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Radio Rocky Beach

Radio Rocky Beach

Titel: Radio Rocky Beach
Autoren: Ulf Blanck
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können die kaum was machen«, erklärte Justus. »Jetzt wissen wir, was Lara mit der ›Lebensversicherung‹ gemeint hat. Für sie sind wir so etwas wie Geiseln.«
    Plötzlich hörten sie wieder den Lautsprecher krächzen. Doch diesmal war es nicht Reynolds, der da sprach, es war Wolfman. »Lara, hörst du mich, ich bin es. Ich hab mich der Polizei gestellt, und das solltest du auch. Bisher sind wir nur wegen Einbruch dran. Entführung ist eine ganz andere Sache. Hör auf, bevor etwas Schlimmes passiert!« Wolfmans Stimme zitterte. Doch der Truck raste unvermindert weiter.
    »Was ist, wenn Lara ihn nicht hören kann. Oder wenn ihr alles egal ist?«, stammelte Peter. Keiner gab ihm eine Antwort.
    Wolfman beschwor Lara erneut: »Lara, ich bitte dich. Halt den Wagen an! Wirf nicht unser Leben weg! Wir sitzen unsere Zeit ab und fangen wieder von vorne an.«
    Eine Weile passierte nichts, doch dann verlor der Truck langsam an Geschwindigkeit.
    »Sie gibt auf!«, jubelten die drei ???. Der Wagen kam allmählich völlig zum Stehen und dann ging alles ganz schnell.
    Auf beiden Seiten schossen die Polizeifahrzeuge heran und aus den Türen sprangen mehrere Polizisten. Mit erhobener Waffe rannten die Beamten auf die Fahrertür zu und zerrten Lara auf den Boden. Sekunden später saß sie mit Handschellen auf dem Rücksitz eines Polizeiwagens.
    Jetzt erst kletterten Justus, Peter und Bob aus dem Truck.
    »Na, das ist ja eine schöne Geschichte!«, rief der Kommissar ihnen entgegen. »Meine Spezialeinheit nimmt mir den Job weg. Wisst ihr eigentlich, was hätte passieren können?« Doch richtig böse konnte er den dreien nicht sein, denn schließlich hatten sie den Fall gelöst.
    »Genug geschimpft. Ich muss euch erst einmal danken. Ohne eure Hilfe hätten die beiden noch jahrelang Autos aufgebrochen.«
    Nicht ohne Stolz strahlten die drei ??? ihn an.
    »Jungs, was kann ich für euch tun? Wenn ihr wollt, schenke ich euch meine Ehrennadel für zwanzig Jahre Polizeidienst«, lachte Reynolds.
    Justus schüttelte den Kopf und sagte: »Behalten Sie die lieber. Wir haben eine ganz andere Bitte.«
    »Ihr bekommt jeden Wunsch erfüllt«, beteuerte der Kommissar.
    »Dann erzählen Sie nichts unseren Eltern. Am besten erwähnen Sie uns überhaupt nicht.«
    Peter und Bob nickten zustimmend.
    »Nichts leichter als das«, freute sich Reynolds. »Dann nehme ich den Erfolg eben auf mein Kappe. Eine Sache müsst ihr mir aber noch verraten. Diese geniale Idee mit den CDs auf der Straße. Das ist doch bestimmt aus irgend so einem Actionfilm, oder? Wie heißt der?«
    Justus stand eine Weile sprachlos vor ihm und wurde rot bis über beide Ohren. Dann sagte er leise: »Kein Film. Das war ›Hänsel und Gretel‹.«
     

Heimliche Helden
    Der Kommissar fuhr alle drei wieder zurück ins alte Gefängnis. Auf der Fahrt erzählte er, wie Wolfman sich auf dem Polizeirevier gestellt hatte. Gemeinsam hatte man dann nach dem Truck gesucht und durch Zufall die Fährte mit den CDs entdeckt.
    »Wolfman sagte mir, er wolle im Gefängnis eine neue Radiostation aufmachen. Na, vielleicht darf er das sogar. Lara wird nicht so schnell wieder rauskommen. Übrigens, im alten Gefängnis zeigte er uns das Versteck mit den gestohlenen Sachen. Ich kann euch sagen, Hunderte Handtaschen und so etwas. Der Mantel deiner Tante wird sicherlich auch dabei sein. Natürlich hatten die beiden überall das Geld rausgenommen. Wolfman beteuerte, dass sie alles für den Radiosender ausgegeben hätten. Ich glaube ihm sogar, aber helfen wird es ihm auch nicht.«
    Wenig später erreichten sie das alte Gefängnis.
    »Nochmals vielen Dank, Jungs, ich denke, wir sehen uns in der nächsten Zeit«, rief Reynolds ihnen hinterher.
    Dann standen die drei ??? wieder allein in dem leeren Innenhof.
    »Das war nicht unbedingt eines der langweiligsten Wochenenden«, grinste Justus und blickte sich um. »Und wisst ihr, warum ich das eben festgestellt habe? Weil ich den ganzen Abend nicht ans Essen gedacht habe.«
    Peter und Bob sahen sich an und prusteten laut los vor Lachen.
    Sie holten ihre Sachen aus dem Wachturm und gingen zu den Fahrrädern. Inzwischen war es fast dunkel geworden und sie mussten ihre Lichter einschalten.
    »Meine Eltern werden mir erst mal eine Predigt halten«, stöhnte Bob. »Ich werde einfach die Schuld auf Peter schieben«, beschloss er.
    »Und ich schiebe die Schuld auf Just«, grinste Peter.
    »Tja, dann muss ich wohl Bob in die Pfanne hauen«, lachte Justus und alle drei
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