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Geheimnisse des 'Dritten Reichs'

Geheimnisse des 'Dritten Reichs'

Titel: Geheimnisse des 'Dritten Reichs'
Autoren: Guido Knopp
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Vorwort
    D ie NS-Zeit hat nur zwölf Jahre gedauert, und doch wird sie auch künftig die Wahrnehmung deutscher Geschichte entscheidend prägen. Terror, Völkermord und Weltkrieg gingen von Hitlers Deutschland aus. Die Generationen, welche die NS-Zeit noch bewusst erlebt haben, existieren bald nicht mehr. Noch aber ist es möglich, von Zeitzeugen Aufschlussreiches über die Vergangenheit zu erfahren.
    Die Wissenschaft hat sich lange mit grundlegenden Fragen zur NS-Zeit beschäftigt. Sie wendet sich nun Aspekten zu, die bislang weniger Beachtung fanden. Vieles ist noch immer rätselhaft und unbegreiflich. Da trifft es sich gut, dass Archive, die bis heute verschlossen waren, ihre Bestände öffnen, dass es immer wieder zu Film- und Dokumentenfunden kommt, die kaum einer für möglich gehalten hätte.
    In diesem Kontext entstand dieses Buch. In sechs Kapiteln richtet es den Blick auf ungeklärte Ereignisse, neue, verblüffende Forschungsergebnisse und nicht zuletzt auf das Interesse aller an den ungelösten Fragen der Geschichte – an Geheimnissen des »Dritten Reichs«. Fakten, die damals nicht bekannt werden durften. Und Fakten, die erst heute erschlossen werden können.
    Familie Hitler
    Zum Hitler-Kult gehörte auch der von der NS-Propaganda gehegte Nimbus vom Propheten, der gleichsam aus dem Nichts in die Geschichte trat. Die wahre Herkunft des Diktators und seiner Familie hatten keinen Platz im Bild des selbst ernannten »nationalen Erlösers«. Mit pedantischer Konsequenz ließ der NS-Führer seine mehr als schillernden Familienverhältnisse verschleiern. Und doch drohten sie den allenthalben propagierten Wahn von »makelloser« Herkunft ausgerechnet an seinem Beispiel ad absurdum zu führen. Je mehr der Agitator des Rassenwahns im politischen Rampenlicht stand, desto lauter fragten NS-Gegner nach der Herkunft des politischen Aufsteigers, desto mehr wuchs die Furcht vor Denunziation, denn den lückenlosen Nachweis über den Stammbaum, den er von allen Deutschen abforderte, konnte Hitler selbst nicht erbringen. Nach der »Machtergreifung« fiel es dem NS-Diktator leichter, zu diktieren, was »sein Volk« wissen durfte und was nicht. Welche Anstrengungen Hitler unternahm, die Spuren zu verwischen, zeigt dieses Buch. Die Herkunftsorte seiner Vorfahren im sogenannten Waldviertel wurden nach dem »Anschluss« Österreichs für die Errichtung eines Truppenübungsplatzes platt gewalzt. Dennoch hielt er ständigen Kontakt zu seiner Familie – vor allem, um sie unter Kontrolle zu haben. Ein Aktenfund belegt, dass der Rassenwahn auch vor der eigenen Familie nicht haltmachte. Hitlers Großcousine Aloisia Veit wurde Opfer der »Euthanasie«-Morde, sie starb Ende 1940 in einer Gaskammer. Dieses Buch präsentiert eine Vielzahl bislang unbekannter Dokumente, persönlicher Aufzeichnungen, die überraschende Einblicke in Hitlers familiären Hintergrund gewähren, darunter ein seit 40 Jahren verschollenes Manuskript von Adolf Hitlers Schwester Paula, ein umfangreiches FBI-Dossier und Hitlers Abstammungsakten, und nicht zuletzt schildern Nachkommen der Familie Hitler, was es heißt, heute im Schatten des Diktators zu leben.
    Legende Rommel
    Der von Hitler entfesselte Weltkrieg prägte beispiellose militärische Karrieren. Manche davon wurden zum Mythos. Erwin Rommel kämpfte an vielen Fronten, nicht nur in Afrika. Seine Legende währte weit länger als das Reich, dem er zu dienen glaubte. Auf dem Höhepunkt seiner Erfolge ersetzte sein Ruf, so schien es, ganze Divisionen. Zum Dank beförderte ihn Hitler zum damals jüngsten Feldmarschall der Wehrmacht. Dann kamen die Niederlagen, am Ende stand das Zerwürfnis.
    Inzwischen mehren sich die Stimmen, welche die Fassade vom »ritterlichen Krieg«, den Rommel in Afrika geführt habe, bröckeln lassen: So gilt er bis heute als fürsorglicher, bei seinen Soldaten beliebter Feldherr. Doch tatsächlich forderten seine aggressiven Vorstöße auch hohe Verluste. Ein überzeugter Nazi sei »Hitlers Lieblingsgeneral« gewesen, sogar ein »Kriegsverbrecher«, meinen manche Kritiker.
    Dem wahren Rommel werden solche Überzeichnungen ebenso wenig gerecht wie alle Anflüge von Heroisierung der vergangenen Jahrzehnte.
    Wie viele führende Offiziere verschloss auch er zunächst die Augen vor dem wachsenden Terror der Nazis. Unter Führung ihrer Generalität war die Wehrmacht vom ersten Tag an ein verlässliches Instrument des Vernichtungskriegs. Im Spannungsfeld zwischen Gehorsam und Gewissen,
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