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Queste der Helden (Band 1 im Ring der Zauberei)

Queste der Helden (Band 1 im Ring der Zauberei)

Titel: Queste der Helden (Band 1 im Ring der Zauberei)
Autoren: Morgan Rice
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Thor mehr um des Räubers Leben. Natürlich wäre jeder Dieb verrückt, zu versuchen, einen Silbernen aufzuhalten.
    Sie ritten den ganzen Tag, mit kaum einer Pause, bis Thor erschöpft und außer Atem war. Er konnte Erecs Ausdauer kaum fassen—und doch wagte er nicht, Erec wissen zu lassen, dass er müde war; aus Angst, schwach zu wirken.
    Sie passierten eine große Kreuzung, und Thor erkannte sie. Er wusste, wenn sie sich rechts halten würden, würde sie in sein Dorf führen. Einen Moment lang fühlte sich Thor von Nostalgie überwältigt, und ein Teil von ihm wollte die Straße nehmen, seinen Vater besuchen, sein Dorf. Er fragte sich, was sein Vater wohl gerade tat, wer die Schafe hütete, wie verärgert sein Vater gewesen sein musste, als Thor nicht zurückkam. Nicht, dass er ihm viel bedeutete. Er vermisste nur für einen Moment das, was vertraut war. Er war in Wahrheit erleichtert, dass er aus jenem kleinen Dorf entkommen war, und ein anderer Teil von ihm wollte nie wieder dorthin zurück.
    Sie galoppierten weiter, immer weiter nach Süden, in Gegenden, in denen selbst Thor noch nie gewesen war. Er hatte vom südlichen Wegekreuz gehört, wenn er auch selbst nie einen Grund gehabt hatte, dort zu sein. Es war eines von drei großen Wegekreuzen, die in die südlichen Ausläufer des Rings führte. Er war nun einen guten halben Tagesritt von Königshof entfernt, und die Sonne stand bereits hoch am Himmel. Schwitzend und außer Atem begann Thor, sich besorgt zu fragen, ob er es rechtzeitig zum königlichen Festmahl am Abend zurück schaffen würde. Hatte er einen Fehler gemacht, Erec so weit zu geleiten?
    Sie kamen über eine Hügelkuppe und endlich konnte Thor es am Horizont sehen: die unverkennbaren Anzeichen des ersten Wegekreuzes. Es war mit einem hohen, schmalen Turm gekennzeichnet, von dem die königliche Flagge in alle vier Richtungen wehte, und die Silbernen standen auf seiner Brüstung Wache. Als sie Erec erblickten, stieß der Ritter oben am Turm in seine Trompete. Langsam hob sich das Tor.
    Sie waren nur noch wenige hundert Schritt entfernt, und Erec wechselte in den Schritt. Thor hatte einen Knoten im Magen, als ihm klar wurde, dass dies seine letzten paar Minuten mit Erec waren, für keiner wusste wie lange. Keiner wusste in Wahrheit, ob er überhaupt je zurückkommen würde. Ein Jahr war eine lange Zeit, und es könnte alles Mögliche passieren. Thor war froh, dass er zumindest diese Gelegenheit gehabt hatte, ihn zu geleiten. Er hatte das Gefühl, dass er seine Pflicht erfüllt hatte.
    Die beiden ritten im Schritt nebeneinander her, die Pferde außer Atem, die Männer außer Atem, auf den Turm zu.
    „Es mag sein, dass ich dich viele Monde lang nicht sehe“, sagte Erec. „Bei meiner Rückkehr werde ich eine Braut mit mir bringen. Die Dinge werden sich ändern. Doch egal was passiert, sollst du wissen, dass du immer mein Knappe sein wirst.“
    Erec holte tief Luft.
    „Da ich dich nun verlasse, gibt es ein paar Dinge, an die ich dich erinnern möchte. Ein Ritter ist nicht aus Stärke gemacht—sondern aus Intelligenz. Mut alleine macht keinen Ritter, sondern Mut und Ehre und Weisheit zusammen. Du musst stets daran arbeiten, deinen Geist, deinen Kopf zu perfektionieren. Ritterlichkeit ist nicht passiv—sie ist aktiv. Du musst an ihr arbeiten, dich bessern, jeden Augenblick, jeden Tag.“
    „In den folgenden Monden wirst du alle Arten von Waffen erlernen, alle Arten von Fertigkeiten. Doch vergiss nie: es gibt eine weitere Seite an unserer Kampfkunst. Die Seite des Zauberers. Suche Argon auf. Lerne, deine versteckten Kräfte zu entwickeln. Ich habe sie in dir gespürt. Du hast großes Potential. Es ist nichts, wofür du dich schämen musst. Verstehst du das?“
    „Ja, Herr“, antwortete Thor, vor Dankbarkeit für seine Weisheit und sein Verständnis gerührt.
    „Ich habe aus gutem Grund beschlossen, dich unter meine Fittiche zu nehmen. Du bist nicht wie die anderen. Du hast ein höheres Schicksal. Höher vielleicht sogar als meines. Doch noch ist es unerfüllt. Nimm es nicht als selbstverständlich an. Du musst daran arbeiten. Um ein großer Krieger zu sein, musst du nicht nur furchtlos und kunstfertig sein. Du brauchst auch den Geist eines Kriegers; trage dies stets in deinem Herzen und deinem Kopf. Du musst bereit sein, dein Leben für andere aufzugeben. Der größte Krieger zieht nicht aus auf der Suche nach Reichtümern oder Ehre oder Ruhm. Der größte Krieger zieht mit dem schwierigsten Ziel,
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