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Radio Rocky Beach

Radio Rocky Beach

Titel: Radio Rocky Beach
Autoren: Ulf Blanck
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und schüttet euer Herz aus. Habt ihr Liebeskummer oder seid einfach nicht gut drauf – Wolfman wird’s schon richten. Rocky Beach, könnt ihr mich hören? Hier schlägt das Herz von Kalifornien.«
    Gut zwei Stunden vergingen, als plötzlich das Telefon klingelte. Mit einem Satz sprang Justus aus dem Sessel und rannte die Treppe hinunter.
    »Hier ist Justus Jonas«, meldete er sich.
    »Hallo, Just. Ich bin’s, Peter«, hörte er auf der anderen Seite der Leitung. »Hörst du auch gerade Wolfman?«
    »Logisch. Warte mal, ich geh eben nach oben in mein Zimmer«, rief Justus zurück und zog an der Telefonschnur. Sie reichte genau bis in sein Zimmer. »Was ist mit Bob?«, fragte er.
    »Den rufe ich gleich an und wir machen eine Konferenzschaltung.«
    Peters Eltern hatten eine Telefonanlage, mit der man sich zu dritt unterhalten konnte. Kurz darauf meldete sich auch Bob. »Hi, hier ist Bob, und zwar der coolste Bob in Kalifornien und dem Rest der Welt«, grüßte er übermütig.
    Justus, Peter und Bob saßen gemütlich in ihren Zimmern, hörten die Sendung von Wolfman und redeten wild durcheinander.
    »Ich finde, unsere Eltern könnten jedes Wochenende ins Theater gehen«, meinte Peter.
    »Von mir aus sogar jeden Tag«, setzte Bob noch eins drauf. Tante Mathilda, Onkel Titus und die Eltern von Peter und Bob besuchten regelmäßig zusammen die Vorstellungen.
    Peter steckte sich eine Hand voll Gummibärchen in den Mund und schmatzte durchs Telefon:
    »Ich würde gern mal das Sendestudio von Wolfman sehen.«
    Justus schmatzte mit Chips zurück und enttäuschte ihn: »Das kannst du vergessen. Keiner weiß, woher Wolfman sendet. Wahrscheinlich hat er ein mobiles Studio und fährt damit in der Gegend herum.«
    »Woher willst du wissen, dass Wolfman fährt?«, bemerkte Bob. »Vielleicht sitzt er ja auch in einem Hubschrauber oder in einem U-Boot direkt vor der Küste von Rocky Beach?«
    Diese Vorstellung fanden alle drei sehr aufregend und sie erfanden immer wildere Theorien. Der Radiosender wurde zunehmend geheimnisvoller, bis er am Ende sogar in den Besitz von Außerirdischen gelangte. Mittlerweile war es schon nach elf, als bei Justus plötzlich eine Glocke laut bimmelte.
    »Tantenalarm!«, rief er in den Telefonhörer und Peter und Bob wussten sofort, was los war. Tante Mathilda und Onkel Titus kamen in diesem Augenblick aus dem Theater zurück. Sie hatten das große Tor zum Grundstück geöffnet und fuhren nun in dem alten Transporter auf das Haus zu. Was sie nicht wussten war, dass Justus an dem Tor einen Faden angebracht hatte. Dieser Faden verlief quer durch den Garten und endete an der Glocke in sei-

    nem Zimmer. Sobald das Tor geöffnet wurde, zog sich der Faden stramm und es begann zu bimmeln.
    »Sie kommen!«, rief Justus hastig. »Eure Eltern müssten auch gleich zu Hause sein. Wir sehen uns morgen in der Kaffeekanne.« Blitzschnell rannte er die Treppe hinunter und stellte das Telefon wieder auf seinen alten Platz in der Diele. Hinter der Tür vernahm er schon das Klimpern von Schlüsseln und Justus schaffte es in allerletzter Sekunde, unbemerkt in sein Zimmer zu rennen.
    »Es ist schrecklich«, hörte er Tante Mathilda jammern. »Was sind das nur für Zeiten. Alles ist weg. Man mag ja nicht mehr das Haus verlassen … «Justus presste sein Ohr an die Tür, um alles mitzubekommen.
    Onkel Titus schien sie zu beruhigen: »Nun reg dich wieder ab, Mathilda. Man kann alles ersetzen.«
    Das war zu viel für Justus’ Neugierde und langsam öffnete er die Tür. »Was ist denn los da unten?«, fragte er unschuldig.
    Die beiden sahen zu ihm hoch und antworteten im Chor: »Der Wagen ist aufgebrochen worden.«

Spurensuche
    »Der Wagen ist aufgebrochen worden?«, wiederholte Justus ungläubig.
    »Ja, jemand hat die Scheibe eingeschlagen und meinen schönen Mantel gestohlen«, jammerte Tante Mathilda. »Ich habe ihn extra im Auto gelas­sen, um die Garderobe zu sparen. In den Mantel­taschen hatte ich meine gesamten Papiere, die Mo­natskarte für den Bus und mein Telefonbüchlein.«
    »Und weißt du, was das Schlimmste ist, Justus?«, fuhr Onkel Titus fort. »Meine Musikkassette ist

    weg.« Mit diesen Worten ging er traurig ins Wohn­zimmer und setzte sich erschöpft auf das Sofa.
    Justus war inzwischen die Treppe runtergelaufen: »Was denn für eine Kassette?«
    Onkel Titus holte tief Luft: »Lange bevor sie berühmt geworden waren, gaben die Beatles ein Konzert in der Nähe von Rocky Beach. Sie spielten damals in einem
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