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Puna - Toedliche Spurensuche

Puna - Toedliche Spurensuche

Titel: Puna - Toedliche Spurensuche
Autoren: Bernd Scholze
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ich für meine Arbeit und nicht für den Erfolg bezahlt werde. Bei den vagen Angaben, die Sie mir machen können, ist ein Scheitern nicht unwahrscheinlich. Auch in dem Fall müsste ich Ihnen eine Rechnung stellen .«
    »Darüber bin ich mir durchaus im Klaren ...»
    »Dann erzählen Sie mir doch bitte, wie wir den Auftrag für beide Seiten etwas mehr eingrenzen können. Bis zu welcher finanziellen Obergrenze darf ich arbeiten? Und auf der anderen Seite: Wie weit soll ich bis in die Tiefe gehen ... ?«
    »Frau Koswig, ich wiederhole mich, wenn ich Ihnen sage, dass mir das Ergebnis außerordentlich wichtig ist. Ich weiß, dass es eine sehr schwierige Aufgabe ist. Im Vorfeld eine pekuniäre Höchstgrenze festzulegen, halte ich für ungemein problematisch. Ich erwarte, dass Sie dem Auftrag größte Priorität geben ... Ich erwarte monatlich einen Bericht. Davon ist abhängig, ob ich sie weiter suchen lasse oder ob wir einen Schlussstrich ziehen ...«
    »Einverstanden, Herr Lochner. Lassen Sie mich darüber noch einmal schlafen ...».
    Anja sammelte ihre Unterlagen zusammen und verabschiedete sich.

    Ferdinand Lochner saß am Besprechungstisch, holte ein Dokument in einer Thermobindemappe aus seiner Aktentasche. Er begann darin zu blättern und machte sich Notizen auf seinem Schreibblock. An der Tür klopfte es.
    »Ja bitte ...«.
    Ferdinand Lochner schloss die Mappe und sah Richtung Tür.
    Ein junger Mann in verwaschenen Jeans und beigefarbenem Rollkragenpullover trat ein. Das hornfarbene Gestell seiner kreisrunden Brillengläser verhinderte, dass ihm sein krauses blondes Haar in die Augen fiel.
    »Ah, du bist es Markus«.
    Lochner wies mit seiner Hand auf den ihm gegenüberliegenden freien Platz. Der junge Mann setzte sich.
    »Und wie ist Dein Eindruck ?« , fragte Lochner.
    »Ich glaube, Dein Verdacht ist nicht ganz unbegründet ...«
    »Inwiefern?«
    »Es gibt da verschiedene Hinweise. Aber ich bin noch nicht am Ende mit meiner Recherche. Fest steht, dass an den Protokollen manipuliert wurde. Überhaupt herrscht Chaos in eurem Netzwerk. Da ist es nicht weiter schwer, irgendwelche Aktionen durchzuführen. Was mich aber stärker beunruhigt ist, dass ihr die Ports eures Servers nicht besser schützt«.
    »Markus, ich habe von all dem Kram absolut keine Ahnung. Können wir das nicht auf später verschieben? Zurzeit würde ich gerne wissen, wer hinter den Aktionen steckt ...«
    »Das kann ich Dir noch nicht sagen. Ich habe mir jetzt nur erst einmal einen Überblick verschafft .«
    »Und kannst du sagen, was an Informationen rausgegangen ist ?«
    »Wo denkst du hin?! Das verlangt noch einiges an Arbeit. Erinnerst du dich? Ich habe dich wiederholt gewarnt, die Sicherheit in dem System zu vernachlässigen. Euer SysOP...«
    »Wer, bitte ?«
    »Euer System-Operator hat wohl nicht viel Interesse an seinem Job - wie ?«
    »Markus, ich muss unbedingt wissen, was an Informationen unsere Firma verlassen hat und ich muss vor allem wissen, wer hinter der ganzen Sache steckt. Aber zuvor müssen wir die Sicherheitslücken stopfen .«
    »Und am besten alles gleichzeitig. Wie?«
    »Markus, mir ist nicht zum Spaßen. Wir brauchen den Erfolg. Wenn uns Maladouleur Médicaments erneut in letzter Minute das Patent vor der Nase wegschnappt, können wir endgültig einpacken .«
    »Trotzdem würde ich zu mehr Besonnenheit raten. Im anderen Falle verschenken wir entscheidende Informationen .«
    »Wie meinst du das ?«
    »Wenn du die Dose dichtmachst, ist sie dicht. Aber wir wissen dann immer noch nicht, wer die Informationen nach draußen bringt, wer hinter all dem steckt ... Und er oder sie sucht sich einen neuen Weg, den wir erst finden müssen. Nein, ich vermute, unser Gegner ist noch im Vorteil. Und wir sollten ihn in diesem Glauben lassen und gezielt daran arbeiten, ihm oder ihr auf die Schliche zu kommen«.
    »Da magst du Recht haben. Aber wir haben nicht mehr viel Zeit ...«
    »Gerade dann ist es um so wichtiger, dass wir überlegt handeln. Ihr habt euer Netzwerk in der Vergangenheit so gefahren, dass das Besondere die Löcher und nicht die Fäden sind. Verstehst Du, was ich meine? Willst Du, dass ich die Löcher schließe, oder möchtest du lieber, dass wir euren Maulwurf finden ?«
    » Beides Markus, und zwar verdammt schnell. Ich habe wirklich nicht mehr viel Zeit .«
    »Wieso?«
    »Ich glaube, ich habe jetzt die richtige Frau gefunden, um an die besagten Informationen zu kommen. Heute war doch das Gespräch mit Frau Koswig. Und ich
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