts von Schmuggel und einem Eingang zum unterirdischen Fluß.
    Hat die Polizei nichts anderes zu tun, als anständige Leute im Schlaf zu stören?
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