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Prinz für die Köchin

Titel: Prinz für die Köchin
Autoren: M Zagha
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einem großen Teil hat das Ganze angefangen, als mir am Tag nach der Party klar geworden ist, dass ich dank Bunny – Gott segne sie! – und ihrer absoluten Unfähigkeit, eine E-Mail-Einladung als Blindkopie zu verschicken, die Möglichkeit hatte, dich direkt zu erreichen, ganz privat, in deinem Zimmer. Und noch dazu anonym, allerdings kann ich wieder nicht behaupten, dass ich das genau geplant hätte, und ganz besonders nicht auf lange Sicht. Denn ich war überzeugt«, fuhr er fort und schielte zu ihr hinauf, »dass wir uns bei den Doucets wieder über den Weg laufen würden …«
    »Und dann hättest du mich um ein Date gebeten.«
    »Richtig«, bestätigte er und kroch schnell wieder bettaufwärts, so dass er ihren lachenden Mund küssen konnte.
    »Weißt du, was ich glaube?«, fragte Imogen verschmitzt. »Ich glaube, als Valentinstags-Lover bist du ein Naturtalent. Wieso ein langweiliges Date durchziehen, wenn man eine Frau mit romantischem Mysterienkram um den Verstand bringen kann?«
    »Stimmt, wieso eigentlich? Jedenfalls, als Everett und Buddy weitergereist sind, wurde mir klar, dass ich dir nicht so bald wieder über den Weg laufen würde, wie ich gedacht hatte. Irgendwie war ich erleichtert, weil … ich hatte wohl Angst, dass du von der Realität enttäuscht sein würdest.«
    Wortlos küsste Imogen ihn auf die Augenbrauen, auf die Augen, den Nasenrücken, und er lächelte. »Und dann, bei Bunnys Vernissage, als ich endlich den Mut aufgebracht habe, dich anzusprechen, da bist du mir fast ins Gesicht gesprungen.«
    »Ach, das«, erwiderte Imogen und krümmte sich bei der Erinnerung ein wenig. »Entschuldige. Ich hatte dich völlig falsch verstanden. Ich habe dich für einen herablassenden Schnösel gehalten.«
    »Oh.« Er lachte. »Na schön. Na ja, nein – einfach nur schüchtern. Und als wir uns in Saint-Paul zum Mittagessen getroffen haben, ist wieder so was Ähnliches passiert. Und dann hat Bunny gesagt, irgendjemand hätte dir Blumen geschickt.«
    »Das war Cheyenne«, meinte Imogen lächelnd. »Ich hatte die ganze Zeit das Gefühl, dass die nicht von dir sein konnten.«
    »Oh, ich verstehe. Aber da habe ich in deiner Gegenwart sowieso schon kaum noch den Mund aufgekriegt, also habe ich Everett das Reden überlassen.«
    »Wie lange weiß Everett schon Bescheid?«
    »Als er und Buddy nach ihrer Italienreise bei mir gewohnt haben, war ich ziemlich komisch drauf. Er wusste sofort, dass irgendwas im Busch ist. Als ich ihm das Ganze erklärt habe, fand er es ziemlich witzig, allerdings glaube ich, er hatte so seine Zweifel, wie lange man das Ganze am Laufen halten könnte – sowohl deinet- als auch meinetwegen. Vor nicht allzu langer Zeit hat er mich angerufen und gesagt, er hätte dich gerade getroffen, und allmählich wärst du ziemlich unglücklich.«
    Imogen überlegte kurz. »Ich glaube, das könnte an dem Tag gewesen sein, als ich ganz kurz gedacht habe, Everett wäre du. « Sie kicherte, als sie seinen Gesichtsausdruck sah. »Oh, das hat er schnell richtiggestellt. Aber ich weiß noch, dass er kurz rausgegangen ist und ein geheimnisvolles Telefonat geführt hat.«
    »War das, als du die Postkarten in dem Reiseführer gefunden hast?«
    »Ja.«
    »Das waren natürlich meine. Die haben bei mir rumgelegen, und ich habe sie als Lesezeichen benutzt, in diesem Fall für Everetts Rom-Reiseführer, und den hat er mitgenommen, als er abgereist ist. Du hast mich echt wahnsinnig gemacht«, fügte er träumerisch hinzu und breitete ihr Haar auf dem Kissen aus. »Nie warst du da, wo ich gedacht habe. Wie damals, als ich allein ins Boustifaille gekommen bin, um in deiner Nähe zu sein und die Nachricht zu hinterlassen. Ich konnte mein Glück kaum fassen, als ich gehört habe, wie diese Australier darum gebeten haben, die Küche besichtigen zu dürfen. Ich hatte keine Ahnung, was ich eigentlich vorhatte, wenn ich dir gegenübergestanden hätte – auf die Knie fallen, wahrscheinlich. Aber du warst nicht da. Und andererseits war da dieser irre Nachmittag, als du plötzlich vor meinen Augen im Salle de Mariages erschienen bist.«
    »Der Hochzeitssaal?« Imogen stutzte. »Du warst da?«
    »Ja, ich arbeite da – und im Cocteau-Museum.« Er lachte. »Ich mache die Tür auf, und da stehst du. Es war wie in einem Traum. Ich war total hin und weg. Du schienst auf mich gewartet zu haben.«
    »In gewisser Weise schon«, sagte Imogen und drückte die Lippen auf seine Brust.
    »Und dann habe ich gesehen, wie du mit
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