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Prinzessin Kate

Prinzessin Kate

Titel: Prinzessin Kate
Autoren: Claudia Joseph
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woher sie ihre Einbildung hatte.«
    »Sie hatten gar nichts«, fügt Harry hinzu. »Sie waren ganz gewöhnliche Leute und so arm, wie man nur sein konnte.«
    Pat erinnert sich, dass sie sich von Dorothy immer einschüchtern ließ, obwohl sie selbst in eine Oberschule ging. »Sie wohnte in einer der schäbigsten Straßen, die man sich nur vorstellen kann, am Kanalufer«, sagt sie, »und ging in eine ganz normale Hauptschule. Aber sie hatte so eine Art, dass man sich mit ihr nie ganz wohlfühlte.«
    Kates Großmutter Dorothy war schon eine zwölfjährige Schülerin, als Williams Großmutter, Prinzessin Elizabeth, am 20. November 1947 in einer prächtigen Zeremonie in der Westminster Abbey Leutnant Philip Mountbatten heiratete. Dorothy hatte ihren eigenen Prinzen noch nicht kennengelernt, obwohl der Mann, der dazu bestimmt war, ihr Ehemann zu werden, nur ein paar Kilometer weiter südlich wohnte.

    George VI. starb in der Nacht zum 6. Februar 1952 im Schlaf, nach 16 Jahren auf dem Thron. Er wurde nur 56 Jahre alt und hatte Lungenkrebs, doch er erlag einer Koronarthrombose. Seine Tochter Elizabeth befand sich gerade auf der Reise zu einem Besuch in Australien; sie flog von Kenia aus zurück, um zehn Tage später der Beerdigung beizuwohnen. Ihre Krönung wiederum fand im Juni des folgenden Jahres in der Westminster Abbey statt. Dicht gedrängt standen die Menschen an den Straßen Londons, um einen Blick auf die neue Monarchin zu erhaschen, die in der goldenen Staatskutsche zum Buckingham Palace fuhr. Andere verfolgten die Live-Übertragung im Radio oder im Fernsehen.
    Thomas Harrison hatte unter fünf Monarchen gelebt – bemerkenswert, wenn man bedenkt, dass sein Großvater von der Wiege bis zum Grab nur eine einzige Monarchin, Königin Victoria, gekannt hatte. Aber Thomas stand der Sinn nicht nach Prinzen und Prinzessinnen. Er musste tapfer Geld verdienen, um zwei Hochzeiten zu bezahlen. Seine älteste Tochter Ruth, 19, eine Verkäuferin, heiratete am 4. April 1953 in der Holy Trinity Church in Southall den 25-jährigen Maschinisten Ivor Pritchard. Vier Monate später heiratete Thomas’ zweite Tochter Dorothy Ronald Goldsmith. Ihr Ehrgeiz und ihr Streben führte die Familie schließlich zu den vergoldeten Toren von Buckingham Palace.

Kapitel 3

Die Goldsmiths, 1837–1918

    John Goldsmith arbeitete als Zimmermann vom frühen Morgen bis zum späten Abend, um seine Frau und die fünf Kinder zu ernähren, und hatte wahrscheinlich die Morgendämmerung des 28. Juli 1837 begrüßt wie jeden anderen Tag. Er war in seinem winzigen Reihenhaus in Maidstone aufgewacht, hatte sich eilig angezogen, eine Tasse Tee hinuntergestürzt und war nach einem flüchtigen Blick auf die Schlagzeile der Lokalzeitung aus dem Haus gegangen. An diesem Tag verkündete die Zeitung die Wahl des neuen Parlamentsabgeordneten der Stadt, eines gewissen Benjamin Disraeli, eines notorischen und hoch verschuldeten Schürzenjägers, der eines Tages Premierminister und ein großer Freund und Gefolgsmann von Königin Victoria werden sollte.
    Doch Kate Middletons Ururururgroßvater John Goldsmith dürfte dieses politische Tagesereignis kaum beachtet haben. Wie Kates anderer mütterlicher Ururururgroßvater stammte zwar auch Goldsmith aus der Arbeiterklasse, doch ihre Lebenserfahrungen waren grundverschieden. Während John Harrison in einer Bergarbeitersiedlung in Durham lebte, war John Goldsmith in Maidstone aufgewachsen, der Hauptstadt der Grafschaft Kent. Die Stadt lag am Ufer des Flusses Medway und war im Jahr 1837 ein schmutziger und ungesunder Ort. Es gab zwar Gaslaternen an den Straßen, aber keine moderne Kanalisation. Dennoch war der Ort wohlhabend, denn er belieferte die Hauptstadt London mit Hopfen, Leinen, Papier, Sandstein und Gin. Das Braugewerbe und die Papiermanufakturen boomten und andere Branchen wuchsen gleichfalls, sodass auch die Einwohnerzahl kräftig anstieg. Maidstone verfügte sogar über eine eigene Stadtpolizei und eine Getreidebörse. Immer mehr Arbeiterhäuser wurden an den Straßen entlang gebaut und die Stadt wuchs unablässig. Die gehobenen Klassen zogen in die Vororte, die auf dem Grundbesitz des 2. Grafen von Romney lagen, einem Landbesitzer und Parlamentarier, der im Mote House, einem Herrensitz, wohnte. Nach einer Ausgabe von Gardener’s Chronicle, die Ende des 19. Jahrhunderts erschien, waren allein im eindrucksvollen Park von Mote House 25 Männer beschäftigt; hier wuchsen exotische Pflanzen und der Küchengarten im
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