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Queste der Helden (Band 1 im Ring der Zauberei)

Queste der Helden (Band 1 im Ring der Zauberei)

Titel: Queste der Helden (Band 1 im Ring der Zauberei)
Autoren: Morgan Rice
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auf die schwierigste Queste von allen aus: der Queste, ein besserer Mensch zu werden. Jeden Tag musst du danach streben, besser zu werden. Nicht nur besser als andere—sondern besser als du selbst. Du musst danach streben, für die einzustehen, die geringer sind als du. Du musst diejenigen verteidigen, die sich nicht selbst verteidigen können. Es ist keine Aufgabe für jene von leichtem Herzen. Es ist eine Queste der Helden.“
    Thors Verstand drehte sich, als er das alles aufnahm und Erecs Worte sorgsam überdachte. Er war vor Dankbarkeit an ihn überwältigt und wusste kaum, wie er antworten sollte. Er fühlte, dass es viele Monde dauern würde, bis diese Botschaft vollständig angekommen war.
    Sie erreichten das Tor des ersten Wegekreuzes, und mehrere Silberne traten heraus, um Erec zu begrüßen. Sie ritten mit breiten Grinsern auf dem Gesicht auf ihn zu, und als sie abstiegen, klopften sie ihm kräftig auf den Rücken, als alte Freunde.
    Thor sprang ab, nahm Lannins Zügel entgegen und führte ihn zum Wärter am Tor, um ihn füttern und abreiben zu lassen. Thor stand da, als Erec sich zu ihm umwandte und ihn ein letztes Mal ansah.
    Es gab zu viel, das Thor ihm in seiner endgültigen Verabschiedung sagen wollte. Er wollte ihm danken. Doch er wollte ihm genauso von allem erzählen. Von dem Omen. Von seinem Traum. Von seiner Sorge um den König. Er meinte, dass Erec vielleicht verstehen würde.
    Doch er brachte es nicht über sich. Erec war bereits von Rittern umringt, und Thor fürchtete, dass Erec—und alle anderen—ihn für verrückt erklären würden. So stand er sprachlos da, als Erec die Hand ausstreckte und ihm ein letztes Mal die Hand auf die Schulter drückte.
    „Beschütze unseren König“, sagte Eric bestimmt.
    Die Worte jagten Thor einen Schauer über den Rücken, als hätte Erec seine Gedanken gelesen.
    Erec wandte sich um, schritt mit den anderen Rittern durch das Tor, und als sie es passierten, mit dem Rücken zu ihm, sanken die Metallspitzen langsam hinter ihm herunter.
    Erec war nun fort. Thor konnte es kaum glauben, fühlte einen Knoten im Magen. Es konnte gut ein ganzes Jahr vergehen, bis er ihn wiedersehen würde.
    Thor stieg auf sein Pferd, packte die Zügel und trieb es an. Der Nachmittag war angekommen und er hatte einen guten halben Tagesritt vor sich, um zum Festmahl zurück zu sein. Er spürte Erecs Abschiedsworte in seinem Kopf herumschwirren wie ein Mantra.
    Beschütze unseren König.
    Beschütze unseren König.

KAPITEL ACHTUNDZWANZIG
     
     
    Thor ritt hart durch die Dunkelheit, raste durch das letzte Tor nach Königshof, bremste kaum sein Pferd, bevor er schwer atmend absprang und die Zügel einem Bediensteten überreichte. Er war den ganzen Tag geritten, die Sonne war vor Stunden untergegangen, und er konnte sofort am Licht der Fackeln im Inneren erkennen, am festlichen Lärm hinter den Toren hören, dass das Festmahl des Königs in vollem Gange war. Er gab sich innerlich einen Tritt dafür, dass er so lange weggewesen war, und konnte nur beten, dass es nicht zu spät war.
    Er rannte zum nächsten Bediensteten hinüber.
    „Ist drinnen alles in Ordnung?“, fragte er eilig. Er musste herausfinden, ob es dem König gut ging—auch wenn er natürlich nicht direkt fragen konnte, ob er vergiftet worden war.
    Der Bedienstete blickte ihn verwirrt an.
    „Warum sollte dem nicht so sein? Alles ist in Ordnung, außer, dass du zu spät kommst. Angehörige der Legion des Königs sollten stets pünktlich sein. Und deine Kleider sind verschmutzt. Du stellst deine Genossen in schlechtem Licht dar. Wasch dir die Hände und beeil dich hinein.“
    Thor rannte durch das Tor, schwitzend, steckte seine Hände in ein kleines Steinbecken voll Wasser, platschte es sich ins Gesicht und wischte sich über sein mittellanges Haar. Er war seit früh am Morgen in ständiger Bewegung gewesen, war mit Straßenstaub bedeckt und es fühlte sich an, als wären es zehn Tage in einem gewesen. Er holte tief Luft, versuchte, sich zu beruhigen und ordentlich zu erscheinen, und schritt rasch einen Korridor nach dem anderen hinunter, auf die ausladenden Türen zum Festsaal zu.
    Als er durch die riesigen gewölbten Türen eintrat, war es genau wie in seinem Traum: vor ihm standen die beiden Festtafeln, zumindest hundert Fuß lang, und am anderen Ende saß der König am Kopf seiner eigenen Tafel, von Männern umringt. Der Lärm traf Thor wie ein lebendes Wesen; der Saal war absolut vollgestopft mit Leuten. Nicht nur des
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