Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Rache an Johnny Fry

Rache an Johnny Fry

Titel: Rache an Johnny Fry
Autoren: Walter Mosley
Vom Netzwerk:
sehen.
    »Möchtest du etwas trinken?«, fragte ich Sasha.
    Sie legte den Kopf schief, als hätte ich etwas Merkwürdiges gesagt.
    »Ich habe einen sehr alten Cognac gekauft und würde ihn gern probieren.«
    »Warum lädst du deine Freundin nicht dazu ein?«, fragte sie.
    »Ich würde ihn lieber mit dir trinken.«
    Wieder dieser Blick.
    »Ich muss… ich muss lernen«, sagte sie. »Wenn ich jetzt was trinke, ist der ganze Tag dahin.«
    Ich ging zu ihr und küsste sie auf die Lippen.
    »Danke, dass du mir geholfen hast, Sasha.«
    »Okay.« Sie machte einen halben Schritt zurück.
    »Vielleicht könnten wir ein andermal ein Glas zusammen trinken«, schlug ich vor.
    »Ja.« Ihr Lächeln wurde wärmer. »Das wäre schön.«
    Ich nahm drei Ibuprofen und schluckte sie mit dreimal zwei Fingerbreit Cognac. Ich schwitzte, mir war kalt und meine Hand schmerzte, aber wenn mich jemand gefragt hätte, dann hätte ich gesagt, ich wäre okay.

 
    Mein einziger Luxus ist mein Sechzig-Zoll-Plasmafernseher mit DVD-Recorder, CD-Spieler, Computeranschluss, Verkabelung und Satellitenempfang. Er steht vor der fensterlosen Wand meines Wohnzimmers, und meist schlafe ich abends auf meinem Futonsofa ein, während ich mir einen Film oder Late-Night-Cartoons für Erwachsene ansehe.
    Als die Schmerztabletten zu wirken begannen, zog ich die Vorhänge zu und legte die Sisypha-Sage in den DVD-Spieler.
    Ich hatte noch nicht viele Pornos gesehen, und nur einen einzigen von Anfang bis Ende, bei einem der seltenen Junggesellenabende, zu denen ich eingeladen gewesen war. Ich erinnerte mich an jede Menge Genitalien, grelles Make-up und desinteressierte Männer und Frauen, die ihren Job machten. Aber der hier schien anders zu sein.
    Die Geschichte begann damit, dass Sisypha, eine Schwarze, und ihr ziemlich dickbäuchiger weißer Mann Mel beim Abendessen saßen. Aus den Schüsseln auf dem Tisch dampfte es. Es gab keinen Vorspann, keine Musik, nur die Geräusche, die die beiden machten, so dass man das Gefühl hatte, die Kameras beobachteten den Alltag zweier normaler Leute.
    Die beiden unterhielten sich über das, was sie tagsüber erlebt hatten. Sie schienen ein sehr enges Verhältnis zu haben. Irgendwann fragte Mel Sisypha, ob sie unglücklich sei, weil sie nicht schwanger werde. Sie sagte, dass sie sich liebten, und das sei das Wichtigste.
    Später im Bett gaben sie sich einen Gutenachtkuss und umarmten sich, als wollten sie miteinander schlafen, aber dann kam ein Schnitt, und es war Morgen.
    Ich begann mich zu fragen, ob es in dem Sexshop zu einer Verwechslung gekommen war. Vielleicht hatten sie mir die falsche DVD gegeben. Vielleicht gab es entschärfte Versionen der XXX-Filme, und ich hatte aus Versehen eine davon bekommen. Ich dachte, dass ich die DVD zurückbringen sollte. Aber die Geschichte interessierte mich. Sie glich meiner Geschichte mit Joelle. Jo sagte immer, dass sie mich liebe und mit unserer Situation glücklich sei. Sie war jung genug, um noch Kinder zu bekommen, bestand aber darauf, keine zu wollen.
    Es war Morgen, Mel ging zur Arbeit und Sisypha begann ihren Tag. Irgendwann nachmittags klopfte ein Handwerker an die Tür. Er war jung, ein mediterraner Typ mit reichlich Muskeln unter Overall und T-Shirt. Seine Adlernase und sein höhnisches Grinsen ließen auf einen unangenehmen Zeitgenossen schließen, aber Sisypha schien ihn zu mögen.
    »Hi, Ari«, sagte sie. »Kommen Sie wegen der Wasserleitung?«
    »Ja, Miss«, sagte er mit einem starken griechischen Akzent.
    Ich wusste längst, was als Nächstes passieren würde. Die zwei würden sich ein-, zweimal küssen, dann würde die Handlung ins Schlafzimmer verlegt werden, mit den beiden nackt im Bett. Ich wollte den Film schon ausschalten, als der Handwerker Sisypha den Rock herunterriss, sich auf die Knie fallen ließ und anfing, ihr mit seiner großen, spitzen Zunge die Klitoris zu lecken.
    Sisyphas Atem steigerte sich zum Orgasmus. Die Art, wie ihre Beine dabei zuckten und ihre Augen den leckenden Ari verschlangen, bewies, dass sie entweder eine vollendete Schauspielerin war oder es wirklich genoss, sich von diesem Mann lecken zu lassen. Ihre Lust war mindestens so überzeugend wie Jos, als Johnny Fry in ihr Rektum eindrang.
    Der Sex zwischen Sisypha und Ari wurde immer leidenschaftlicher. Sein erigierter Schwanz war lang, hart und krumm. Er stand leicht nach unten, bog sich zur Spitze hin aber in die Höhe. Sie ritt ihn, rieb ihn zwischen ihren schön geformten hellbraunen Brüsten
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher