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Queste der Helden (Band 1 im Ring der Zauberei)

Queste der Helden (Band 1 im Ring der Zauberei)

Titel: Queste der Helden (Band 1 im Ring der Zauberei)
Autoren: Morgan Rice
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jemand ernst nahm. Er holte tief Atem und begann. Er hatte nichts zu verlieren.
    „Neulich im Wald habe ich mit deiner Schwester zusammen eine Weißrücken-Schlange gesehen. Sie sagte, es war ein Todesomen, und ich glaube, dass das stimmt. Ich ging zu Argon und er bestätigte, dass ein Tod bevorsteht. Kurz darauf hatte ich einen Traum, dass dein Vater vergiftet würde. Hier. Heute Abend. In diesem Saal. Ich spüre es tief in meinen Knochen. Es wird passieren. Jemand versucht, ihn zu ermorden“, sagte Thor.
    Er sprach hastig, und es fühlte sich gut an, es sich von der Seele zu reden. Es fühlte sich gut an, dass jemand ihm tatsächlich zuhörte.
    Reece starrte ihm lange Zeit ruhig in die Augen. Schließlich sprach er.
    „Du wirkst aufrichtig. Ich habe keine Zweifel. Und ich weiß zu schätzen, dass dir mein Vater wichtig ist. Ich glaube dir. Wirklich. Doch Träume sind trickreich. Nicht immer das, was wir glauben.“
    „Ich habe es dem König erzählt“, sagte Thor. „Und sie lachten mich aus. Natürlich wird er heute Abend weitertrinken.“
    „Thor, ich glaube dir, dass du das geträumt hast. Und ich glaube dir, dass du so empfindest. Aber auch ich habe schreckliche Träume, schon mein ganzes Leben. Neulich träumte ich, dass ich aus der Burg gestoßen wurde, und als ich erwachte, fühlte es sich immer noch so an. Aber es war nicht so. Verstehst du? Träume sind eigenartige Dinge. Und Argon spricht in Rätseln. Du darfst das alles nicht so ernst nehmen. Meinem Vater geht es gut. Mir geht es gut. Es geht uns allen gut. Versuche, dich zurückzulehnen und zu trinken und dich zu entspannen. Und genieße es.“
    Mit diesen Worten lehnte sich Reece in seinen Stuhl zurück, der mit Fellen ausgelegt war, und trank. Er winkte einem Diener, der eine riesige Portion Wild vor Thor hinsetzte, zusammen mit einem Kelch zu trinken.
    Doch Thor saß nur da und starrte sein Essen an. Er fühlte sich, als würde sich sein ganzes Leben um ihn herum auflösen. Er wusste nicht, was er tun sollte.
    Er konnte immer noch an nichts anderes als seinen Traum denken. Es war, als würde er bei wachem Verstand in einem Alptraum sitzen, jedem beim Trinken und Essen um sich herum zusehen. Alles, was er tun konnte, war, alle Getränke, alle Kelche, die zum König kamen, zu beobachten. Er beobachtete scharf jeden servierenden Diener, jeden Weinkelch. Jedes Mal, wenn der König trank, zuckte Thor zusammen.
    Doch Thor war besessen. Er konnte seinen Blick nicht abwenden. Er beobachtete weiter und weiter, es fühlte sich wie Stunden an.
    Schließlich fiel Thor Diener auf, der sich dem König mit einem Kelch näherte, der anders war als die anderen. Er war groß, aus einem sehr auffälligen Gold gefertigt, mit Reihen von Rubinen und Saphiren besetzt.
    Es war genau der Kelch aus Thors Traum.
    Mit klopfendem Herzen sah Thor entsetzt dabei zu, wie der Diener näher an den König herantrat. Als er nur noch wenige Fuß entfernt war, hielt es Thor nicht länger aus. Jede Faser seines Körpers schrie, dass dies der vergiftete Kelch war.
    Thor sprang von seinem Tisch hinunter und schob sich durch die dichte Menge, jedem in seinem Weg grob den Ellbogen in die Rippen stoßend.
    Gerade, als der König den Kelch in seine Hände nahm, sprang Thor auf seinen Tisch hoch, streckte sich und schlug dem König den Kelch aus den Händen.
    Ein entsetztes Zischen erfüllte den gesamten Saal, als der Kelch dem König aus den Händen flog und mit einem harten Klirren auf dem Steinboden landete.
    Der gesamte Saal wurde totenstill. Jeder Musiker, jeder Jongleur hielt ein. Hunderte Männer und Frauen drehten sich allesamt um und starrten.
    Der König erhob sich bedächtig und blickte finster auf Thor hinunter.
    „Du wagst es!“, stieß der König aus. „Du unverfrorener kleiner Junge!“, schrie er. „Dafür werde ich dich an den Pranger stellen!“
    Thor stand entsetzt da. Er spürte seine ganze Welt um sich herum zusammenbrechen. Er wollte einfach nur verschwinden.
    Plötzlich lief ein Jagdhund zur Weinpfütze hinüber, die sich am Boden gebildet hatte, und leckte sie auf. Bevor Thor antworten konnte, bevor der Raum wieder in Bewegung geraten konnte, richteten sich alle Augen auf den Hund, der anfing, furchtbare, entsetzliche Laute von sich zu geben.
    Einen Augenblick später erstarrte der Hund und fiel tot zur Seite. Der gesamte Saal blickte auf den Hund und hielt entsetzt den Atem an.
    „Du wusstest, dass der Wein vergiftet war!“, schrie eine Stimme.
    Thor sah sich
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