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Rache an Johnny Fry

Rache an Johnny Fry

Titel: Rache an Johnny Fry
Autoren: Walter Mosley
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sich und presste sich gegen ihn. Wieder und wieder nahm sie die Lippen vom steifen Schwanz ihres geknebelten Mannes und schrie: »Fick mich! Fester, fester!«
    Tränen strömten mir über das Gesicht. Mein Schwanz war so hart, dass die stramme Haut im Leuchten des Plasmabildschirms wie dunkles Glas glänzte.
    Endlich richtete sich der große Grieche hinter der dunkelhaarigen Frau auf. Sein Schwanz stand trotz aller Krummheit lang und mächtig nach vorn, tropfnass von den Säften seiner Geliebten. Ari stellte sich über die Frau und bewegte seinen Penis vor Mels Gesicht hin und her.
    »Riechst du ihre Möse auf meinem Schwanz?«, fragte er ihn. »Erregt dich das?«
    Mel versuchte, den Kopf wegzudrehen, aber da fing Sisypha an zu wimmern und arbeitete immer schneller mit Hand und Zunge. Mel konnte nicht anders. Er kam, während ihm Ari mit seinem Geschlecht vor dem Gesicht herumwedelte. Und obwohl ihm Tränen in den Augen standen, war klar, dass Mel ein äußerst starkes sexuelles Erlebnis hatte.
    In diesem Moment stellte ich mir sein Leben vor. Jeden Morgen stand er auf und fuhr mit dem Bus zur Arbeit. Später kam er zurück, lachte über die immer gleichen Geschichten, sah die immer gleichen Fernsehshows, schlief einmal in der Woche in den immer gleichen Positionen mit seiner Frau und beglückwünschte sich für seine Liberalität und Freiheit, obwohl er sich doch bei genauerer Betrachtung kaum von einer Sardelle unterschied, die mit Dutzenden Artgenossen in eine flache Dose gesperrt war. Seine Frau liebte ihn so, wie man einen Sechsjährigen liebt, und belächelte seine Unschuld, während er so tat, als sei er ein Mann.
    Ari lachte auch dann noch über Mels Schwäche, als Sisypha aufsprang und ihn wegstieß. Ihre Wut war mit Händen zu greifen. Der starke Mann begriff, dass er zu weit gegangen war, und zog sich an.
    »Du hast meine Nummer. Ruf mich an, wenn du wieder mal einen richtigen Mann brauchst«, sagte er, knöpfte sich das Hemd zu und ging hinaus.
    Ich war so erleichtert, ihn gehen zu sehen, dass ich seufzen musste, schüttete mir noch einen Cognac ein und stürzte ihn hinunter, wobei ich mich fast verschluckte.
    Meine Erektion ging zurück.
    Ich erwartete, dass Sisypha ihren Mann jetzt befreite, dass sie sich ihrer Liebe füreinander bewusst wurden und zärtlich miteinander schliefen.
    Oder vielleicht, dachte ich, folgte die Kamera auch Ari in ein anderes sextolles Bett hei sich zu Hause oder in einem Klub.
    Es war mir egal, denn obwohl ich keinen Orgasmus gehabt hatte, fühlte ich mich ausgepumpt wie nach einem übersinnlichen Erlebnis. Ich hatte schon viele exzellente Filme gesehen, aber keiner hatte mich so bewegt wie diese erste Episode der Sisypha-Sage. Fahrraddiebe nicht und auch nicht Apus Welt oder Die Reise nach Tokio. Kein Film hatte mich je so direkt angesprochen, mir das Herz förmlich aus der Brust gerissen und schlagend vor die Füße gelegt.
    Dieser Film schaffte mich. Bloßer Sex konnte mich nicht so sehr bewegen wie Mels seelische Zerstörung durch seine Frau und ihren Liebhaber.
    Die nächste Szene hatte nichts mit Sex zu tun. Sisypha zog ihren Stuhl so nahe an ihren Mann heran, so dass sie nur noch Zentimeter von ihm entfernt saß, und sah ihm lange in die Augen. Die rechte Seite von Mels Gesicht war rot und leicht geschwollen, als hätte Ari ihn wirklich geschlagen.
    »Wenn ich den Klebestreifen von deinem Mund entferne, wirst du dann schreien?«, fragte sie ihn.
    Er nickte, und ich fragte mich, ob er die Frage richtig verstanden hatte.
    »Wirst du schreien?«, fragte sie noch einmal, um sicher zu sein.
    Wieder nickte er.
    »Wenn ich dich losmache, wirst du mir dann wehtun?«, fragte sie ihn.
    Nach kurzem Zögern wieder ein Nicken, ein wenig traurig.
    »Liebst du mich, Melvin?«
    Nicken.
    »Hasst du mich auch?«
    Nicken.
    »Was sollen wir jetzt tun?«
    Melvin ließ den Kopf hängen und schüttelte ihn langsam, woraufhin Sisypha aufstand und den Raum verließ. Mel sah ihr nach, und lange passierte gar nichts. Unbewegt starrte Mel zu der Tür, durch die seine Frau gegangen war.
    Schließlich kam Sisypha wieder herein, in der Hand einen kleinen blauen Babykoffer. Sie kniete sich vor ihn hin und machte ihm die Hose zu. Eine liebevolle Geste.
    »Ich rufe Yvette an und sage ihr, dass sie kommen und dich losmachen soll«, sagte sie. »Ich melde mich in ein paar Tagen, um zu hören, wie es dir geht.«
    Damit war es für mich vorbei. Ich fing an zu weinen und konnte nicht wieder aufhören. Ich
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