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Rache an Johnny Fry

Rache an Johnny Fry

Titel: Rache an Johnny Fry
Autoren: Walter Mosley
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sich nicht vorhersagen ließ. Auch sie spürte ihn. Er floss von mir direkt in sie. Die Stöße verhinderten, dass ich kam, obwohl ich kurz davor war zu explodieren. Die Elektrizität war überall, sie pulsierte durch meinen Körper und meinen verlängerten Schaft hinauf.
    Ich fühlte, dass es mir kam, und doch konnte ich nicht. Ich konnte aber auch nicht aufhören zu ficken, und die ganze Zeit über fragte mich Jo, diese Frau, die ich nie gekannt hatte, ob ich es fühlte.
    »Fühlst du es, Baby? Ist es das, was du wissen wolltest?«
    Länger als eine Stunde ging das so, bis sie endlich von mir stieg und meinen Schwanz massierte. Da sie beide Hände benutzte, wusste ich, dass es keine Stromschläge mehr geben würde. Etwas in mir entspannte sich, und ich hatte einen Orgasmus, der alles in den Schatten stellte, was ich je erlebt hatte. Fünf Minuten später bebte und zuckte mein Körper immer noch.
    »So ist es für mich, L.«, flüsterte sie. »Deshalb kann ich mit Johnny Fry nicht Schluss machen. Das macht er mit mir, und ich brauche es. Ich muss es haben, oder ich sterbe.«
    Ich wollte etwas sagen, aber die Stromstöße wirkten noch nach und lähmten meine Zunge.
    Etwas später stand Jo auf, ging in ihr Schlafzimmer und zog die Tür hinter sich zu.
    Nach einer Weile folgte ich ihr, aber die Tür war verschlossen. Also suchte ich meine Sachen zusammen, zog mich langsam an und hoffte, Jo würde noch einmal herauskommen, um Lebewohl zu sagen. Als ich meine Schuhe zugebunden hatte und sie sich immer noch nicht blicken ließ, verließ ich ihre Wohnung und ihr Leben.

 
    Ich überquerte die Straße und setzte mich auf eine Bank vor der Parkmauer. Meine Hand ruhte auf der Pistole in meiner Tasche. Von Zeit zu Zeit erschauderte ich in der Erinnerung an die Stromstöße.
    Ich fühlte, was sie mir gezeigt hatte, und ich wusste, es war zu viel für mich. Ich musste sie verlassen, weil ich sie nicht schlagen und ihr das antun konnte, was sie gerade mit mir gemacht hatte.
     
    Ich hob den Blick und sah Johnny Fry auf ihr Apartmenthaus zugehen.
    »Johnny«, rief ich.
    Er blieb stehen und erkannte mich. Ich winkte ihn zu mir herüber.
    »Hallo, Cordell«, sagte er. »Wie geht’s?«
    »Ich fühle mich wie eine Ratte, die gerade den Hudson durchquert hat«, sagte ich. »Ich lebe, bin aber schwach.«
    Johnny setzte sich neben mich.
    »Sie braucht mich, Cordell«, sagte er.
    Ein Krampf schoss mir durch den Rücken, und ich krümmte mich.
    »Ja«, sagte ich. »Irgendetwas braucht sie.«
    »Du bist ein guter Kerl, Cordell, aber Joelle hat eine wirklich dunkle Seite. Die Frau ist ein Dämon auf Rädern. Du hast Glück, dass es jemanden wie mich gibt, der sie dir abnimmt.«
    »Wenn Sie meinen«, sagte ich. »Wenn Sie meinen.«
    »Willst du mir sagen, dass du sie immer noch willst, obwohl du alles über uns weißt?«, sagte er. »Manchmal war ich von Sonntagabend bis Freitagmorgen bei ihr.«
    »Das hat nichts mit mir zu tun, Mr Fry.« Ich genoss seinen Versuch, mich von Jo abzubringen. Er war im Nachteil, und dagegen hatte ich nichts.
    »Wie meinst du das?«, fragte er. »Denkst du immer noch daran, bei ihr zu bleiben?«
    »Ich habe keine Pläne, Johnny. Sie sagte, sie wolle mir etwas zeigen, und danach kämen Sie und würden auf sie pissen und sie in den Arsch ficken.«
    »Du hast kein Recht, so über sie zu reden«, spuckte er.
    »Aber Sie haben das Recht, sie zu ficken, während sie mit mir telefoniert. Sie haben das Recht, ihr in den Mund zu spritzen, während ich ihr wie ein Narr einen französischen oder spanischen Text vorlese.«
    »Sie verstehen nicht, was wir empfinden«, sagte er.
    Ich nahm die Pistole heraus und legte sie mir flach auf die Hand.
    Johnny erstarrte.
    »Ich verstehe es«, sagte ich. »Ich verstehe, was Sie denken. Ich habe mir diese Pistole besorgt, um Sie zu erschießen. Sie sollten sterben, weil Sie mir jede Bedeutung nahmen…«
    Johnny packte die Pistole, drehte sie herum und richtete sie auf mich.
    Er sprang auf und schrie: »Du blödes Arschloch! Du hast ja keine Ahnung. Ich sollte dir deinen verdammten Arsch gleich hier auf der Straße wegschießen. Du dummes Arschloch! Du hast ja keine Ahnung, wie es sich anfühlt, mit ihr zusammen zu sein – ihrem wahren Ich. Du hast keinen blassen Schimmer von ihr. Sie ist wie die Sonne. Sie… sie…«
    Ich hob die Hände. Ich wollte lächeln, aber Johnnys Gefühle rührten mich. Er liebte sie, auch wenn Jo seine Liebe nicht erwiderte. Er war im Netz ihres Onkels
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