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Radio Rocky Beach

Radio Rocky Beach

Titel: Radio Rocky Beach
Autoren: Ulf Blanck
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ein Ort ist auf der anderen Seite auch ein gutes Versteck. Ich denke, wir sollten uns das mal genauer ansehen.«
    Die drei ??? beschlossen, zunächst nach Hause zu gehen, um ihre Fahrräder zu holen. Außerdem wartete Tante Mathilda mit dem Essen und Justus hatte Hunger.

Hinter Gittern
    Am frühen Nachmittag trafen sich alle wieder in der Kaffeekanne. Peter verstaute noch ihre Taschenlampen in seinem Rucksack und dann machten sie sich auf den Weg zum alten Gefängnis.
    Das baufällige Gebäude lag etwas außerhalb von Rocky Beach und die drei hatten eine gute halbe Stunde mit dem Fahrrad vor sich. Schnurgeradeaus verlief die Straße ins Landesinnere.
    »Seinen letzten Auftritt hatte der Knast vor etwa acht Jahren«, erzählte Bob. »Ein Filmteam aus Hollywood nutzte das Gelände als Kulisse. Mein Vater wusste sogar, wie der Film hieß. ›Tod hinter Gittern‹ oder so ähnlich.«
    »Na super«, stöhnte Peter. »Genau das kann ich heute gebrauchen. Vielleicht versauert noch ein Gefangener im Keller. Der hängt dort in Eisenketten an der Wand und sein Bart reicht ihm bis zu den Füßen. ›Holt mich hier raus … hört mich denn keiner …‹«, machte er den armen Teufel nach.
    Von der Hauptstraße bogen sie dann nach rechts ab und fuhren weiter auf brüchigen Betonplatten. Überall wucherte Gestrüpp auf dem Weg und ab und zu mussten sie absteigen.
    Justus fuhr vorneweg und grübelte laut vor sich hin: »Ich möchte mal wissen, wie viele Gefangene schon diesen Weg langfuhren. Die sahen sich noch mal um und wussten, dass sie erst nach zehn Jahren oder sogar länger den Weg wieder zurückgehen würden.«
    »Selber schuld«, fand Bob und in dem Moment erblickten sie die hohe Mauer des Gefängnisses.
    Runde Wachtürme standen an allen vier Ecken und an vielen Stellen bröckelten Steine aus dem Gemäuer. Büsche und kleine Bäumchen wuchsen dort heraus. Der Weg führte direkt durch den riesigen Eingang. Zwei schwere Eisentüren hingen halb geöffnet in der Verankerung und ließen sich seit Jahren schon nicht mehr bewegen.
    »Und wenn hier doch noch einer ist?«, murmelte Peter, aber die anderen beiden schienen nicht darauf zu hören.
    Hinter der Mauer befand sich das eigentliche Gefängnis. Bob stieg vom Fahrrad ab und begann zu erklären: »Also, wenn einer es tatsächlich geschafft hatte, aus seiner Zelle zu flüchten, dann musste er noch über diese freie Fläche rennen. Und hier konnte man ihn natürlich leicht vom Wachturm aus entdecken. Dann kam auch noch die hohe Mauer und soviel ich weiß, hat es damals niemand geschafft, hier auszubrechen.«
    In das Gefängnis selbst kam man wieder nur durch einen großen Eingang, aber diesmal waren die Türen verschlossen.
    »Das war’s dann wohl«, meinte Peter, doch Justus und Bob erkundeten schon die Rückseite des Gebäudes.
    »Hier kann man reinkommen!«, rief plötzlich Bob und zeigte auf ein Loch im Mauerwerk. Und tatsächlich, an der Außenwand klaffte ein Riss, der an einer Stelle breit genug war, um hindurch­zukrabbeln.
    Alle drei stellten ihre Räder ab. Vorsichtig steckte Justus seinen Kopf in die Öffnung und rief Peter zu: »Gib mir mal eine Taschenlampe, hier drin ist es stockdunkel!«
    Langsam zwängte er sich hindurch und war nicht mehr zu sehen. Doch dann hörte man ihn von innen rufen: »Ihr könnt nachkommen. Ich steh unter der Dusche.«
    »Unter der Dusche?«, rief Bob ungläubig zurück und krabbelte hinterher.
    Peter stand noch eine Weile nervös vor dem Loch. Er hatte dieses merkwürdige Gefühl, dass er in unheilvolle Dinge hineingezogen wurde. Doch dann kroch auch er in die Dunkelheit. Die Augen gewöhnten sich recht schnell an die Finsternis und Justus stand wirklich unter einer Dusche.
    Die drei ??? waren anscheinend direkt in den alten Waschräumen gelandet. An den gekachelten Wänden hingen verrostete Wasserleitungen und auf dem Boden lagen kaputte Waschbecken. »Ich hab schon heute Morgen geduscht«, meinte Bob und suchte den Ausgang. Mit den Taschenlampen fanden sie den Weg und gelangten in einen Flur.

    Bob ging vorweg, Justus hinten und Peter hielt sich lieber zwischen den beiden auf. »Mir gefällt das nicht«, flüsterte er. »Mir gefällt das ganz und gar nicht.«
    Am Ende des Ganges war der Weg durch eine schwere Holztür verschlossen. Bob rüttelte an dem verbogenen Türgriff und stellte enttäuscht fest: »Das können wir vergessen. Die Tür ist verrammelt und verriegelt.«
    »Wenn wir uns zu dritt dagegen stemmen? Die Sache sieht
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