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Prinz für die Köchin

Titel: Prinz für die Köchin
Autoren: M Zagha
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wieder aufgewacht und habe meine eigene Blödheit verflucht.
    Als es hell wurde, habe ich es zu einem Dorf geschafft und einen Abschleppdienst angerufen, der mein Auto abholen sollte, das war nämlich meilenweit weg. Mir ging’s miserabel, aber erst als ich wieder in Menton war, wurde mir klar, wie schlimm es war. Ich bin in voller Montur auf meinem Bett zusammengeklappt, und es war ein Glück, dass mein Vermieter mich am nächsten Tag gefunden hat. Es war Samstag, und das Museum ist am Wochenende geschlossen. Ich glaube, er hat gedacht, ich wäre einfach bloß betrunken, also hat er mir nur die Schuhe ausgezogen und mich ausschlafen lassen, ohne sich allzu sehr einzumischen.
    Am Montag hat dann schließlich meine Chefin angerufen, und die hat einen einzigen Blick auf mich geworfen und mich ins Krankenhaus geschafft. Inzwischen war ich richtig im Delirium – Lungenentzündung. Ich habe immer wieder nach dir gefragt. Anscheinend war ich dabei ziemlich rabiat und habe sogar einem Arzt eine geknallt, weil ich dachte, er will mir nicht helfen, aber natürlich hatte niemand einen Schimmer, wer du warst. Ich hatte einen ziemlich schweren Infekt, der offenbar Anstalten machte, sich richtig in der Lunge auszubreiten. Nein, keine Angst«, beschwichtigte er, als er die Furcht in ihren Augen sah. »Jetzt ist alles okay. Allerdings bin ich wohl nicht besonders scharf auf noch so ein Blair Witch Project -Erlebnis in der Wildnis.«
    »Wäre ich doch nur nicht so ein Feigling gewesen«, stieß Imogen hilflos hervor, »dann wäre das alles nicht passiert. Du hättest mit mir nach Hause kommen können, anstatt dich zu verirren.«
    Archer bedachte sie mit einem langen Blick und einem Lächeln, das sich anfühlte wie eine ungemein intime Berührung. Er küsste ihre Hände, und Imogen konnte nur schwer der Versuchung widerstehen, ihn zu umarmen. Zuerst wollte sie die ganze Geschichte hören. »Und was ist dann passiert?«
    »Im Krankenhaus haben sie mich ziemlich mit Medikamenten zugedröhnt, wegen der Schmerzen, und ich hatte wirklich keine Ahnung, was los war. Mein Französisch ist ganz gut, aber es war mir irgendwie abhandengekommen, und weil da niemand Englisch konnte, haben sie meistens mit meiner Chefin geredet und nicht mit mir.«
    Daraufhin fiel Imogen etwas ein, das Bunny einmal gesagt hatte. »Du sprichst doch perfekt Französisch. Bist du …?«
    »Ja, ich bin Halbfranzose, mütterlicherseits.«
    »Das wusste ich«, erwiderte Imogen. »Aber ich habe nie zwei und zwei zusammengezählt. Bei dem Blackout hast du Französisch gesprochen, und deine Mails waren auch auf Französisch, also bin ich wohl immer innerlich davon ausgegangen, dass der, den ich gesucht habe, Franzose ist. An dich habe ich gar nicht gedacht.«
    Archer grinste sie an. »Ah ja, der französische Touch. Ich dachte, das macht das Ganze interessanter für dich. Bloß nichts allzu Offensichtliches.«
    »Weiter«, drängte sie und lächelte ein bisschen.
    »Na ja, es hat fast zehn Tage gedauert, bis ich mich so weit erholt hatte, dass ich um mein Handy bitten konnte. Und zuerst konnte meine Chefin das Ding nicht finden, und als sie es dann schließlich doch gefunden und mir gebracht hat, habe ich die Nachrichten von Everett gefunden, der sich gefragt hat, wo zum Teufel ich stecke.«
    »Warum hast du ihn nicht gebeten, mich anzurufen?«
    »Ich hatte mir in den Kopf gesetzt, das selber zu tun. Dann habe ich auch auf deine Mail geantwortet, aber von dir ist nichts mehr gekommen.«
    »Wann war das?«
    »Vor drei Tagen.«
    Imogen nickte. »Genau. Vor ein paar Tagen hat Mitch mir meinen Computer weggenommen. Ich habe ihn gebeten, ihn irgendwo zu verstecken, weil ich das Ding nicht mehr sehen konnte. Am liebsten hätte ich es ins Meer geschmissen. Ich dachte, du hättest mich endgültig verlassen.«
    »Imogen.«
    Sie sah ihn weiter an; ihr Atem ging schnell. Einen Augenblick lang schwieg er, dann sagte er ernst: »Es tut mir leid, dass ich dir so etwas Schreckliches angetan habe.« Er zog sie an sich, und sie ließ es zu, dass er sie küsste.
    »Mir tut’s auch leid«, sagte sie nach einer Weile. »Und du bist nicht auf die Idee gekommen, Bunny anzurufen?«
    »Wenn ich ein bisschen praktischer gedacht hätte, hätte ich das getan. Gestern bin ich entlassen worden, und ich fürchte, die Idee ist mir erst sehr spät am Abend gekommen. Also habe ich Bunny heute Morgen ganz früh angerufen.«
    »Und ihr habt euch zusammen diese Nummer hier
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