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Radio Rocky Beach

Radio Rocky Beach

Titel: Radio Rocky Beach
Autoren: Ulf Blanck
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ich will eurer Liebe nicht im Wege stehen. Durch Zufall entdeckte ich vor ein paar Tagen bei einem Trödler genau diese Auf­nahme. Ich bin absoluter Beatles-Fan und musste das Ding natürlich sofort haben. Mausepaul, du hast Glück. Hier ist dein Song.«
    Es knackte und rauschte, doch dann hörte man die leicht angestaubte Beatles-Aufnahme.
    Wolfman war enttarnt und irgendwo in Rocky Beach hockte eine Sally völlig verwirrt vor ihrem Radiogerät.

Auf der Lauer
    Am nächsten Morgen trafen sich Justus, Peter und Bob wieder in der Kaffeekanne. Alle drei waren aufgeregt und fielen sich ständig ins Wort.
    »Ich konnte es nicht glauben!«, rief Bob. »Als ich plötzlich Justs Stimme hörte, bin ich fast vom Hocker gefallen. Und Wolfman hat tatsächlich die Kassette gespielt … ich fasse es nicht.«
    Peter schlug sich an die Stirn und meinte: »Wie kann Wolfman nur so blöd sein, die Kassette abzuspielen?«
    »Na ja, woher sollte er wissen, dass es nur eine einzige Aufnahme gibt. Und außerdem war er so stolz, sie zu besitzen, dass er gar nicht mehr viel nachgedacht hat«, entgegnete Justus.
    Peter setzte sich enttäuscht auf den Boden. »Und Wolfman sabbelte noch was von Ehrenwort und so und dann bricht er in Autos ein. Wir müssen sofort zu Reynolds und ihm die Geschichte erzählen.«
    Doch Bob nahm seine Brille ab und überlegte laut: »Ich schätze, dass Reynolds uns auslachen wird. Wir haben überhaupt keine Beweise gegen Wolfman und eins haben wir fast vergessen. Er hat ein wasserdichtes Alibi – wir selbst sind die besten Zeugen. Lara kommt auch nicht in Frage, also wissen wir bisher nur die halbe Wahrheit.«
    Justus gab ihm Recht. »So ist es. Wolfman könnte rein theoretisch die Kassette tatsächlich bei einem Trödler gekauft haben. Oder es gibt eine dritte Person? Es sind immer noch Fragen offen.«
    »Und was heißt das nun?«, fragte Peter.
    »Das heißt, wir müssen noch einmal in die Höhle des Löwen. Ich bin mir sicher, dass wir nur dort das Rätsel lösen können.«
    Justus sagte diese Worte sehr entschlossen, so dass keiner seiner beiden Freunde daran zweifeln wollte. »Ich habe einen Plan«, fuhr er fort. »So ganz sicher bin ich noch nicht, aber bis zum Abend ist noch etwas Zeit. Heute macht Wolfman seine letzte Sendung und auch für uns ist es die letzte Chance, die Sache aufzuklären. Wir treffen uns um sieben wieder hier. Peter, du hast doch so ein kleines Transistorradio? Das musst du unbedingt mitbringen! Ich muss jetzt wieder zurück, denn ich habe Onkel Titus versprochen, den Schrottplatz mit aufzuräumen.«
    Dann verabschiedeten sich die drei Freunde und jeder fuhr mit dem Rad nach Hause.
    »Ich hab dir extra Handschuhe rausgesucht«, wurde Justus von seinem Onkel begrüßt. »Morgen bekomme ich eine ganze Ladung alter Computer und ich weiß gar nicht, wo ich die alle hinstellen soll. Tante Mathilda macht mir die Hölle heiß, wenn die vor der Haustür landen«, lachte Titus Jonas. Dann schleppten sie zusammen den ganzen Tag kaputte Kühlschränke, verrostete Nähmaschinen und anderes Gerümpel hin und her.
    Justus half gern auf dem Schrottplatz. Ab und zu fand er geheimnisvolle Dinge in dem ganzen Zeug und außerdem steckte ihm Onkel Titus danach regelmäßig Geld in die Tasche. Zwischendurch brachte Tante Mathilda selbst gebackenen Kirschkuchen mit Apfelsaft.
    Dann saßen sie gemeinsam auf einer abgeschraubten Motorhaube in der Sonne und manchmal vergaß Justus kurz, dass die beiden nicht seine richtigen Eltern waren. Pünktlich um sieben trafen sich die drei ??? wieder an der Kaffeekanne.
    »Hast du das Transistorradio mit, Peter?«, fragte Justus.
    »Na klar«, meinte dieser und kurz darauf fuhren sie in Richtung des alten Gefängnisses.
    Diesmal versteckten sie ihre Fahrräder vor den großen Außenmauern und rannten geduckt zu dem Loch in der Wand.
    »Wir müssen unbemerkt auf den Wachturm«, erklärte Justus und zwängte sich in den alten Waschraum. Zu dritt schlichen sie durch den dunklen Flur. Draußen kam ein leichter Wind auf und begann leise durch die langen Gänge zu pfeifen. In dem großen Zellenblock entdeckten sie auf dem Boden das herabgestürzte Geländer.
    »Vielleicht hätten wir doch lieber Kommissar Reynolds anrufen sollen?«, flüsterte Peter, doch insgeheim wusste er, dass es dafür zu spät war. Wenig später erreichten sie den Wachturm und konnten unbemerkt in den Innenhof blicken.
    »Da unten steht noch der Truck«, keuchte Bob nach den vielen Stufen. »Und am Ende
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