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Radio Rocky Beach

Radio Rocky Beach

Titel: Radio Rocky Beach
Autoren: Ulf Blanck
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an Händen und Füßen gefesselt auf dem Bauch und beschimpfte alle, die um ihn herumstanden.
    »An sich ein netter Kerl«, keuchte der Kommissar und klopfte sich den Staub von der Uniform. »Nur wenn er was getrunken hat, weiß er nicht mehr, was er tut.«
    »Was passiert jetzt mit ihm?«, fragte Bob neugierig.
    »Nun, erst mal kommt er in eine unserer Ausnüchterungszellen. Morgen wird er dem Haftrichter vorgeführt und danach wird er eine Weile hinter Gittern sitzen. Big Ben ist Stammkunde von uns. Wenn ihr wollt, zeige ich euch mal unseren ›Knast‹. Dies ist zwar nicht das richtige Gefängnis, aber bis über den Fall entschieden wird, sind die Jungs hier gut aufgehoben.«
    Peter fand die Idee gar nicht gut, doch er wurde von Justus und Bob überstimmt.
    »Ich kann mir das überhaupt nicht vorstellen, eingesperrt zu sein«, sagte Bob, als sie alle zur Treppe in den Keller gingen. Unten angekommen standen sie in einem langen Gang, von dem aus links und rechts schwere Gittertüren abgingen.
    »Ihr habt Glück, Jungs. Das Hotel ist zurzeit nicht ausgebucht und ihr habt freie Auswahl«, grinste Reynolds.
    Kurz darauf fanden sich die drei ??? in einer kleinen Zelle wieder. Sie hatte kein Fenster und es gab nur einen Stuhl, eine Pritsche und in einer Ecke die Toilette.
    Reynolds blieb draußen stehen und verschloss die Tür mit einem riesigen Schlüssel. »Ich mach das, damit ihr euch vorstellen könnt, wie man sich hinter Gittern fühlt. Ich selbst habe mich mal probehalber einsperren lassen. Ich kann euch sagen, danach weiß man, was Gefängnis bedeutet. Nach zwei Tagen hab ich es nicht mehr ausgehalten.«
    »Ich kann es mir jetzt schon vorstellen. Von mir aus können Sie uns wieder rauslassen!«, rief Peter zurück.
    Reynolds klapperte mit dem Schlüssel am Schloss, doch die Tür ließ sich nicht öffnen.
    »Ich hab’s gleich. Irgendwas hakt an dem Ding. Ich versteh das nicht, da muss sich was verklemmt haben.«
    »Das ist doch wohl ein Witz?«, jammerte Peter. Doch er wurde vom Kommissar enttäuscht: »Tut mir Leid, mit so etwas würde ich keine Scherze treiben. Habt ein wenig Geduld, ich hol den Hausmeister.«
    Damit verschwand er und die drei blieben allein in der Zelle zurück.

    »Nun reg dich ab, Peter, der kommt gleich wieder und sprengt die Tür auf«, lachte Bob und legte sich auf die Pritsche. »Ich glaube, wenn ich hier richtig eingesperrt wäre, würde ich den ganzen Tag ans Ausbrechen denken.«
    »Dann fang doch an einen Tunnel zu buddeln!«, meinte Peter genervt.
    Justus sah sich in dem kleinen Raum um und überlegte: »Irgendwie gibt es immer einen Weg. Man könnte sich über die Tür hängen und warten, bis sie die Zelle sauber machen und dann nichts wie weg. Ich hab das mal in einem Film gesehen.«
    Peter musste jetzt doch lachen und machte vor, wie Justus mit Saugnäpfen an der Wand hochkrabbelte. Bob erfand anschließend die Hungermethode. Hierfür musste man so lange abmagern, bis man sich durch die Toilette nach draußen spülen konnte.
    Doch dann kam endlich der Hausmeister und brach mit Gewalt das defekte Schloss auf. Alle waren froh, wieder in Freiheit zu sein.

Papierkrieg
    »Tut mir wirklich Leid, Jungs. Ihr hattet doch keine Angst, oder?«, entschuldigte sich der Kommissar.
    »Angst kennt keiner von uns«, lachte Bob und klopfte Peter auf die Schulter.
    Sie gingen wieder die Treppe hinauf und aus einer der hinteren Zellen hörte man Big Ben wütend herumschreien.
    Reynolds’ Büro war voll gestellt mit Aktenschränken und vielen Regalen. Er setzte sich hinter seinen Schreibtisch, der überhäuft war mit Ordnern und stapelweise Zetteln.
    »Tja, hier verbringe ich die meiste Zeit. Akten lesen, Berichte schreiben und den ganzen Tag gegen diese Papierflut kämpfen.«
    Die drei ??? besahen sich das Chaos in dem Büro und setzten sich auf eine Holzbank neben dem Fenster.
    »Haben Sie keinen Computer?«, fragte plötzlich Bob und zeigte auf die Zettelberge.
    »Doch, doch, aber ich trau den Dingern nicht. Und ein Computer hat noch nie einem Verbrecher Handschellen angelegt. Ach ja, und Kakao kommt auch nicht aus den Apparaten heraus. Ich hol euch mal eben welchen.«
    Reynolds verschwand durch die Tür und Justus musterte neugierig den Schreibtisch. »Guckt mal, hier liegt ein ganzer Berg von gesuchten Kriminellen. Der hier sieht aus wie Big Ben mit Schnauz­bart«, lachte er und hielt ein Foto in die Luft.
    »Just, setz dich lieber schnell wieder hin!«, flüsterte Peter und sah ängstlich zur
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