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Produktiver Schreiben

Produktiver Schreiben

Titel: Produktiver Schreiben
Autoren: Richard Norden
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vorzunehmen.
    Damit alles so flüssig wie möglich läuft, sollten Sie diese Phasen nicht miteinander vermischen. Besonders Phase 3, das eigentliche Schreiben, sollten Sie fast schon abergläubisch von allem, was davor oder dahinter liegt, trennen.
Keine Recherche während des Schreibens
Keine Planung während des Schreibens
Keine Überarbeitung während des Schreibens
    Wenn Sie Ihre Planung und Recherche noch nicht erledigt haben, wenn Sie sich zum Schreiben hinsetzen, haben Sie etwas falsch gemacht. Also: erst sammeln, recherchieren, planen und strukturieren - dann schreiben.
    Natürlich kann es vorkommen, dass man beim Schreiben plötzlich über irgendeine Informationslücke stolpert, die einem bei der Planung noch nicht aufgefallen war. Dies ist ganz normal – aber noch lange kein Grund, deswegen sofort den Browser zu öffnen und die benötigte Information zu suchen.
    Dies wäre der schnellste Weg, Sie beim Schreiben aus Ihrem Arbeitsfluss heraus zu reißen und dafür zu sorgen, dass Sie während der restlichen Zeit, die Sie eigentlich zum Schreiben nutzen wollten, stattdessen auf der Suche nach Informationen im Internet herum surfen.
    Wenn Sie also für Ihr aktuelles Kapitel wissen müssen, welcher Papst im Jahre 1623 im Amt war oder welches Kaliber die britischen Gewehre im ersten Weltkrieg hatten, fügen Sie einfach eine Notiz oder einen entsprechenden Platzhalter in Ihr Dokument ein, schreiben sich ein paar Stichworte (" Papst 1623 " oder " Kaliber brit. Gewehr WK1 ") auf einen Schmierzettel und legen diesen zur Seite.
    Innerhalb des Dokuments verwende ich gerne eckige Klammern, um diese Platzhalter zu kennzeichnen, da man diese meist innerhalb eines normalen Textes ansonsten nicht benötigt. Statt also den zur Zeit noch unbekannten Papstnamen auszuschreiben, schreibe ich in meinem Text einfach: " Der Kardinal erinnerte sich nur zu gut daran, was Papst [Papstname 1623] vor seiner Abreise angeordnet hatte. " …und schreibe danach genauso weiter, als ob ich hier schon die richtige Information eingetragen hätte.
    Dasselbe gilt, wenn man Details aus seinem eigenen Roman vergessen hat. Weiß ich z.B. nicht mehr genau, welche Augenfarbe Claudia hatte, die vor vier oder fünf Kapiteln das letzte Mal in der Handlung aufgetaucht war, blättere ich nicht etwa zurück und suche, wo ich das schon einmal erwähnt hatte, sondern schreibe einfach " Claudias [Augenfarbe einsetzen] Augen blitzten verärgert. "
    Später, wenn ich mir die benötigte Information besorgt habe, kann ich einfach nach den eckigen Klammern suchen und dort die Platzhalter durch die echte Information ersetzen.
    Ihre gesammelten Schmierzettel für Dinge, die Sie recherchieren oder an früheren Stellen Ihres Manuskripts nachschlagen müssen, können Sie gut während der Zeiten abarbeiten, in denen Sie sich ohnehin nicht so leistungsfähig und kreativ fühlen - also beispielsweise nach einem langen Arbeitstag im Büro, wenn ohnehin mal wieder nichts Vernünftiges im Fernsehen kommt.
    Lassen Sie es einfach mal auf einen Versuch ankommen - Sie werden sehen, wie viel besser Sie beim Schreiben vorankommen, wenn Sie die Recherche aus Ihrer Schreibphase verbannen und sich lediglich darauf konzentrieren, in dieser Phase möglichst weit mit Ihrer Rohfassung voranzukommen.
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Legen Sie sich ein Ideenarchiv an
    Gute Ideen kommen einem meistens dann, wenn man sie gerade nicht gebrauchen kann. Ist man umgekehrt gerade mal dringend um eine gute Idee für einen Artikel oder eine Kurzgeschichte verlegen, fällt einem mit hoher Wahrscheinlichkeit absolut nichts Verwendbares ein.
    Legen Sie sich daher ein Ideenarchiv an, in dem Sie alles aufschreiben und notieren, was Ihnen an Ideen für zukünftige Schreibprojekte kommt. Dies können Handlungsideen oder Charaktere für Romane und Kurzgeschichten, interessante Dialogfetzen, Beschreibungen, Ideen für Artikel oder für ganze Sachbücher sein.
    Ein gut gepflegtes Ideenarchiv hat gleich mehrere Vorteile. Zunächst einmal haben Sie damit die ganzen spontanen Ideen aus dem Kopf, die Ihnen während des Schreibens kommen, aber nichts mit Ihrem aktuellen Schreibprojekt zu tun haben. Dadurch, dass Sie die Ideen aufschreiben, gehen sie Ihnen nicht verloren.
    Ich habe die Erfahrung gemacht, dass ich mich wieder viel besser auf mein aktuelles Projekt konzentrieren kann, sobald ich die neue Idee aufgeschrieben und in mein Ideenarchiv einsortiert habe, wo sie erst einmal reifen kann.
    Diese Notizen können so knapp oder so
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