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Produktiver Schreiben

Produktiver Schreiben

Titel: Produktiver Schreiben
Autoren: Richard Norden
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sollten Sie mal ein Experiment machen. Sitzen ist für den menschlichen Körper nicht die optimale Haltung, und selbst wenn Ihr Arbeitsplatz ergonomisch gestaltet ist (was bei den meisten Leuten definitiv nicht der Fall ist), sind Verspannungen, Rückenschmerzen u.ä. bei längeren Schreibsessions fast schon vorprogrammiert.
    Sitzen hat auch den Nachteil, dass es zur Faulheit und Entspannung anregt. Es fällt wesentlich leichter, im Sitzen zu faulenzen als im Stehen. Die beste Kombination für mehr Produktivität beim Schreiben besteht daher meiner Erfahrung nach aus einem Laptop (oder einem Alphasmart) und einem geeigneten, in der Höhe verstellbaren Stehpult.
    Halten Sie einfach mal die Augen nach einem günstigen, gebrauchten Stehpult, das Sie in der Höhe verstellen und so an Ihre Körpergröße optimal anpassen können.
    Ein gutes Stehpult hat eine geneigte Arbeitsplatte, die man vom Winkel her verstellen kann, und am vorderen Rand der Arbeitsplatte eine erhöhte Leiste, die verhindert, dass Stift, Papiere oder andere Arbeitsmittel nach vorne von der Platte rollen. In unserem Fall wäre das meist der Laptop, da die wenigsten von uns in der Praxis noch mit Papier und Stift schreiben werden (obwohl auch das seine unbestrittenen Vorteile hat).
    Sie werden feststellen, dass Sie sich in stehender Haltung wesentlich besser auf das Schreiben konzentrieren können und zugleich weniger Probleme mit Rückenschmerzen und Verspannungen im Nackenbereich haben.
    Die Investition in ein Stehpult ist nicht so teuer, wie Sie vielleicht denken. Sie brauchen kein professionelles Arbeitspult für mehrere hundert Euro – ein höhenverstellbarer Laptoptisch, bei dem die Platte für den Laptop selbst auf einer höhenverstellbaren Metallstange sitzt, ist eher noch besser geeignet, da diese üblicherweise auf Rollen montiert sind und somit nach der Arbeit einfach an den Rand geschoben werden können, wo sie nicht stören.
    Sie sollten allerdings darauf achten, dass sich ein solcher Laptoptisch auch bis auf eine Höhe hochregeln lässt, in der Sie im Stehen bequem arbeiten können. Die meisten Laptoptische kann man nur bis auf knapp 90 cm hoch regeln, was für mich mit meiner Körpergröße von 190 cm ganz klar zu niedrig ist, während es für meine Frau noch voll und ganz ausreichend wäre.
    Was die optimale Arbeitshöhe für Sie ist, können Sie leicht ermitteln: Legen Sie einfach der Reihe nach ein paar großformatige Bücher oder Pakete mit Druckerpapier auf Ihren Esszimmertisch und legen jeweils testweise eine Tastatur oder Ihren Laptop darauf.
    Testen Sie, ob Sie in dieser Höhe angenehm tippen können. Falls nicht, packen Sie noch etwas drunter oder reduzieren die Höhe wieder, bis Sie die für Sie optimale Höhe gefunden haben. Dann stellen Sie einen ausgeklappten Zollstock daneben und messen aus, in welcher Höhe Ihre Tastatur sich jetzt befindet.
    Dies ist das Mindestmaß, auf das sich ein Stehpult oder ein Laptoptisch hochregeln lassen muss, damit er für Ihre Zwecke geeignet ist.
    Manchmal haben Sie auch die Möglichkeit, in einem Möbelhaus ein solches Stehpult auszuprobieren. Bringen Sie testweise Ihren Laptop mit und probieren Sie es ruhig einmal aus, bevor Sie das Stehpult kaufen. Die Verkäufer werden kaum etwas dagegen einzuwenden haben. Wenn Sie sich ein neues Bett kaufen, dürfen Sie ja auch mal probeliegen.
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Setzen Sie feste Limits
    Setzen Sie feste Zeitlimits, um Ihre Produktivität beim Schreiben zu steigern. Niemand kann rund um die Uhr kreativ und produktiv sein - daher sollten Sie sich auch gar nicht erst vornehmen, beispielsweise das komplette Wochenende zum Schreiben zu verwenden.
    Ein solcher Plan ist nicht so nützlich, wie es auf den ersten Blick erscheinen mag. Schreiben ist eine geistig anstrengende Tätigkeit - und spätestens nach ein paar Stunden sind Sie nicht mehr frisch genug, um noch etwas Vernünftiges zu Papier oder in den Computer zu bekommen. Spätestens dann benötigen Sie ohnehin eine längere Pause, um sich zu erholen und etwas Abstand von Ihrem Manuskript zu bekommen.
    Ein weiterer Nachteil ist, dass ein solches Vorhaben Sie auf Dauer nur frustrieren kann und Ihnen eher den Spaß am Schreiben austreiben wird. Ich kenne genug Schriftsteller, die sich so sehr bemüht haben, jede freie Minute in ihrem Leben ins Schreiben zu stecken und sich jedes andere Vergnügen zu verkneifen, dass sie innerhalb weniger Monate mit Volldampf in eine handfeste Schreibblockade gesteuert sind, aus der sie
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