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Prinz der Nacht

Prinz der Nacht

Titel: Prinz der Nacht
Autoren: Prinz der Nacht
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mit beiden Fäusten. »Hier in Alaska ist alles kalt, verdammter Bastard.« Er schleuderte ihn an die Wand, dann stürmte er durch die Falltür hinauf und verschloss sie hinter sich. Hastig rückte er den Holzofen darauf und griff hinein, um die Nerzmutter und ihre Jungen herauszuholen. Erbost biss sie in seinen Finger. Doch er ließ sich nicht beirren. So behutsam wie möglich packte er die Tiere in seinen Rucksack und rannte aus der Hütte. Astrid wartete vor der Tür.
    »Bist du das, Zarek?«
    Er küsste sie.
    »Hoffentlich bist du' s wirklich.«
    Statt zu antworten, seufzte er nur. Da die Zeit drängte, lief er zu Thanatos' Schneemobil und riss einen Schlauch heraus. Dann führte er Astrid zu seinem Vehikel. »Prinzessin, du musst sofort verschwinden. Allzu lange können meine Kräfte ihn nicht festhalten.«
    »Aber ich kann nichts sehen.« Sie tastete nach dem Schneemobil. »Wie soll ich dieses Ding fahren?«
    Er starrte sie an, prägte sich ihr Gesicht im Mondlicht ein, das zwischen den Wolken herabfiel. Wie schön sie war, sein goldener Stern.
    Dann hörte er, wie Thanatos die Falltür aufbrach. Da tat er etwas, wozu er sich nie zuvor entschlossen hatte. Bisher war es nicht nötig gewesen. Aber jetzt nutzte er eine Macht, die Ash ihm vor Jahrhunderten verliehen hatte, und küsste Astrid leidenschaftlich.
    Sie spürte die Hitze seiner Lippen, seine Zunge tanzte mit ihrer, und ihre Augen begannen zu brennen. Verwirrt riss sie sich von ihm los - und da erkannte sie, dass sie alles ringsumher sah. Beinahe blieb ihr das Herz stehen. Zarek stand vor ihr, die Augen so hellblau wie ihre, wenn sie ihre Sehkraft verlor, die Lippen geschwollen, ein Lid bläulich verfärbt.
    An seiner Nase und einem Ohr klebte vertrocknetes Blut. Auch die Kleider waren blutig und zerrissen.
    Offenbar war er grausam verprügelt worden, und er hatte nichts davon erzählt. Aus seinem linken Arm rann immer noch Blut, an der Stelle, wo Thanatos ' Dolch ihn getroffen hatte. Er gab ihr seinen Rucksack, dann startete er das

    Schneemobil. »Fahr los, Astrid, Fairbanks liegt in dieser Richtung.« Er zeigte auf einen Weg, der in den Wald führte.
    »Halt nicht an, bevor du dort ankommst.«
    »Und du?«
    »Sorg dich nicht um mich.«
    »Hör mal, Zarek«, fauchte sie, »ich lasse dich nicht sterben.«
    Wehmütig lächelte er sie an und umfasste ihr Gesicht mit bei den Händen. »Das ist schon okay, Prinzessin. Für dich zu sterben, das macht mir nichts aus.«
    Während er einen Kuss auf ihre Lippen hauchte, stürmte Thanatos zur Tür heraus. »Steig auf das Schneemobil, Zarek ! Sofort!«
    Entschlossen schüttelte Zarek den Kopf. »So ist es besser, Astrid. Wenn ich tot bin, hat er keinen Grund mehr, dich zu verletzen.«
    Wie Messerklingen stachen die Worte in ihr Herz. Heilige Götter, welches Opfer wollte er für sie bringen? Sie wollte protestieren, aber er hob sie auf das Schneemobil, und es brauste davon. Verzweifelt versuchte sie zu bremsen. Ohne Erfolg. Offenbar nutzte er seine Fähigkeiten, um Gas zu geben. Das Letzte, was sie sah, war der blinde Zarek, der sich zu Thanatos umdrehte.
    Sobald sich Artemis vor Acheron materialisierte, riss er Simi aus ihren Armen und trug sein »Baby« zu ihrem Bett.
    »Akri I «, jammerte Simi und schmiegte sich an seine Brust. »Dein Liebling ist verletzt. Du hast doch gesagt, niemand könnte mir was antun.«
    »Ja, Sim, ich weiß«, murmelte er und legte sie auf die Decke, wagte kaum die provisorische Bandage zu entfernen und nachzusehen, wie schwer sie verwundet war.
    Über ihre Wangen rannen Tränen. Auch seine eigenen Augen quollen fast über. Aus reiner Gewohnheit begann er ein altes atlantäisches Wiegenlied zu singen, wie so oft, als sie ein kleines Kind gewesen war. Da beruhigte sie sich ein wenig.
    Ash wischte die Tränen von ihren kalten Wangen. Dann zog er den Verband zur Seite. Nur um Haaresbreite hatte der Dolch ihr Herz verfehlt. Doch die Wunde war sauber, die Blutung beinahe zum Stillstand gekommen. Das verdankte er zweifellos Zarek. Diesem Mann schuldete er viel mehr, als er jemals zurückzahlen konnte.
    Indem er alle seine Kräfte aufbot, legte er eine Hand auf die Wunde und heilte Simi. Verwirrt schaute sie zu ihm auf.
    »Simi besser?«
    »Simi viel besser«, bestätigte er lächelnd.
    Immer noch unsicher, zog sie ihr Hemd hoch und musterte ihre Brust. Dann warf sie sich lachend in seine Arme.
    Ganz fest drückte er sie an sich, bis sie ihn atemlos anflehte, er möge sie loslassen. Er küsste
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