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Queste der Helden (Band 1 im Ring der Zauberei)

Queste der Helden (Band 1 im Ring der Zauberei)

Titel: Queste der Helden (Band 1 im Ring der Zauberei)
Autoren: Morgan Rice
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drüben.“
    Thor verbeugte sich tief.
    „Mein König, verzeiht. Doch ich muss euch sprechen.“
    Ein Musiker klirrte eine Zimbel in Thors Ohr, und endlich bedeutete MacGil ihm, aufzuhören.
    Die Musik wurde still, und alle Generäle drehten sich zu Thor um und sahen ihn an. Thor konnte fühlen, wie alle Aufmerksamkeit auf ihm lag.
    „Nun, junger Thorgrin, jetzt hast du das Wort. Sprich. Was ist es denn, das nicht bis morgen warten kann?“, sagte MacGil.
    „Mein Herr“, setzte Thor an, dann blieb er stehen. Was genau könnte er sagen? Dass er einen Traum gehabt hatte? Dass er ein Omen gesehen hatte? Dass er das Gefühl hatte, der König würde vergiftet werden? Würde es sich absurd anhören?
    Doch er hatte keine Wahl. Er musste weitermachen.
    „Mein Herr, ich hatte einen Traum“, begann er. „Er handelte von Euch. In diesem Festsaal, an diesem Ort. Der Traum war...dass Ihr nicht trinken solltet.“
    Der König beugte sich mit weiten Augen vor.
    „Dass ich nicht trinken sollte?“, wiederholte er langsam und laut.
    Dann, nach einem Augenblick verdutzter Stille, lehnte MacGil sich zurück und brüllte vor Lachen, dröhnte, erschütterte den ganzen Tisch.
    „Dass ich nicht trinken sollte!“, wiederholte MacGil. „Was für ein Traum ist das denn! Das würde ich einen Alptraum nennen!“
    Der König lehnte sich zurück und bellte vor Lachen, und alle seine Männer stimmten ein. Thor lief rot an, doch er konnte nicht zurückweichen.
    MacGil winkte, und ein Wachmann trat heran, packte Thor und fing an, ihn fortzubringen—doch Thor riss sich grob aus dem Griff des Wachmanns. Er war fest entschlossen. Er musste dem König diese Nachricht überbringen.
    Beschütze unseren König.
    „Mein König, ich verlange, dass Ihr zuhört!“, schrie Thor mit hochrotem Gesicht, drängte sich nach vorne und schlug die Faust auf den Tisch.
    Der Tisch erzitterte, und alle Männer starrten Thor an.
    Ein schockiertes Schweigen machte sich breit, als das Gesicht des Königs sich verfinsterte.
    „DU verlangst?“, schrie MacGil. „Du verlangst von mir gar nichts, Junge!“, schrie er mit wachsendem Zorn.
    Der Tisch wurde noch stiller und Thor fühlte, wie sich seine Wangen vor Scham röteten.
    „Mein König, vergebt mir. Ich möchte nicht respektlos erscheinen. Doch ich bin besorgt um Eure Sicherheit. Ich bitte Euch. Trinkt nicht. Ich träumte, ihr wurdet vergiftet! Bitte. Ihr liegt mir sehr am Herzen. Nur aus diesem Grund würde ich so etwas sagen.“
    Langsam wurde MacGils Gesicht freundlicher. Er starrte Thor tief in die Augen und holte tief Luft.
    „Ja, ich sehe, dass es dir am Herzen liegt. Selbst wenn du ein närrischer Junge bist. Ich vergebe dir deine Respektlosigkeit. Und nun geh. Und sieh zu, dass ich dein Gesicht bis zum Morgen nicht mehr sehe.“
    Er winkte seinen Wachen und sie zerrten Thor davon, diesmal mit Gewalt. Der Tisch kehrte langsam zu seiner Vergnüglichkeit zurück, als sie sich alle wieder dem Trinken zuwandten.
    Einige Fuß weit davongezerrt, brannte Thor vor Empörung. Er war besorgt über das, was er hier heute Abend getan hatte, und hatte das ungute Gefühl, dass er morgen dafür bezahlen würde. Vielleicht sogar von diesem Ort fortgeschickt werden würde. Für immer.
    Als die Wachen ihm einen letzten Stoß verpassten, fand er sich am Tisch der Legion wieder, vielleicht zwanzig Fuß vom König entfernt. Er fühlte eine Hand auf seiner Schulter und wirbelte herum. Reece stand hinter ihm.
    „Ich habe dich den ganzen Tag gesucht. Was ist mit dir passiert?“, fragte Reece. „Du siehst aus, als hättest du einen Geist gesehen!“
    Thor war zu überwältigt, um zu antworten.
    „Komm, setz dich zu mir—ich habe einen Platz für dich freigehalten“, sagte Reece.
    Reece zog Thor neben sich auf einen Platz an einem Tisch, der für die königliche Familie beiseite gestellt worden war. Godfrey hatte einen Krug in jeder Hand, und neben ihm saß Gareth, der mit herumhuschenden Augen zusah. Thor hoffte entgegen jeglicher Hoffnung, dass Gwendolyn auch dort sein würde, doch das war sie nicht.
    „Was ist los, Thor?“, fragte Reece nach, als er sich neben ihm hinsetzte. „Du starrst den Tisch an, als ob er dich beißen möchte.“
    Thor schüttelte den Kopf.
    „Wenn ich es dir sagen würde, würdest du es mir nicht glauben. Also halte ich am besten den Mund.“
    „Sag schon. Du kannst mir alles erzählen“, drängte Reece mit Nachdruck.
    Thor sah den Ausdruck in seinen Augen und erkannte, dass ihn endlich
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