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Rache an Johnny Fry

Rache an Johnny Fry

Titel: Rache an Johnny Fry
Autoren: Walter Mosley
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nicht.«
    Ich fickte sie schneller und fester.
    »Bitte nicht«, bettelte sie.
    »Ich kann, wenn ich will.«
    Da sah sie mich an und ritt mich so schnell, wie ich in sie hineinstieß. Sie nickte und senkte den Kopf. In dem Moment schob ich sie zur Seite und stand auf. Sie packte meinen Schwanz, und ich spritzte quer über den Couchtisch. Ich taumelte, aber sie hielt mich fest.
    »Verdammt«, sagte sie. »Hast du das für mich aufgespart?«
    Ich lag bereits auf dem Rücken. Sie lag neben mir, küsste meine Brustwarze und biss dann und wann hinein.
    »Danke, dass du nicht in mir gekommen bist«, sagte sie. »Ich weiß, dass du es wolltest. Ich wollte es auch, aber ich darf im Moment nicht schwanger werden. Ich muss erst dafür sorgen, dass Mozelle auf den richtigen Weg kommt.«
    »Kannst du über Nacht bleiben?«, fragte ich.
    »Nein, Baby. Ich würde gerne, aber ich muss nach Hause.«
    »Okay«, sagte ich. Es war ungefähr Mitternacht. »Ich kann dich in ein Taxi setzen, dich mit einem Taxi nach Hause bringen oder wir laufen. Was immer du möchtest.«
    »Wie hast du das gemeint, als du sagtest, ich schmecke wie zu Hause?«, fragte sie.
    »Hast du als Kind manchmal nachts im Bett gelegen und über den perfekten Liebhaber nachgedacht?«, antwortete ich.
    »Oh ja. Er war Sänger, steinreich, und alle kannten ihn. Wenn er zu mir kam, hatte er Blumen und Gras dabei. Und er hatte ein Schiff mit einem Glasboden, auf dem wir uns liebten und die Fische guckten zu. Wovon hast du geträumt?«
    »Von dir«, sagte ich.
    »Da kanntest du mich doch noch gar nicht«, sagte sie und schlug mir auf die Brust. »Da war ich ja noch nicht mal geboren.«
    »Ich weiß. Aber als ich da unten vor dir gekniet habe, war mein Traum von damals wieder da.«
    »Ein kleiner Junge, der sich vorstellt, wie er ein Mädchen leer trinkt?«
    »Dich«, sagte ich, und sie küsste mich, und wir liebten uns noch einmal.
     
    Arm in Arm schlenderten wir ins East Village. Wir küssten uns sicher eine Stunde lang, bevor sie hinauf in ihre Wohnung ging.
    Auf dem Rückweg dachte ich darüber nach, dass ich immer noch lebte und mit Frauen schlief, während Sasha irgendwo in einem kalten Schrank lag, getötet von ihrer finsteren Leidenschaft.
    Irgendwann fand ich mich im Battery Park wieder, westlich der Wall Street. Ich setzte mich auf eine Bank, sah auf den Hudson hinaus und wartete darauf, dass die Sonne hinter mir aufging. Nachtgestalten huschten durch den Park: Menschen auf dem Heimweg, Obdachlose.
    Niemand belästigte mich oder sprach mich an.
    Als der Morgen anbrach, wurde mir bewusst, dass ich eine verlorene Seele war, aber das war nicht so schlimm. In meiner Tasche steckten alle wichtigen Informationen über Monicas Tochter Mozelle. Sie hatte mir den Umschlag für Marie Tourneau mitgegeben.
    Wenn ich nur dieses eine Kind aus einer Welt in eine andere bringen könnte, wäre meine Pflicht in diesem Leben erfüllt.
    Dann könnte ich lustwandeln und ficken, bis ich starb, mich änderte oder in einen Käfig gesteckt wurde.
     
     
    Zu Hause duschte ich, rasierte mich und machte mir Rühreier. Ich ging ins Bett, konnte aber nicht schlafen, und so rief ich Miss Thinnes in der Nightwood Gallery an.
    »Hallo?«
    »Miss Thinnes, hier ist Cordell Carmel. Ich hätte heute Nachmittag Zeit und dachte, ich könnte bei Ihnen vorbeischauen, damit wir ein paar Dinge besprechen.«
    »Oh«, sagte sie. »Ja, ja, das passt mir gut. Wie wäre es mit zwei Uhr?«
    »Wunderbar.«
    Danach rief ich Linda Chou an und fragte sie, ob wir unsere Tanzverabredung um zwei Tage verschieben könnten. Als sie fragte, warum, erzählte ich ihr von Sasha. Sie hatte in der Zeitung davon gelesen und größtes Verständnis für meine Gefühle.
    »Ich habe ein paar Nächte nicht geschlafen«, sagte ich. »Es ist nicht so, dass ich besonders erschüttert wäre, aber ich bin gleichzeitig hellwach und todmüde.«
    »Rufen Sie mich übermorgen an«, sagte Linda. »Ich freue mich schon auf das Tanzen, und ich bin sicher, es bringt Sie auf andere Gedanken.«

 
    Ich wollte zu spät zu Miss Thinnes kommen, stand aber um 14.02 Uhr vor ihrer Galerie. Ein paar Kunden sahen sich Fotos von verschiedenen Flechten an. Die Bilder sahen aus wie Karten fremder Planeten.
    »Mr Carmel«, begrüßte mich Isabel Thinnes. »Wie schön, dass Sie pünktlich sind.« Sie wandte sich kurz zur Seite. »Martin, Martin.«
    Ein junger weißer Mann kam aus einer Tür, die zu einem Büro oder Lagerraum führen musste. Er trug eine
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